16. September 2012 0

Sprüche 243: Sprüche 17,2

Ein verständiger Sklave wird Herr über einen schändlichen Sohn und teilt mit den Brüdern das Erbe (Sprüche 17,2 nach der Zürcher).

Um den Spruch verstehen zu können, muss man sich vor Augen halten, dass ein Sklave eigentlich keine Möglichkeit hatte, zum Herrn zu werden. Per Geburt stand der Sohn weit über ihm. Er würde irgendwann das Erbe bekommen und selbst Herr im Haus sein. Der Sklave würde aller Wahrscheinlichkeit nach bis an sein Lebensende Sklave bleiben.
Dennoch gab es natürlich Ausnahmen von dieser Regel. Keine menschliche Gesellschaft ist so starr fixiert, dass es nur eine Möglichkeit gibt. So konnte es geschehen, dass ein initiativer Sklave letztlich einen passiven Sohn in der Gunst seines Vaters übertrumpfte und an dessen Stelle das Erbe einnimmt.
Der Spruch handelt davon, dass nichts so unmöglich ist, dass es gar nicht geht. Der Mensch, der an sich selbst glaubt, kann sein Schicksal ändern und das Unmögliche wahr werden sehen. Eine hoffnungslosere Situation, als die eines Sklaven, war eigentlich kaum denkbar. Wenn er schaffen konnte, das Blatt zu wenden, dann kann es jeder.
Weiter geht der Spruch erst einmal nicht, aber als gläubiger Mensch drängt sich der Gedanke geradezu auf: Wenn es möglich ist, über sein Potential herauszuwachsen, wie viel mehr dann für Gläubige, die nicht allein dastehen, sondern Gott an ihrer Seite haben?

##sys

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