Jemand hat einmal gesagt, dass die Bibel beides enthält: Zuspruch und Anspruch. Sie ermutigt uns, zeigt uns, wie sehr Gott uns liebt und spricht uns vieles zu. Darüber könnte ich sofort anfangen zu predigen, es ist der Aspekt des Wortes Gottes der mich in den letzten Jahren am meisten begleitet hat. Die Bibel ist voll von Zusagen Gottes und seinen Zusicherungen wie sehr er uns liebt, sich nach uns sehnt usw.
Im Moment merke ich aber wieder viel mehr, wie sehr die Bibel auch Anspruch ist. Sie ist anspruchsvoll, nicht in einem intellektuellen Sinne, aber in dem Sinne, dass sie Ansprüche an unseren Charakter, unser Handeln und ganz allgemein unser Leben stellt.
Beides lässt sich in einem berühmten Satz zusammenfassen, den ich immer wieder gern zitiere: „Gott liebt uns so, wie wir sind. Aber er liebt uns zu sehr um uns so zu lassen wie wir sind.“ Amen! Mal ist es die eine, mal die andere Aussage dieses Satzes, die in unserem Leben besonders betont wird. Mal erfahren wir viel Zuspruch aus dem Wort, mal viel Anspruch; aber es ist derselbe Gott, von dem beides kommt.

Ich geniesse diese Zeit des Anspruchs sehr. Auch in meinen Predigten merke ich, dass eine grössere Klarheit und manchmal Härte da ist als sonst. Ich finde das gut, weil uns gerade der Anspruch weiterbringt und nichts ätzender ist als lange auf demselben Fleck zu stehen und sich über Jahre nicht weiterzuentwickeln.
Der Zuspruch schafft da eher die Grundlage die dafür sorgt, dass der Anspruch nicht in Gesetzlichkeit ausartet oder wir sonstwie aus den falschen Motiven versuchen Gottes Ansprüchen zu genügen.

Ich wollte das nur einmal posten um klarzustellen, dass es gut ist, wenn Gott uns in Frage stellt und überführt. Vielen Christen ist das unangenehm, manchen macht es sogar Angst, aber wenn das Fundament des Zuspruchs da ist, gibt es kaum etwas besseres und wichtigeres.

Be Sociable, Share!

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>