Seit Weihnachten befinde ich mich auf einer Reise zu mir selbst. Das Ziel ist, mich so kennen zu lernen, wie ich eigentlich bin. Ich bin überzeugt, dass es nur einen gibt, der mich wirklich kennt: Gott. Natürlich haben Menschen eine Meinung von mir, und viele halten damit nicht hinterm Berg. Ich selber habe auch ein Bild von mir im Kopf – aber ich kenne die Menschen und will mich nicht darauf verlassen, was sie mir sagen.
Weil Gott mich gemacht hat und ich in ihm auch noch eine ganz neue Schöpfung bin (2. Korinther 5,17), muss er mir sagen, wer ich bin. Es wäre gefährlich, meine Identität aus anderen Quellen beziehen.
Die Reise hat leichte und schwere Etappen. Das Einfachste ist, herauszufinden, was Gott über mich denkt. Das sind ja keine Geheiminformationen, sondern es steht klar und deutlich in der Bibel. Ich lese, dass ich geliebt bin (Johannes 3,16), dass ich durch Gott alles kann (Philipper 4,13), dass ich mit dem Heiligen Geist erfüllt bin (Römer 8,11), dass ich Gottes Gerechtigkeit bin (2. Korinther 5,21), dass ich geheilt bin (1. Petrus 2,24) und vieles mehr. Schwieriger ist es, dieses Wissen im Alltag umzusetzen und tatsächlich mein Leben davon prägen zu lassen. Dabei helfen mir u.a. zwei Erkenntnisse:
1) Glaube schaut zurück. Zu vielen Zeiten war das wichtigste Element meines Glaubenslebens Hoffnung: Ich habe gehofft und mich darauf gefreut, dass Jesus etwas tun wird. Heute ist das wichtigste Element Glaube: Ich glaube, dass bereits alles vollbracht ist. Glaube ist im Kreuz verankert, nicht in der Zukunft.
2) Jesus ist alles. Unter dem vielen, das ich habe, ist nichts, was ich verdient oder erkauft hätte. Christus ist die Quelle von allem. Nicht meine Leistung macht mich vor Gott angenehm, sondern Er. Deshalb hängt es nicht an mir, ich bin nur Nutznießer seiner Verdienste.
Mein Herz ist voll mit diesem Thema, und als Pastor reise ich nicht allein, sondern nehme durch Predigten die Gemeinde mit. Wer sich mehr für meine Reise interessiert, kann unter www.JFRS.de eine wachsende Zahl von mp3s über unsere Identität in Christus.
[aus: Freakstock Allgemeine Zeitung, 2011]
J.Clim schrieb am
11. August 2011 um 13:51Guten tag, herr Storch! Jetzt habe ich mal im Freakstockvideo einen Eindruck von ihnen bekommen. hat mir gefallen! Grade die Schlussfrage war mit Spannung geladen. Sie haben gekonnt von der äußerlichen Frage der Haare und des Kultschocks hin zu dem Wichtigen geleitet.
Nun zu ihrem Blogeintrag:
Meine Fragende Antwort ist: Wenn ich eine neue Schöpfung bin, alles alte vergangen ist,
Verwechseln sie da nicht Bekehrung mit der nachösterliche Erfahrung der Gottesgeburt?
Ansonsten ist die Schrift ja herrlich ehrlich mit uns, wenn sie darüber spricht: 1.john 5-18 – Wir wissen, daß jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an (auch eine bereichernde Bibelstelle darüber, dass die Seinen vom Bösen nicht antastbar sind. Wie anders hört man von dämonenaustreibungen bei Christen.)Oder:
… aus Gott Geborene kann nicht sündigen“ (I Joh 3,9)
Besonders wichtig ist „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,“ (Joh 1,12; LUT)
Hier nahm man wohl Christus auf, bekam die Macht GottesKinder zu werden, war aber wohl nicht aus Gottgeboren.
Ich möchte dabei auf die johanneische Eschatologie hinweisen in dem Buch von meinem jungen Kollegen Jörg Frey.
Ich fand auch im Internet sein Buch:
http://books.google.de/books?id=sVe3BHwXdIsC&pg=PA94&lpg=PA94&dq=der+aus+Gottgeborene&source=bl&ots=TRvcG7TJfA&sig=3fIvjeMp3Z4NX8OFIxTtElnSEoo&hl=de&ei=8r1DTvH_LoSF-wbZ3-SnCQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=7&ved=0CEIQ6AEwBg#v=onepage&q&f=false
Wir erkennen, die Welt ist vom Teufel beherrscht, der aus Gottgeborene nicht.
Wir erkennen, der aus Gottgeborene ist aus Gottgeboren und hat allen Sieg. Die Welt bleibt für sich selbst der Verdammnis unterstellt. Wenn auch von Gott geliebt. Joh. 3,16
Bis hier her erstmal. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
cic J. Clim
storch schrieb am
12. August 2011 um 11:52Guten Tag, J.Clim,
was bedeutet „cic“? Freut mich, dass Ihnen der Beitrag vom Freakstock gefallen hat. Ich war auch zufrieden, ist nicht immer so leicht zwischen einem Workshop und einem weiteren Termin entspannt vor einer Kamera zu plaudern 🙂 Wo haben Sie das Video eigentlich gefunden?
Zum Inhalt: Ich sehe gar keinen Unterschied zwischen „Bekehrung“, „Wiedergeburt“ und „Christus aufnehmen“. Das letzte kann etwas anderes bedeutet haben als Jesus körperlich zugegen war, aber nach der Auferstehung sehe ich das alles als Synonyme an.
Wer sich bekehrt nimmt Christus auf und erlebt so eine Wiedergeburt. Sicherlich kann man die Begriffe noch definitorisch gegeneinander abgrenzen aber das führt nur zu feinen Unterschieden. Es wäre allenfalls sinnvoll um ein vollständigeres Bild von dem zu bekommen was bei der Bekehrung, Wiedergeburt, Christusaufnahme geschieht.
Allerdings kenne ich auch das Buch von Herrn Frey nicht.
J.Clim schrieb am
12. August 2011 um 12:58Guten Tag, Herr Storch!
Seit 2003 gibt es eine Untersuchung im Religionspädagogisches Institut der Evangelischen Landeskirche in Baden; Christentum und Kultur in der Gesellschaft. Bei einem Probanden wurde die Gruppe der Jesus Freaks benannt. Meine Schwester hat auch Zugang zu dieser Gruppe, wegen ihrer früheren Tätigkeit.
Sie schrieben: “ Es wäre allenfalls sinnvoll um ein vollständigeres Bild von dem zu bekommen was bei der Bekehrung, Wiedergeburt, Christusaufnahme geschieht“
Das wäre es! Wie wäre ein Artikelaufruf zu dem Thema?
Täte der Wahrheit der Schrift sicher eine Vertiefung.
confrater in Christus =Bruder in Christus J.Clim
storch schrieb am
16. August 2011 um 13:57Das klingt sehr interessant. Leider kenne ich die Untersuchung nicht. Gibt es da schon Ergebnisse? Mittlerweile scheinen Sie mich ja schon recht gut zu kennen, aber leider ist es umgekehrt nicht so. Deswegen frage ich einfach mal: „Was machen Sie beruflich?“ Ich lese aus Ihren Kommentaren heraus, dass Sie Theologe sind oder zumindest theologisch arbeiten. Liege ich da richtig?
Auch der Artikelaufruf klingt interessant. Leider wüsste ich nicht, wie man so etwas organisiert.
Friedrich schrieb am
16. August 2011 um 23:59Hallo Clim,(cic meint in meinem Fall eher „Christ I’m Confused“´:-)
Nein- mit Ihren Ausführungen haben Sie mir doch Antworten auf ein paar Fragen angedeutet, die mich seit längerem umtreiben: Warum etwa gibt es offensichtlich Menschen, die nicht mehr sündigen und voll des Heiligen Geistes sind und andere, die irgendwie lange Zeit noch vor der Türe zu stehen scheinen, obwohl sie verbal Christus in ihr Leben aufnahmen und ihn Herr nennen. Manchmal ist es dann ein längeres Heilungsgebet mit viel Vergebung und Annehmen der Liebe Gottes, was dazu führt, dass sie durch die Türe, durch Christus wirklich hineingehen und aus Gott geboren wieder hervorkommen.
LG
Friedrich
storch schrieb am
17. August 2011 um 09:23Ich würde mal (sehr pauschal) vermuten, dass manche nur verstandesmäßig der frohen Botschaft zustimmen, aber nicht zu einer Erfahrung des Heils durchgedrungen sind. Da kann in der Tat ein Heilungsgebet helfen, oder die eigene Suche nach einem persönlichen Durchbruch in die Realität Gottes.
Elisabeth Lantman schrieb am
14. Oktober 2011 um 09:58„Die eigene Suche nach einem persönlichen Durchbruch in die Realität Gottes“ ist oft ein Problem. Überhaupt Realität. Wen darf man da anders fragen, als den, der in der Realität Gottes ist? Carsten schreibt ja „Die Reise hat leichte und schwere Etappen. Das Einfachste ist, herauszufinden, was Gott über mich denkt. Das sind ja keine Geheiminformationen, sondern es steht klar und deutlich in der Bibel. Ich lese,“.
Tja, „lesen“ und Sein klaffen auseinander.
manchmal erzählt mir meine Enkelin auf dem Abholweg durch den Wald, Tigergeschichten. Ihr fällt ein, dass es gefährilch ist und uns niemand retten kann. Ich gehe darauf ein und biege die Geschichte logisch zurecht, so das wir beide überleben.
Warum gehe ich auf diese Geschichte ein? Und warum wische ich diese Geschichte nicht einfach weg mit der Aussage, dass es hier keine Tiger gibt?
Ich tauche ein in ihre Welt, die grad in ihr entstanden und vertreibe die Geister darin.
Würde ich es einfach wegwischen, würde ich in ihr etwas vernichten, was nicht vernichtet werden darf:
Die Idee Gottes über ihre Person!
Folgende Anzeige fand ich:
„Durchbrechen zur echten Sohnschaft
Teaching mp3 | Marc-David Fuchs
Viele Christen haben ein Verhältnis zu Gott, das eher einem Sklaven zu seinem Herrn gleicht. Doch was ist echte Sohnschaft? Wie wird unser Herz verändert, wenn wir dem Vater begegnen? Diese Botschaft hat heilenden Charakter und ermutigt uns in unserer Identität als tatsächliche Kinder Gottes.“
„Viele Christen haben ein Verhältnis zu Gott, das eher einem Sklaven zu seinem Herrn gleicht. Doch was ist echte Sohnschaft?“
Mir fällt auf, das die Problembeschreibung immer Recht gut ist!! Auch die Lösungsbeschreibung „;“wenn wir dem Vater begegnen“; finde ich sehr annähernd.
Aber dann kommt der Widerspruch, indem gesagt wird, das wir haben, was wir beschriebenermaßen nicht haben;(!) „unsere Identität als tatsächliche Kinder Gottes“. Hier wird die Gottes Ordnung weltlich, biologisch systematiesiert.
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen (Mose (Exodus) 20,4-6), scheint der Knackpunkt bei vielen Predigern und Auslegern zu sein.
Vergleiche nie!, kann ich da nur sagen. Auch wenn die Menschen dadurch etwas besser zu verstehen scheinen und es berühigt. Eine trügerische Ruhe. Denn , wie es in einem Lied gesagt wird: http://www.musicanet.org/robokopp/Lieder/esistnoc.html
Ihr habt des Tages Last getragen,
Dafür läßt euch der Heiland sagen:
Ich selbst will eure Ruh’statt sein.
Seid ihr sein Volk, gezeugt von oben.
Ob Sünde, Welt und Teufel toben,
Seid ihr getrost und gehet ein!
wünsche ich uns Oma-Elisabeth Elli