Viele haben mich gefragt, was mit Storch passiert ist und woran er gestorben ist. Mir ist bewusst, dass er durch seine Arbeit einem großen Personenkreis bekannt geworden ist. Viele haben für ihn gebetet, als er krank war. Und viele haben Anteil genommen, nachdem er gestorben ist.

Ich werde versuchen, die Ereignisse für Euch zusammenzufassen. Bitte geht damit taktvoll und diskret um, auch wenn dieser Text im Internet erscheint. Storch hat mit seinem Dienst zwangsläufig in der Öffentlichkeit gestanden. Aber eigentlich war er ein sehr bescheidener, demütiger Mensch, der am liebsten mit Jesus und mir alleine war.

Ihr habt einen Freund verloren, einen wichtigen geistlichen Lehrer und Ratgeber, ein Vorbild im Glauben. Ich habe meinen Ehemann verloren. Meinen besten Freund, meine bessere Hälfte, meine Zukunft und meine Berufung. Bitte denkt daran und achtet unsere Privatsphäre.

Ende Mai 2015 stellte der Hausarzt fest, dass Storch unter gefährlich hohem Blutdruck litt. Er sollte sich dringend schonen, der Blutdruck sollte überwacht und mit Medikamenten eingestellt werden.

Am Sonntag, den 07.06.2015 fand ich Storch in seinem Arbeitszimmer. Er war zusammengebrochen. Ich rief sofort den Notarzt. Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass Storch eine Gehirnblutung erlitten hatte. Man versetzte ihn ins künstliche Koma und verlegte ihn in eine Klinik mit einer neurochirurgischen Intensivstation.

Am nächsten Tag erhielten wir die Diagnose, dass die Gehirnblutung an einer sehr empfindlichen Stelle lag. Dort verliefen unter Anderem die Leitungen für Atmung, Bewegung der Extremitäten und Verdauung. Die Blutung war nicht operabel. Man musste also abwarten, wie sich Storchs Zustand entwickelt.

Die Prognosen der Ärzte waren sehr schlecht. Wenn er es überleben würde, würde er wahrscheinlich ein schwerer Pflegefall sein.

Ich hatte bereits am Sonntag im Krankenhaus unsere Freunde benachrichtigt. Immer mehr Menschen schalteten sich in eine Gebetskette für Storch ein. Mein Mann und ich hatten früher darüber gesprochen, was wir in so einem Fall tun würden. Ich wusste, das ist genau das, was Storch von mir erwartet.

Und diese Gebetskette hat bis zu seinem Tod stabil gehalten. Am Ende waren es hunderte Beter auf der ganzen Welt. Wir haben jeden Tag Gottes Wunder gesehen. Während Storch noch im Koma lag, konnte man schon kleine Reaktionen auf Berührungen feststellen. Nach vier Tagen wurde das künstliche Koma aufgelöst. Die Reaktionen und Bewegungen nahmen zu. Stundenweise konnte er alleine atmen. Der Blutdruck ließ sich gut einstellen. Die Blut im Gehirn wurde nach und nach vom Körper abgebaut. Nach 17 Tagen stellten die Ärzte beim CT fest, dass die Blutung fast vollständig abgebaut war. Normalerweise dauert das Monate. Neurologische Untersuchungen brachten winzige, aber gute Ergebnisse. Die Verdauung funktionierte nach einiger Zeit auch wieder. Storch fing an, sich bewusst zu bewegen und die Augen zu öffnen. Er erkannte mich und reagierte auf mich. Die Ergebnisse der neurologischen Untersuchungen wurden besser. Selbst die skeptischen Ärzte sagten mir, ich sollte nie die Hoffnung aufgeben, und wir müssten Geduld haben.

Nach 18 Tagen wurde Storch in eine Rehaklinik verlegt, in der er lernen sollte, wieder selbständig zu atmen. (Er atmete bis dahin über einen Luftröhrenschnitt mit Unterstützung des Beatmungsgerätes.) Man sagte uns dort, dass dieser Prozess nicht ungefährlich ist und dass es Komplikationen geben kann. Die ersten 24 Stunden lief alles noch sehr gut, aber dann trat eine Krise ein. Schließlich erlitt Storch am Abend des 26.06.2015 einen Riss in der Lunge, der so schlimm war, dass das Herz dadurch stillstand. Trotz intensiver Bemühungen der Ärzte gelang es nicht, ihn wieder zu beleben.

Mein Mann Storch ist jetzt seit 4 Wochen tot, und ich kann es immer noch nicht begreifen. In meine Seele hängt ein riesengroßes Fragezeichen. Mir war die ganze Zeit bewusst, dass er sehr schwer krank ist und dass nach medizinischen Gesichtspunkten eine vollständige Heilung unwahrscheinlich ist. Aber Storch und ich haben einen großen Teil unseres Lebens investiert, damit Menschen Heilung von Gott bekommen können. Wir haben viele Wunder gesehen. Und während Storchs Zeit im Krankenhaus haben wir auch mehrere Wunder erlebt. Es gab Fortschritte und Besserungen, die von den Ärzten bestätigt wurden und über die sie selbst erstaunt waren. Wir haben so viele sehr konkrete Verheißungen, geistliche Bilder und Eindrücke bekommen, die auf eine vollständige Heilung in diesem Leben hinwiesen. Einige davon waren auch schon eingetreten. Was ist damit passiert? Haben wir uns das alles nur eingebildet? Hat Gott sich den Sieg rauben lassen? Haben wir etwas falsch gemacht?

Ich bin überzeugt davon, dass wir alles getan haben, was wir konnten! Es ist Jesu Auftrag an seine Jünger, für Kranke zu beten, damit Gottes Kraft sie heilt. Wir haben alle unsere Liebe und unseren Glauben eingesetzt.

Gottes Reden in dieser Zeit war eindeutig und glaubwürdig. Er will ja, dass wir ihn hören und verstehen. Es ist nicht seine Art, in schwer verständlichen Rätseln zu sprechen. Und es ist nicht sein Wille, dass Menschen durch schlimme Krankheiten, Mord, Hungersnöte und Unfälle vor ihrer Zeit sterben.

Aber wie Storch selbst immer gesagt hat: Das hier ist noch nicht der Himmel. Auch wenn Gott uns so viel Vollmacht, Gaben und Erkenntnis geschenkt hat, können wir in dieser Welt Krankheit und Tod nicht ganz abwenden. Und deshalb müssen wir uns in diesem Leben für Jesus entscheiden. Das ist wichtiger als alles andere und sollte nicht warten.

Ich möchte Euch von ganzem Herzen danken, auch in Storchs Namen. Ich weiß nicht, ob und was er von uns hier auf der Erde noch mitbekommt. Aber wenn er sehen kann, wie Ihr für ihn gekämpft habt und wie Ihr mich und unsere Familien jetzt unterstützt, dann ist er dankbar und stolz. Ich bete, dass Gott Euch dafür belohnt!

In Jesus verbunden,

Alexandra Schmelzer

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18 Kommentare

  1. Ich bin sehr berührt und dankbar!
    Dankbar für Euer Sein & Tun!
    Für so viele Impulse und Heraus-Förderungen.
    Sei(d) gesegnet!

  2. Vielen Dank für diesen Bericht!
    Ich wünsche Ihnen Kraft und Frieden in dieser schweren Zeit!

  3. Hallo.

    Danke für den Bericht.

    Worte versagen.
    https://www.youtube.com/watch?v=H_a46WJ1viA

  4. Danke für die offenen Worte…

    „Hat Gott sich den Sieg rauben lassen? Haben wir etwas falsch gemacht?“

    Nein!! Lasst euch das von niemandem einreden! Gott ist und bleibt der Souveräne, der euch auch jetzt in dieser dunklen und traurigen Situation nicht alleine lassen wird. Er stellt sich zu euch und sieht euch! Er weint mit euch, wie er damals mit den Menschen beim Tod von Lazarus geweint hat. Gott ist gut und meint es gut mit uns, auch wenn wir das in vielen Situationen nicht verstehen. Aber wer wäre Gott, wenn wir ihn immer verstehen würden?

    Gott segne euch mit dem, was ihr jetzt braucht!

  5. Der Bericht bewegt mich sehr.

    Von ganzem Herzen Gottes Friede und spürbare Nähe!

  6. Meine aufrichtige Anteilnahme. Den Tod hat Jesus überwunden, um uns wahre Hoffnung zu geben. Friede sei mit Dir.

  7. Ich kannte Storch fast gar nicht (nur vom Sehen in der CGW), aber gestern erzählt mir eine Freundin, dass er gestorben sei. Habe dann diesen Bericht hier gefunden.

    Danke für deine wunderbaren, klaren, offenen Worte!

    Holger

  8. Liebe Alex, wir haben dich lieb – sei umarmt.

    Kristian&Kim

  9. liebe Alex, danke für Deine ausführlichen und ehrlichen Worte. Der Tod von storch hat mich mehr bewegt als ich zunächst gedacht hätte, da ich ihn nur einmal persönlich kennenlernen durfte. Bei dieser Begegnung fand ich ihn sehr authentisch, zu dem was ich hier auf seinem blog gelesen und von ihm gelernt habe. Ein großartiger Nachfolger von Jesus mit coolen Humor und viel Tiefgang. Sein Vermächtnis ist und bleibt eine großartiger Schatz.
    Auferstehung ist unsere Hoffnung. Der heilige Geist sei Dein Tröster in dieser schweren Zeit der Trauer.

  10. Danke für diese worte
    Ich habe seine predigten oft gehört, jetzt grad kann ich kaum aufhören zu weinen…

  11. Liebe Alexandra,

    als ich 2007 nach Leipzig gegangen bin ist der Kontakt zu den JFRS leider abgebrochen. Die Predigten und Beiträge deines Mannes habe ich aber immer gern gelesen. Sie waren mir Stütze und Hilfe – auch in der Zeit als 2013 meine Frau mit gerade 40 gestorben ist…
    Ich kann gut nachvollziehen wie es dir geht und ich wünsche dir von Herzen, dass dein Glaube durch diesen Einschnitt nur noch stärker wird.

    Verbunden in Jesus.
    Shalom,
    Thorsten

  12. Es ist immernoch total seltsam, dass Storch nicht mehr da ist. Bin froh, dass ich ihn bei einem Besuch in Remscheid mal kennen lernen durfte. Ich habe Storch als jemanden in Erinnerung, mit dem man über wirklich alles auf vernünftiger Ebene unvoreingenommen reden konnte. Er war ein Mensch, der Überzeugung und Besonnenheit unter einen Hut bringen konnte. Solche Menschen gibt es heute nicht viele.

    Ich hoffe, diese Seite bleibt auch weiterhin online, sozusagen als Vermächtnis.

    Seinen Angehörigen wünsche ich Trost und viel Kraft!

    RIP Storch!

    Tim

  13. Hi Alex, danke für deine Worte und das du Storch immer zur Seite standest.
    Ich durfte euch beide 1999 (wenn ich mich nicht irre) in Remscheid kennenlernen. Und Storch hat mich zu Jesus geführt.

    Von Herzen wünsche ich dir alle nötige Kraft.

    Liebe Grüße aus Duisburg
    Dieter

  14. Hallo Alex. Falls Du meinen Beitrag bzw. Nachricht hier jetzt liest wirst Du Dich vielleicht wundern… Der Ferry hat mir am Gestrigen Freitag (02.10.15) vom Tod Deines Mannes erzählt, und ich war echt schockiert. Zumal ich Dich ja als ich an der Theke stand gefragt habe, wie es so der Gemeinde geht. Da wusste ich noch nicht… Ich habe mich danach echt beschissen gefühlt. Ich wünsche Dir viel Kraft und Gottes Segen.
    Ralf

  15. … scheiße. Ich vermisse ihn immer noch. Und muss oft an Storch denken. So schlimm, dass er nicht mehr da ist.

  16. Erst heute, am 27.04.2018 habe ich von Storchs Weggang zu Gott erfahren. Ich bin zutiefst betroffen. Über viele Jahre habe ich von seinen Predigtdownloads geistlich profitiert. Wieviel mir seine Worte und Auslegungen gegeben haben kann ich gar nicht zum Ausdruck bringen. Ich habe ihn nie persönlich gesprochen, aber es war ein Gefühl, wie wenn man einen engen Freund oder einen leiblichen Bruder verliert.
    Möge Jesus Storchs Dienst segnen – weit über seinen Tod hinaus. Mögen wir treu sein, wie er seinem Ruf und seinem Gott treu war!

  17. Mein Papa starb am 28.12.2019 im Krankenhaus an Lungenversagen
    3 Jahre haben ich und meine Mutter ihn gepflegt nach seiner Hirnblutung wir haben gebetet andere auch und auch ich habe Bilder bekommen dass mein Papa wird geheilt wird.
    Sogar die Ärzte und Therapeuten sahen wie er immer mehr konnte, bis dann eine Lungenentzündung kam und nicht mal die Hausärztin dies bemerkte er zweimal danach ins Künstliche Koma fiel und Behandlungsfehler… starb er um 13.33Uhr auf Intensivstation. Ich verstand nichts mehr warum.

  18. Ich denke noch oft an ihn. Und an dich, Alex.
    Wie es dir jetzt wohl geht. Und was er so macht.
    Grad wird mir alles zuviel, was mit Christen zu tun hat, irgendwie drehen alle durch.
    Und da hab ich zu meinem Mann gesagt: Komm, lass uns bei Storch lesen. Das ist alt genug, das war bevor alle durchgedreht sind, und es war immer gut.
    Ich hab grad ein paar Tränen in den Augen.
    Er fehlt.
    Falls du die Mailadresse sehen kannst, die ich oben eingegeben hab… und wenn du schreiben magst, wie es dir geht… meld dich ruhig.

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