Das folgende Zitat ließ mir das Herz höher schlagen. Die Gründe dafür sind vermutlich klar…

Von dem einst berühmten Hallenser Professor Tholuck wird erzählt, dass er seinen Studenten auf die Bude zu steigen und sie mit der Frage zu bedrängen pflegte: „Bruder, wie steht es mit deinem Herzen?“ – nicht mit deinen Ohren, nicht mit deinem Kopf, nicht mit deinem Mundwerk, auch nicht mit deinem Sitzleder (obwohl das Alles auch zum Theologen gehört), sondern mit dir selbst, biblisch ausgedrückt eben: mit deinem Herzen?1

Das muss eine tolle Zeit an der Hallenser Universität gewesen sein, als es noch Professoren gab, die ihren Studenten mit den wesentlichen Fragen des Glaubens auf die Bude stiegen. Vielleicht ist es ein Vorurteil, dass ich annehme, dass so etwas heute eher die Ausnahme bildet; vielleicht stimmt es aber auch. Nach meinem Dafürhalten sollte ein Theologiestudium nicht nur wissenschaftlich sein sondern unbedingt auch persönlich. Man muss Gott persönlich kennen und dazu braucht man gelegentlich jemanden, der einem auf die Bude steigt. Gäbe es doch mehr solcher Professoren!

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  1. Barth, Karl (1985): Einführung in die evangelische Theologie. 3. Aufl. Zürich: Theolog. Verl, S. 93 []

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