12. November 2006 4

eine kleine Motivation

Disziplin ist hart zu lernen, aber eine lohnende Sache. Wenn man temporär die Freude an einer Sache und das Gefühl für ihren tieferen Sinn verliert, dann kann man hervorragend auf Disziplin zurückgreifen. Aber sie will gelernt und geübt sein.

Sprüche 24,30-34 zeigt uns, was die Folgen von Disziplinlosigkeit sind:
Am Acker eines Faulen ging ich vorüber, am Weinberg eines unverständigen Menschen: Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, seine Fläche mit Unkraut bedeckt, seine Steinmauer eingerissen. Ich sah es und machte mir meine Gedanken, ich betrachtete es und zog die Lehre daraus: Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen. Da kommt schon die Armut wie ein Strolch über dich, die Not wie ein zudringlicher Bettler.

Dieses Beispiel aus dem natürlichen Bereich lässt sich leicht auf das geistliche Leben und Fortkommen übertragen. Fichte schrieb in guter Kenntnis der menschlichen Seele in seinem 1798 erschienen „System der Sittenlehre“ folgende Sätze:

Der Natur überhaupt, als solcher, ist eine Kraft der Trägheit (vis inertiae) zuzuschreiben….
Was aber der ganzen Natur zukommt, muss auch dem Menschen, inwiefern er Natur ist, zukommen: das Widerstreben aus seinem Zustande herauszugehen, die Tendenz in dem gewohnten Geleise zu verbleiben….
Jeder Mensch, selbst der kräftigste und tätigste, hat seinen Schlendrian, wenn man uns erlaubt, uns dieses niedrigen, aber sehr bezeichnenden Ausdrucks zu bedienen, und wird lebenslänglich dagegen zu kämpfen haben. …
Es kostet stets Mühe, sich loszureissen. Gelingt es auch einmal und dauert die erhaltene Erschütterung in einigen Nachklängen fort, so verfällt doch der Mensch,sobald er aufhört über sich selbst zu wachen, gar bald wieder in die gewohnte Trägheit zurück.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern eine gute Motivation den inneren Schweinehund niederzuringen und das Gute zu tun, was wir alle kennen!

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4 Kommentare

  1. Hm, ja ich denke ich würde zustimmen. Nur: Wenn sich Motivation von mir weg auf etwas anderes oder anderen richtet wird es schwierig. Dann ist die Frage „WARUM tue ich dies oder jenes“ und diese Frage ist so gut wie gar nicht aufrichtig beantwortbar. Kenne ich meine Motivation in der Tiefe? Keine Ahnung, ich hab da meine Zweifel.

  2. Das Leben ein Kampf gegen die Schwerkraft; der innere Schweinehund, ein elender Bleifresser…

  3. Hey… sehr sehr guter Blog, da es mir exakt heute so ging und ich am Schreibtisch saß und einfach keine Motivation fand… 🙁 … thx a lot

  4. Wow, danke für diesen Zaunpfahl…

    …Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen…

    Genau das ist meine Art…

    Ist mir -natürlich- schon länger bewusst, dass es falsch ist, aber… es ist schwer für mich dagegen anzukämpfen.

    Und manchmal helfen harte Worte auch ein wenig.

    Vielen Dank

    Elishama

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