Diese Rezi ist gerade bei Amazon erschienen. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass ihr Verfasser, S.Janoschke, auch auf langatmige Passagen hinweist. Die gibt es und ich hoffe, dass sie der Komplexität des Themas, und nicht einer generellen Stilschwäche des Autors, geschuldet sind. Danke für die Rezi!

Im Moment ist Homosexualität wieder sehr in die Öffentlichkeit gerückt, weil Irland abgestimmt hat, dass es homosexuelle Paare offiziell heiraten dürfen. Unter Christen allerdings ist das Thema ein heißes Eisen. Carsten „Storch“ Schmelzer versucht mit diesem Buch eine Annäherung und Aufklärung mit Sicht auf die Bibel. Dabei versucht er nicht, sich auf eine Seite zu stellen, sondern so neutral wie möglich heranzugehen, was ihm auch wirklich gut gelingt.

Die erste Hälfte befasst sich mit allen Bibelstellen, die Homosexualität in irgendeiner Weise erwähnen und versucht die Bibelstelle auch im historischen Kontext zu sehen. Leider driftet der Autor hier immer mal etwas zu sehr in die Geschichte ab schreibt sehr weitschweifig über verschiedene Persönlichkeiten , die ebenfalls homosexuell waren und kommt auf andere verwandte Themen wie, die mit dem Text zu tun haben. Das fand ich etwas langatmig. Anderes bekommt plötzlich einen Zusammenhang, was mir bisher unklar war.Ich war erstaunt, was alles in biblische Texte hineininterpretiert wurde um Homosexualität in der Bibel zu beweisen. So sollen David und Jonathan eine Beziehung miteinander gehabt haben. Die weiteren Kapitel befassen sich mit der Ursache und einer eventuellen Umkehrbarkeit der Homosexualität. Auch hier gibt es einige Längen, so wird Freud sehr viel Raum gegeben, seine Theorien darzulegen. Das hat mir weniger gut gefallen. Dennoch war es interessant, was in der Geschichte alles getan wurde um Homosexualität zu „heilen“ und dass vor allem die Männer beroffen waren und weibliche Homosexualität eher weniger ernst genommen wurde. Der letzte Teil war für mich am spannendsten, denn jetzt wird es praktisch. Erst geht es viele persönliche Geschichten, die sehr anrühren. Wenn man erstmal versteht, welchen Leidensweg viele Betroffene gegangen sind bis sie ihr Coming Out hatten, da kann man nur seinen Hut ziehen. Im letzten Teil geht es um den Umgang der Gemeinde mit Homosexualität. Sehr traurig wie Gemeinden mit diesen Menschen umgehen, die es sowieso schon schwer haben und sich Annahme erhoffen. Auch geht Schmelzer hier auf die Frage ein ob es eine homosexuelle Ehe geben sollte. Sehr gut fand ich, dass er keine Lösung vorgibt, sondern den Leser auffordert, sich selbst eine Meinung zu bilden. Leider ist es oft so, dass Christen Homosexualität mit der Begründung ablehnen, dass es so in der Bibel steht, aber weiter darüber nicht nachgedacht haben. Dem will dieses Buch abhelfen, sich damit zu beschäftigen und sich erst dann seine Meinung zu bilden.

Carsten Schmelzer will durch sein Buch sicher nicht erreichen, dass nun alle Homosexualität befürworten. Aber vor allem wir Christen sollten darüber nachdenken, wie wir mit den homosexuellen Menschen umgehen und ihnen nicht einfach den Stempel „Sünder“ aufdrücken. Es hat mir sehr gut gefallen, dass der Autor versucht, das Thema von allen Seiten zu beleuchten.

Ein wichtiges Buch, was jeder Christ lesen sollte um sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen. Vor allem für Pastoren und Leiter finde ich es gut geeignet um mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen.

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