30. November 2007 6

Markus 5,17-20

Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.
Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen.
Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat.
Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten. (Markus 5,17-20 nach der Einheitsübersetzung)

Es ist seltsam, wenn Menschen auf Gottes Wunder so reagieren. Offenbar fühlten sie sich mit einem nackten renitenten Besessenen wohler als mit der Kraft Gottes. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass man sich so daran gewöhnt hat dass Dinge schlecht laufen, dass es hart wird sch daran zu gewöhnen wenn sich was geändert hat. Ich vermute aber, dass der Hauptgrund war, dass die Bewohner der Gegend nicht mehr die Augen davor verschliessen konnten, dass es einen Gott gibt und dass sie wussten, dass sie ihr Leben ändern müssten, wenn Jesus bei ihnen bliebe.
Ich habe das oft erlebt, dass Menschen sich von Gott zurück ziehen, wenn er ihnen zu real wird. So lange man Gott nicht sieht oder spürt kann man sein Leben leben wie man möchte, aber wenn etwas geschieht, das man nicht mehr wegdiskutieren kann, dann ist auch klar, dass man etwas ändern muss. Deshalb ist Gottes Wirken vielen Menschen unangenehm. Interessanterweise sind es oft gerade die Frommen bei denen man diesen Effekt beobachten kann. Jesus hatte am meisten mit den Pharisäern Probleme und es ist noch heute so, dass diejenigen, die eine Form des Glaubens haben, der Kraft des Glaubens am kritischsten gegenüber stehen.
Wir sollten uns immer genau hinterfragen wenn es uns allzu unangenehm ist wenn Gottes Realität in unser Leben bricht.

Es ist bemerkenswert, dass Jesus den ehemaligen Besessenen in einer solchen Atmosphäre allein zurück lässt. Ist ja klar, dass er Jesus nachfolgen wollte, er wollte schon von den Menschen weg, die den Sohn Gottes vertreiben nachdem er ein Wunder tat. Normalerweise macht man das nicht mit Neubekehrten; im Gegenteil, mann begleitet sie noch eine Weile und hilft ihnen in ihr neues Leben mit Gott hinein. Jesus hat auch nicht jeden in solchen Situationen abgewiesen, aber bei diesem war Jesus wohl sicher, dass er es packen würde.
Und er schaffte es! Statt sich hängen zu lassen und sich den dämonischen Einflüssen erneut zu öffnen wurde er ein effektiver Evangelist und verbreitete im ganzen Gebiet der zehn Städte, was Jesus an ihm getan hatte. So bereitete er das ganze Gegend vor. Als Jesus einige Zeit später wieder in die Gegend kam (Markus 7,31ff) begegneten ihm die Menschen anders. Statt ihn wieder raus zu werfen brachte man ihm die Kranken. Damit ist diese Geschichte ein Beispiel dafür wie die Bekehrung eines einzelnen Menschen das Schlüsselerlebnis für einen ganzen Landstrich sein kann. Ein einzelner Gläubiger kann eine ganze Gegend auf Gott vorbereiten

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5 Kommentare

  1. Schon wieder so ein Eintrag in dem ich mich sehr gut wiederfinden kann.
    Es ist wirklich schön, dass es deinen Blog gibt.
    Liebe Grüße,
    Ees

  2. och ees, das freut mich! gottes segen dir.

  3. Hi Storch
    „Power forces a decision“ | Bill Johnson
    Habe ich auch öfters erlebt.
    Anhand der Engelsskala gut zu erklären.
    Wenn jemand nicht an Gott glaubt, egal wie weit entfernt er von Gott ist (Engelsskala z.B. -8) wenn er Gott erlebt wird er auf der Skala nach oben schnellen (z.B. -1 oder -2) er weiss es gibt einen Gott aber die Entscheidung über 0 ins + ist nach wie vor eine Entscheidung.
    Danke für den Post
    Gruss&Segen

    • P.S. und das Stresst dann natürlich wenn man da steht und weis es gibt einen Gott aber will ich mit dem was zu tun haben?

      Power forces a decision – Sie stehen dann wegen der erfahrenen Realität Gottes vor einer Entscheidung und wenn sie diese nicht machen wollen werden sie versuchen Gott aus dem Weg zu gehen.

  4. Hallo Easyfish,

    herzlich willkommen hier! Bill Johnson kenne ich zu dem Thema nicht, aber es klingt richtig 🙂 Kleine Korrektur: Es ist eine Engelskala, nach ihrem „Erfinder“ James Engel (http://pastor-storch.de/2008/01/03/heilung-xxix-in-den-dienst-kommen-die-engelskala/)

Ein Pingback

  1. […] war nicht das erste Mal, dass Jesus im Gebiet der zehn Städte (griechisch Dekapolis) war. In Markus 5,17-20 ist beschrieben wie er das erste Mal kam und einen Mann befreite, der unter starkem Einfluss von […]

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