17. Oktober 2012 1
Menschenfurcht
Eine erfreuliche Zufallsentdeckung als ich eigentlich etwas recherchierte:
“Ich habe nur immer Angst davor, dass ich aus lauter Angst vor der Meinung anderer Menschen nicht weitergehe, sondern stecken bleibe.“ (Dietrich Bonhoeffer an seinen Bruder Karl-Friedrich, London 14.01.1935)
Da bin ich ja in guter Gesellschaft. Schön zu lesen, dass man trotz solcher Ängste treu bis in den Tod sein kann. Der Brief stammt aus der Zeit nach dem Amerikaaufenthalt in dem sich Bonhoeffer „vom Theologen zum Christen“ (Bethge) entwickelte. Umso beeindruckender, denn offenbar geht es darum, zu neuen, unpopulären Ansichten zu stehen. Karl-Friedrich war Physiker und hatte schon mit Einstein gearbeitet, sicherlich konnte er vieles nicht ganz nachempfinden, was der „neue“ Dietrich glaubte und vertrat.
Pater-Brown schrieb am
17. Oktober 2012 um 21:48Nun, wer mit Einstein zusammengearbeitet hat, muss zumindest die Angst vor der Andersartigkeit kennen.