13. Oktober 2006 29

der Stachel im Fleisch

Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. (2.Korinther 12,7 nach der Elberfelderübersetzung
Der Stachel im Fleisch gibt vielen Bibelauslegern Rätsel auf. Ich habe vor über vier Jahren einmal über diesen Text gepredigt und dabei die fünf klassischen Auslegungsvarianten vorgelegt. Alle ergeben einen gewissen Sinn, wie der geneigte Leser diesem Handout entnehmen kann. Am wichtigsten an dieser Stelle ist mir eigentlich immer noch die Antwort Gottes auf das Gebet des Paulus: „lass Dir an meiner Gnade genügen„. Er hat den Stachel nicht weggenommen, sondern Paulus in einer fiesen Situation Gnade gegeben sie zu ertragen.
Dennoch sehe ich heute eine gewisse Weiterentwicklung meiner Theologie in den letzten Jahren. Während mir damals als wahrscheinlichste Möglichkeit Krankheit erschienen ist, glaube ich das heute nicht mehr weil ich davon ausgehe, dass Paulus im Sieg über Krankheit gelebt hat. (möglich wäre natürlich, dass er erst später in diesen Sieg hineingekommen ist, aber davon werde ich wohl ein andermal posten).
Der „Stachel“ ist im griechischen ein SKOLOPS (sko,loy). Das Wort taucht im NT nur an dieser Stelle auf, aber es gibt Fundstellen in Numeri 33,55 und Hesekiel 28,24. Beide hat Paulus sicherlich aus der Septuaginta, die er zitiert hat, gekannt. Beide Stellen handeln von militärischen Gegnern Israels. Eine weitere Fundstelle aus Hosea benutzt das Wort in gleicher Weise aber einem anderen Zusammenhang. Eine Stelle aus Sirach habe ich nicht gecheckt, weil ich hier eh keinem mit Apokryphen kommen kann. 🙂
Somit denke ich, dass Paulus hier von Verfolgung spricht. Eine Auslegung, die auch vom Zusammenhang des 2.Korintherbriefes gestützt wird, denn vorher (2.Korinther 11,23-29) zählt der Apostel alle seine Leiden auf, die sein Aposteldienst mit sich brachte und die hatten eigentlich alle mit Verfolgung zu tun. Zählt man noch die Verheissung aus 2.Timotheus 3,12 hinzu ergibt sich eigentlich klar, dass der Stachel nicht etwa Krankheit war sondern Verfolgung:
Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden.

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28 Kommentare

  1. Die skurrilste Interpretation habe ich mal aus einem Kommentar der 50er Jahre gelesen, der Autor behauptete, der Stachel im Fleisch“ sei der Beweis, dass Paulus doch verheiratet gewesen sei. So viel zum Thema Ehe, nehme Mal an dass der Autor kein sonderlich positives Frauenbild gehabt hat…

  2. Guten Morgen,

    als ich diese These zum ersten mal las, war ich enttäuscht. Ich fands immer angenehm sagen zu können: Guck ma, der Paulus war auch krank und der hat ja wohl echt geglaubt…
    Aber sie ist wohl sehr schlüssig und es wäre fatal, diese Bibelstelle grob falsch auszulegen.
    Ich hatta ab da auch schon die dumpfe Ahnung, dass Leid im NT sich immer auf Verfolgung bezieht und nicht auf körperliches Leid. Und wenn auf körperliches, dann eben in Zusammenhang mit Verfolgung.

    Das macht den Umgang mit Krankheit in dieser Welt nicht einfacher, sondern wieder schwerer…

    Liebe Grüße
    Trülo

  3. @ toby: hast du den namen des autors und kommentars? den muss ich haben. unbedingt.

    @ trülo: es macht den umgang mit krankheit verheissungsvoller. krankheit ist heilbar, immer.

  4. Ja, die Wirkungsgeschichte dieser Stelle hat es in sich. Die lustigste, die ich kenne, wurde schon zitiert: Stachel = Frau. Aber es wurde auch schon angeboten: Epilepsie, Grauer oder Grüner Star (Augenleiden), sexuelle Neurosen, Jähzorn oder Schwermut. Also ne ganze Menge. Mal eher psychologisiert, bisweilen exegetische rausgefriemelt, schließlich populären Endzeiterscheinungen angepasst. Wie auch immer…

    Auf die Verfolgungsschiene kommt man leicht. Denn das, was des Christen täglich Unbrot in der damaligen Zeit war ist unerbittlicher Hass und grausame Verfolgung. Somit auch für Paulus.
    Nimmt man das alles zusammen – mit dem Packen an Geschichte am Rücken, lässt sich für mich diese Stelle mit skolpos nur als chiffre für immanente (nix Feind, nix Prüfung von Gott uns so…!) Nachfolgeschwerfälligkeiten verstehen.

    Denn, mein lieber Storch: Denkt man konsequent deinen Text weiter, landen wir wieder bei der irrigen und dumpfen Hermeneutik: „Je mehr ich auf die Fresse kriege, desto besser ist mein Christenleben.“ Denn, sind wir ehrlich: Jeder verspricht sich vom Durchhalten im Glaubensgehorsam aus göttlicher Hand etwas. Irgendetwas, das wir hier mal getrost unter das Wort „Lohn“ sammeln können. Wäre nun der „Lohn“ für rechte Nachfolge zwangsläufig Feilchen und Blutergüsse, dann erschiene Gott sehr bald als Dämon mit sadistischer Ader.

    Nein! Denn das letzte abschließende Argument ist, dass jener Christ, der soweit in der Nachfolge steht, dass er endlich grundlos(!) nachfolgt, das heißt dann eben nicht, weil er sich etwas davon verspricht, dieser Christ wird alle Widrigkeiten, alle skolpoi niemals als Maßstab der rechten Nachfolge sehen. Obwohl nur Christen aus diesem Holz durchhalten würden, wenn eben jene Milchmädchen- Hermeneutik Gottes Schablone wäre. Und ich bin nicht aus diesem Holz… Möge Gott sich meiner und meiner skolpoi erbarmen!

  5. Ich glaub, über Krankheit diskutier ich lieber nicht 😉

    Zu dem Schluss zu kommen, dass das Leid durch Verfolgung nicht gemeint sein kann, weil Gott ja dann fies wäre oder weil man daraus dann wieder Lohn strickt, kann ich nicht nachvollziehen.

    Eine schlichte Folge von etwas ist weder Lohn noch Gemeinheit, es ist einfach eine Folge vom Leben in dieser Welt.

  6. Nur so am Rande bemerkt: Die Kollegen aus der Glaubenstheologie neigen irgendwie alle dazu, den Stachel als Verfolgungen zu deuten und möglichst nicht als Krankheit (so gehört bei Charles Ndifon, auch wenn man den vermutlich nicht als besonders theologisch fundiertes Beispiel anführen kann). Ist ja auch (leider) ziemlich klar, warum: Wenn die Stelle ein eindeutiger Beleg wäre, dass auch der Paulus eine Krankheit oder ähnliches auf Dauer behalten und ertragen hätte, löst sich eine Verheißung der Krankheits-Freiheit hier auf Erden wieder in Luft auf, und man muss sich nach einem neuen Theologie-Gedankengebäude umschauen.

    Kann natürlich auch sein, dass ich hier was grob missverstanden habe…

  7. ich sehe, du hast mich verstanden… genau das meine ich! Aber leider wird es oft anders gedeutet…
    Danke.

  8. Entweder haben wir jetzt klassisch aneinander vorbeigeredet oder Du veralberst mich 😉

    Du meist doch, dass Verfolgung aus diesen Gründen nicht in Betracht kommt. Und ich meine, dass Deine Begründung nicht reicht. Und dass Verfolgung weder das eine noch das andere ist, sondern schlicht eine Folge und deswegen sehr gut als Übersetzungen passen könnte.

    Oder wie oder was?

  9. Es liegt am Begriff: Nachfolgeschwerfälligkeit.
    Was meinst Du damit?

  10. @ C.Stimming: willkommen auf diesem blog! das hast du schon ganz richtig verstanden. in der glaubensbewegten ecke gibt es nur diese auslegung. dennoch sehe ich es weniger als konsequenz aus einem „nicht sein kann was nicht sein darf“, sondern eher als eine theologie die aus einer echten frage an gottes wort kommt.
    ehrlicherweise gebe ich zu dass ich auch glaube, dass heilung teil der erlösung ist und daher nicht glaube, dass paulus langzeitkrank war. dennoch kann ich mir gut denken, dass er im galaterbrief von einer krankheit schreibt, die er überwunden hat. von daher könnte ich auch damit leben wenn es hier um eine krankheit ginge, die dann doch verschwunden ist.
    allerdings halte ich es wirklich für am wahrscheinlichsten, dass es sich um verfolgung handelte.

    @ bernhard: geht mir wie trülo, ich verstehe nicht was du meinst.
    eines verstehe ich aber und pflichte bei: verfolgung ist nicht der neutetsamentliche gradmesser der nachfolge.

  11. immanente Nachfolgeschwerfälligkeiten: Mei, des is alles, was des Christenleben manchmal so schwer macht. Zweifel, Ungehorsam, bestrafte Ehrlichkeit, betrogene Treue, entäuschte Gebetserwartungen etc… Das zum einen.
    Zum anderen stellst du gerade (und deswegen reden wir weder aneinander vorbei, noch verarsch ich dich…!) die Reihenfolge richtig. Aufrichtige Nachfolge kann (!) Verfolgung nach sich ziehen, muss (!) es aber nicht zwangsläufig. Weil – und das sprech ich an: Wenn es ein muss gibt, ist es leicht Erduldetes auf die stramme Jüngerhaltung zurückzuführen (was nicht mir Lieblosigkeit, Gesetzlichkeit oder ähnlichem zu verwechseln ist) oder auf die Willkür Gottes. Ich meine, die Kausalität liegt ganz anders. Die hamm Jesus auch nicht gekreuzigt, weil er so lieb war – sondern deshalb, weil sie selbst so abgrundtief böse waren. Jesus erlöst nicht von Liebe, er erlöst von Bosheit! Und jetzt gilt es aber zu beachten, dass NIEMAND so liebt wie Christus und er deswegen gleich alle anderen als böse anpisse…

  12. Hm. Ich glaube ja eigentlich sowieso, dass ein gewissen Maß an Mehrdeutigkeit bei bestimmten Bibelstellen gut sein kann.
    Festzustellen bleibt wohl eindeutig ersteinmal nur, dass Paulus auf irgendetwas „negatives“ in seinem Leben hinweist, was dann allerdings die positive Folge hat, vor Überheblichkeit zu schützen.
    Wobei mich ehrlich gesagt die Verfolgungstheorie auch etwas stutzig macht. Wie soll Verfolgung dahingehend nützlich sein, dass man nicht überheblich wird? Oder les ich da aus dem Wort „überhebe“ einen falschen Sinn heraus?

  13. @Jan
    Hm ich denke schon, das Paulus damit etwas konkretes gemeint hat.

    Zum Thema:
    Also ich denke doch das Paulus sich hier auf (s)eine Krankheit bezogen hat.

    Direkt nach der Pfahlstelle schreibt er ja, das Gott ihm gesagt hat “ Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! “
    Das Griechische Wort das hier mit Schwachheit übersetzt wurde, kann man auch mit Krankheit übersetzen.

    Angenommen ich habe recht (anbetracht meiner dürftigen [gegoogelten] Griechischkenntnissen), wie kann man dennoch behaupten, das Paulus im „Sieg über Krankheit“ gelebt hat?

    Hier zu eine noch viel gewagtere These meinerseits *g*:
    Die Tatsache das er das Wort „Pfahl“ gewählt hat, das man auch mit „Fremdkörper“ übersetzen kann, zeigt das er diese Krankheit nicht als Teil von sich selbst gesehen hat.
    So hat er doch im Sieg gelebt.

    Kann diese gewagte Theorie auch eine Antwort für praktische Fragen liefern? Auch hier ein mutiges Ja meinerseits *g*, So ausgelegt, zeigt es beispielsweise einem „An-Depression-Erkrankten“ oder einem Borderliner, das die Krankheit, so sehr sie auch die eigene Persönlichkeit angreift und „erfüllt“ (in einem Maße wie es die meisten Physischen Krankheiten nie könnten), nur ein Fremdkörper bleibt, der irgentwann abgestoßen wird.

    Den man tragen jedoch muss, bis die Tatsache des Sieges, die gegenwart auf empirisch nachweisbaren wege berührt.
    Gott legt das Datum hierfür fest.

    Nicht missverstehen, Gott heilt, heute, und gestern und so weiter, und wir müssen nicht durch jeden Scheiß durch. Durch manchen aber eben schon.
    Daher lasst es uns so machen wie Paulus! Gott fragen, ob ers nicht wegnehmen möchte, und wenn ers nicht macht, mit seienr Hilfe durchtragen (der grad seiner Hilfe und seines durchtragens, ist übrigens ein guter Indikator, ob man Gottes Antwort in dieser Frage richtig verstanden hat!).

    Noch ein letztes: Selbst wenn ich unrecht habe, und er in dem Falle doch nicht krank war, kann von dem, wie er mit dieser Not umgegangen ist auch in Sachen krankheiten dazulernen. Nämlich Gott zu fragen ob wir eine Krankheit (zeitlich begrenzt) tragen müssen oder nicht.

    erbitte Antwort 🙂

  14. Oh 2 Fehler:
    „Den man tragen jedoch muss, bis die Tatsache des Sieges, die gegenwart auf empirisch nachweisbaren wege berührt.
    Gott legt das Datum hierfür fest.“

    1. Ich meine nicht das man den Heilungsprozess empirisch erklären kann, sondern, dass man von der Tatsache des „Geheiltseins“ irgentwas was empirisches mitbekommt 😉

    2. es heißt „den man jedoch oftmals tragen muss“

  15. Wären heute gern in den Godi gekommen, aber Rahel ist total platt und ich konnte sie nicht alleine lassen. Der Umzug ist aber super gelaufen, jetzt steht hier alles voller Kisten und ich häng am Schreibtisch mit Wireless Lan von Mr. Unbekannt…
    Zum Stachel: Schlachter deutet den Stachel auch so, dass es da einen Menschen gab, der Paulus extrem genervt haben muss. Pain in my ass würden die USAler sagen. Schon lustig, denn die Stelle hab ich auch schon so oft in der anderen Deutung gehört.

  16. Ich denke, dass die letzten Verse von Kapitel 11 und Vers 10 des 12. Kapitels durchaus auf Verfolgung hinweisen.

  17. [OFF TOPIC – darfste auch wieder löschen]
    Kannst du mal schauen ob Du Bücher von Theresa von Avila in einem Deiner Regale hast und kannst Du mir eventuell welche leihen?

    Gruß Tom [Siehe entsprechendes Posting auf meinem Blog: http://www.riverofgod.de/?p=253%5D

  18. warum streitet ihr euch eigentlich über etwas, wo es sowieso keine klare antwort drauf gibt?
    vielleicht ist es absicht, dass der „stachel“ nicht näher definiert ist, damit sich jeder, der so einen „stachel“ hat, besser damit identifizieren kann.

  19. willkommen, D.F.!

    ist schon eine Frage über die man sich austauschen muss, immerhin ist über den Stachel schon viel theologisch spekuliert worden.

  20. Ich fand die Auslegung von John Lake an der Stelle sehr interessant. Er bezieht den und die nachfolgenden Verse auch auf Krankheit, weil das Wort Schwachheit fast immer für ein, ich sag mal, krankes dahinsiechen verwendet wird. (Ich wüsste grade aus dem Kopf keine andere Bedeutung des Wortes.) Allerdings schreibt er sinngemäß, „Ich weiß nicht, warum immer alle sagen, Gott habe ihn nicht geheilt. So etwas steht da doch gar nicht. Alles, was da steht ist, ‚Lass dir an meiner Gnade genügen.‘ Ich lese da, dass Gott ihm die Gnade der Heilung hat zuteil werden lassen und sich in seiner Schwachheit als kraftvoll erwiesen hat. ‚Lass dir an meiner Gnade genügen,‘ ’nimm reichlich, bedien dich, nimm so viel, wie du brauchst. Ich stelle dir alles zur Verfügung und bin in dir mächtig.'“ Fand ich wie einiges bei ihm im ersten Moment etwas seltsam und dachte, „Nee, das steht da doch ganz anders. Würde das stimmen, hätte Paulus doch nicht geschrieben, dass er sich seiner Schwachheiten rühmt.“ Aber dann beim zweiten Lesen, war es doch irgendwie logisch, denn Stärke innerhalb von Schwachheit übersteigt die Schwäche und zeigt sich als Stärke. Vers 10 kann man ja auch so lesen: „Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten […]; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ „Ich habe Gefallen daran, dass ich manchmal Krankheiten gelitten habe, denn daraus hat Gott Zeugnisse gemacht, dass er der Arzt ist.“ Das ist natürlich erstmal ein Gedanke, der sich etwas quer stellt, weil es einem von klein auf anders beigebracht wurde. Man muss erstmal seine theologische Brille abnehmen und dann gucken, ob die Lesart, dass Gott, die Schwachheit, egal was sie ist, weggenommen hat, nicht auch ebenso möglich ist.

  21. kommt mir – ehrlich gesagt – weit hergeholt vor.

  22. ging mir beim ersten mal lesen auch so. inzwischen halte ich es für theoretisch möglich.

  23. Ich denke, dass der Stachel etwas ist, das Paulus nicht aus eigener Kraft das Ziel erreichen ließ, er in Abhängigkeit von Gott geriet. Der Anfang ist immer, dass wir uns ergeben! Sich zu ergeben kann viele Ursachen haben – es ist völlig gleichgültig welche zum Ziel führt. Das Ziel ist, kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid …

    Hierzu mein Gedicht „Versöhnung“

    Versöhnung

    Ist es der Moment, in dem ich mich ergebe?
    Ist es der Moment, in dem ich nicht mehr siegen muss?
    Ich die Scherben meines Lebens zusammenfege und Jesus hinhalte?
    Ich meine Schuld bekenne, anderen vergebe und Vergebung selbst erfahre?

    Ist es der Moment, in dem ich Jesus direkt in die Augen sehe,
    am Kreuz sein Erbarmen über mich spüre, er sich der Scherben annimmt?

    Ist es der Moment, in dem er mich ein Mosaik sehen lässt,
    in dem alle meine Scherben zu einem neuen Bild zusammengefügt sind?
    Er alle Wunden und Verletzungen geheilt hat und mich in seinen Armen weinen lässt?

    Am Kreuz erlebe ich den Moment, in dem er mich das Leben lehrt.
    Am Kreuz lerne ich, wieder Mensch zu werden.
    Am Kreuz finde ich meinen Frieden.
    Am Kreuz ahne ich den Vater!

    Ich wünsche euch Frieden http://www.lebendigeswasserumsonst.de

    Uli

  24. hallo uli,

    herzlich willkommen und vielen dank für das Gedicht.

  25. Einen Stachel im Fleisch spürt man und dann weiß man wo er sitzt und woraus er ist. Er drückt, schmerzt, blutet, tut mir weh, ich wehre mich dagegen, ich bete… und Gott gibt mir ganz persönlich Antwort. Ich habe mich lange gefragt was Paulus wohl so sehr gequält hat. Irgendwann war klar, das es um meinen Stachel gehen muss, wenn ich Kraft aus dieser Verheißung Jesus empfangen soll. Ist das nicht so? Wie wichtig ist für uns der Stachel von Paulus? Ich denke wenn man zu lange spekuliert, verfehlt es den Sinn.
    LG und Gott mit euch

  26. Hey Uli,
    Wunderschön !
    Ich kann mich hineinfühlen und ahne wie es dir ging als du es, oder bevor du es geschrieben hast. Auch bei Paulus spüre ich wie er sich gefühlt haben muss, wie sein Gebet gewesen sein muss und wieviel Kraft er letztendlich daraus empfangen haben muss, als er seine Schwäche vor Gott gebracht hat.
    Ciao

  27. Herzlich willkommen, Ute!

  28. Paulus hat viele Qualen durchgemacht, wurde sogar gesteinigt. Er war also gesundheitlch weit mehr als angeschlagen.
    Aber wie kann mann denn mit Gott reden; und eine Antwort bekommen?
    Der römische Statthalter Festus sagte einmal zu ihm: “Paulus, du bist von Sinnen! Das große Wissen macht dich wahnsinnig.“ Apg 26:24.
     das kann etwas Klarheit verschaffen.

Ein Pingback

  1. […] Es gibt Stellen im NT, die sind einfach unklar. Vermutlich gibt es mindestens ebensoviele im AT, aber ich bin mehr im NT drin, deswegen fallen sie mir hier mehr auf. Über diese Stellen kann man in verschiedenen Sekundärwerken die unterschiedlichsten Sachen lesen und sie erscheinen in der Sichtweise in der sie präsentiert werden jeweils total logisch. Kommt man dann einmal dahin eine alternative Sichtweise zu lesen, so erscheinen die Auslegungen unter diesem Blickwinkel wiederum logisch, auch wenn sie mitunter konträr zur ersten Ansicht sind. So kann die Verwirrung gross werden. Auch wenn das leidvoll ist, ist es durchaus biblisch, hehehe; zumindest ist das Phänomen in den Sprüchen beschrieben: Im Recht scheint, wer in seiner Streitsache als erster auftritt, bis sein Nächster kommt und ihn ausforscht. (Sprüche 18,17 nach der Elbi. Noch schöner in der “living bible”: Any story sounds true until someone tells the other side and sets the record straight.) Vor einiger Zeit haben wir hier den Stachel im paulinischen Fleisch diskutiert . Ich bin noch mal meine alten Unterlagen zu dem Thema durchgegangen und mir ist aufgefallen, dass man sowohl die Theorie, dass der Stachel Verfolgung ist, als auch, dass er eine Krankheit ist, exegetisch phantastisch belegen kann. Man kann schlichtweg nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, worum es sich gehandelt hat, wenn man zur Urteilsfindung nur die Exegese heranzieht. Es gibt mindestens zwei Theorien, die sich mit exegetischen Mitteln ähnlich gut vertreten lassen, um ein Urteil zu fällen und uns eine Meinung zu bilden müssen wir also auf nicht-exegetische Entscheidungskriterien zurückgreifen. Ob es uns gefällt oder nicht, die Endentscheidung fällten wir in den vielen nicht-entscheidbaren Streitfragen ausgerechnet auf Grund von – Theologie. Ich entscheide immer von dem her, wie ich Gott kenne, nur so kann sich ein Gesamtbild ergeben. Dieses Gottes- und Gesamtbild stellt aber wiederum Theologie dar. Aus der Nummer kommen wir nicht heraus, wir können aber dem Gesamtbild einen zusätzlichen Aspekt hinzuaddieren wenn wir einen pneumatischen Ansatz haben. Theologie sollte immer inspiriert sein um inspirierend sein zu können. Deshalb sollte eine endgültige Entscheidung in kritischen Themen aus einem Lebensstil des Gebets (nicht nur einmal beten!) geboren sein. Vielleicht meinte Jesus ja das als er sagte: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt, noch die Kraft Gottes! (Matthäus 22,29). Wieder einmal ist beides wichtig. Geist und Wort müssen zusammen kommen! […]

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