Meine kleine Reihe über Gesellschaftsveränderung hat einige interessante Diskussionen hervorgebracht. Genug, um mich weiterhin etwas hellhörig sein zu lassen, wenn mir etwas zu diesem Thema begegnet. Nun habe ich per Zufall beim Lesen eines Bibelkommentars folgendes Zitat entdeckt, das weniger meine Meinung widerspiegelt, als die einiger Kommentatoren. Deswegen möchte ich Euch diese Passage auch nicht vorenthalten. Natürlich macht Ulrich Wilckens hier mehr eine exegetische Aussage als eine systematische, immerhin handelt es sich um einen Bibelkommentar. Nichtsdestoweniger ist die Aussage interessant, umso als ich das noch vor einigen Jahren ebenso gesehen hätte:

Direkt hat die Kirche gegenüber der Welt nur eine Aufgabe: die Verkündigung des Evangeliums; nicht aber besteht ihre Aufgabe darin, die sozialen Strukturen der Welt im Sinne der Gerechtigkeit zu verändern. Im eigenen sozialen Leben jedoch soll die Gerechtigkeit herrschen. ; und darin besteht ihre indirekt-politische Aufgabe: An der lebendigen sozialen Wirklichkeit der Kirche, in der Gottes Gerechtigkeit wirkt, soll der Welt das Ziel sichtbar werden, das Gott ihr gesetzt hat, indem Christus für alle gestorben ist. Im Blick auf die Kirche soll die Welt gewahren können, wie die soziale Gerechtigkeit aussieht, von der Gott die Welt in aller faktischen Ungerechtigkeit ihrer bestehenden Gesellschaft nicht ausschließen, sondern in die er bis zum Ende alle Völker aufnehmen will.  (Ulrich Wilckens: Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Römerbrief, Neukirchen 2010 Seite 233)

Be Sociable, Share!

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>