Die Zukunft einer jeden Gesellschaft hängt von ihrem Schulsystem ab. Menschen auszubilden bedeutet, in die eigene Zukunft zu investieren. Schulen sind der größte Multiplikator, den eine Gesellschaft für ihre Ideen und Werte hat, denn jeder Deutsche geht verbindlich einige Jahre in die Schule.
Die dadurch vermittelten Werte werden von verschiedenen Gruppen stark diskutiert. In jüngerer Zeit wurde auch in Deutschland speziell von Christen die „homeschooling“-Debatte geführt, weil sie ihre Kinder nicht in staatlichen Schulen einer weltlichen Ideologie aussetzen wollten. Im Sinne der Gemeinde-als-Kraft ist homeschooling völlig kontraproduktiv denn es fördert Ghettomentalität. Es ist ohnehin nicht verkehrt, wenn Kinder etwas über die Welt um sich herum lernen und es ist eine Illusion, dass man sie vor der Evolutionstheorie oder Sexualkunde schützen könnte. Warum auch? Es ist besser mit ihnen über den Glauben zu reden und Alternativen aufzuzeigen statt allem aus dem Weg zu gehen was man nicht mag.
Um über Art und Inhalt des Unterrichtes mitzubestimmen muss man in die Politik gehen, denn Lehrpläne stellt das Kultusministerium des Landes auf. Es gibt aber andere Wege, sich im Bereich der Bildung zu engagieren und einen positiven Beitrag zu leisten:

→ Erwachsenenbildung: In den meisten Städten gibt es Volkshochschulen, in denen man eventuell Kurse anbieten kann.
→ Eine Gemeinde kann Bildungsangebote in Form von Seminaren, öffentlichen Diskussionsrunden usw. anbieten. Vielfach finden solche schon als interne Schulungen in der Gemeinde statt. Bei geeigneter Themenauswahl können solche Veranstaltungen aber durchaus auch außenwirksamen Charakter haben.
→ Unterrichtsstunden z.B. im Bereich der Suchtprävention oder im Ethik- / Religionsunterricht anbieten.
→ Hausaufgabenhilfe nach der Schule anbieten. Viele Kinder aus sozialschwachen Familien würden davon profitieren.

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18 Kommentare

  1. Im Sinne der Gemeinde-als-Kraft ist homeschooling völlig kontraproduktiv denn es fördert Ghettomentalität.
    Nun, so würde ich das nicht ausdrücken. Es gibt eine The 2004 study Homeschooling Grows Up by Dr. Brian D. Ray
    und eine Übersetzung eines Artikels von Smith.
    Quelle: The Court Report 07-08/2007 – Homeschool Legal Defence Assocation

    Original: http://www.hslda.org/courtreport/V23N4/V23N411.asp

    Übersetzung: Jörg Großelümern

    Darin heißt es:

    „Wir wissen von Einzelberichten, dass die Mehrheit der zu Hause lernenden Teenager nicht die traditionelle Teenager-Rebellion erlebt. Die 2004 durchgeführte Studie „Homeschooling Grows up“ von Dr. Brian D. Ray, liefert Daten, die zeigen, dass Teenager, die zu Hause gelernt haben, erfolgreich in die Gesellschaft integriert sind. Es gibt nur sehr geringe Anhaltspunkte für Teenagerrebellion, dafür aber bemerkenswerte Zahlen von Schülern, die ihre Reife beweisen, indem sie in ihren Gemeinschaften eingebunden sind und allgemein von einer gute Beziehung zu ihren Eltern berichten.“

    „und allgemein von einer gute Beziehung zu ihren Eltern berichten“
    Hier war bei der Erziehung meiner Kinder, der Ansatz des Heiligen Geistes. Wir wurden geführt, Beziehung zu leben. *Langer Umgang mit den Geschwistern (nicht immer alle weg bei Freunden ect.).
    *Familientag, einmal in der Woche (bei mehr als 3 Kindern, war jeder einmal die Woche beim Sportverein, Jungscharr, Schulveranstaltung, Geburtstage der Freunde ect.)
    *Zusammen am Tisch sitzen, auch wenn man schon fertig war, sich und den anderen wahrnehmen.
    *gemeinsame Verantwortung für Haus und Hof.
    Heute noch finde ich diese Wesenszüge an meinen Kindern im Umgang mit ihren Mitmenschen.
    Außerdem stelle ich fest, das die Verlässlichkeit der Eltern (nicht fehlerlosigkeit!) über ihr gesagtes Wort, ihnen noch alle Autorität annerkannt wird. Obwohl die Kinder längst schon ihr eigenes Leben haben.
    Oder grad deswegen? 🙂

    Bei Smith nochmal: „Ein weiteres positives Resultat der Sozialisation, die zu Hause unterrichtete Kinder empfangen ist, dass sie schneller Reife entwickeln und fähig sind Verantwortung in einem früheren Alter zu übernehmen. Diese Wirklichkeit fordert uns Eltern heraus: Sind wir bereit, dass unsere Kinder Unabhängigkeit viel früher entwickeln als die Gleichaltrigen in anderen Schulumgebungen? Ich stimme mit Dr. Epstein überein, dass dies eine positive Sache für junge Leute ist – so lange sie auch weiterhin ihre Verantwortlichkeit erkennen ihre Eltern und andere die Autorität über sie haben, zu achten und ihnen zu gehorchen.“

    So ist es!!!

    “ Es ist ohnehin nicht verkehrt, wenn Kinder etwas über die Welt um sich herum lernen und es ist eine Illusion, dass man sie vor der Evolutionstheorie oder Sexualkunde schützen könnte. Warum auch? Es ist besser mit ihnen über den Glauben zu reden und Alternativen aufzuzeigen statt allem aus dem Weg zu gehen was man nicht mag.“

    Von mögen kann hier nicht die Rede sein. Da ist dieser Artikel aber etwas oberflächig, lieber Storch!
    geschw. elli

  2. natürlich war er oberflächlich. bedenke den zusammenhang! acht punkte plus einleitung, organisatorisches, ausblick, diskussion und gebet in einer stunde. da bleiben etwa 5 minuten redezeit pro punkt. mehr als eine these und gedankenanregung ist da nicht geplant.

    dennoch vergleichst du hier äpfel mit birnen wenn du eine amerikanische quelle zitierst. in den usa liegen die dinge im homeschooling bereich ganz anders als in deutschland.
    vielleicht würde ich es in den usa sogar anders sehen, keine ahnung. aber hier kann man kaum wollen, dass JEDER seine kinder an staatlichen schulen vorbei zuhause erziehen darf. das gäbe schon bei manchen christlichen fanatikern ein fiasko, bei politsch und religiös richtig radikalen mag ich mir das ergebnis gar nicht vorstellen.

  3. bei uns hat es geklappt.
    Und warum vom Christentum ausgehen:) storch schrieb: „das gäbe schon bei manchen christlichen fanatikern ein fiasko, bei politsch und religiös richtig radikalen mag ich mir das ergebnis gar nicht vorstellen.“

    Geh doch mal von Christus aus.
    Und außerdem. Es gibt nicht nur christliche fanatiker. In der Welt gibt es demokratische, also politische Fanatiker, ect.

    Unser Fundament zeichnet den Sieg.
    Sollten wir Homeschooling in Deutschland integrieren?
    Ja!
    Klar, mit denselben demokratischen („Volk“, und [kratía], „Herrschaft“, ) Beaufsichtigungen, wie beim Kindergarten, in der Überwachung von Hygene bei Herstellung von Nahrungsmittel und Verkauf und, Qualitätsmanagement in der Medizin.

    Bei allem sollten wir nicht von dem Fehlen menschlicher Möglichkeiten ausgehen.

    Und zur Ehre Gottes. Bei uns funkioniert es immer noch.
    elli

  4. Wir ziehen nun nach Amerika und haben ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, unseren Sohn zuhause zu unterrichten. Denn man muss auch bedenken, dass sich durch die Jahre an der Public School Gewohnheiten und Gedankengebäude bilden, die später den Charakter langzeitlich prägen. Ob das Home-schooling „geklappt“ hat, sieht man später an den Kindern. Als Erzieher muss ich leider sagen, dass aus Sicht der Eltern oft so Einiges subjektiv gesehen „geklappt“ hat. Schaut man sich die Kinder dann an, muss man objektiv leider oft widersprechen. Ich war schon in den USA und hab da einige erschreckende Fälle gesehen. Ich will dir das natürlich auf keinen Fall unterstellen, Elli, ich kenne deine Kinder ja gar nicht und glaube einfach mal in Liebe, dass du tatsächlich lebens- und glaubensfähige Menschen herangezogen hast. 🙂

    Unsere Kinder können die Welt auch außerhalb der Public-School kennen lernen. Sie müssen nicht zwangsläufig in einer Ghetto-Mentalität aufwachsen. Nur, was Wahrheit ist und was nicht, das würde ich meinem Sohn vielleicht erstmal selber zeigen, denn z.B. die Evolutionstheorie wird den Kids als Fakt verkauft, während Schöpfung nur ein Mythos ist… Und das hat tatsächlich Folgen auf ihren Charakter, wie auch vieles Andere.

    Dagegen spricht aus meiner Sicht, dass man auch schnell mal überfordert sein kann als Eltern, man unsicher ist ob man genug lehrt, usw. Aber es gibt echt gute christliche Curriculums für Eltern die ihre Kinder unterrichten und auch Vereine, Förderungen, etc. Daher ist dieser Punkt weniger schwer als der Punkt, der für das Home-Schooling spricht. Jedenfalls wenn ich bedenke, wie schlimm es noch werden wird mit der Gesetzlosigkeit in der Welt. Da möchte ich doch eher die Kontrolle behalten, was meine Sohn die erste Hälfte des Tages in sein Hirn gedrückt bekommt… Sehe ich das falsch?

  5. P.S.: Ich finde auch das System der öffentlichen Schulen, mit meinem Wissen über die Entwicklung und Förderung des menschlichen Lerntriebes, einfach Kacke! Es entsteht Druck plus die Kids lernen alle gleich,obwohl jeder bestimmte Schwerpunkte hat, was Interesse und Motivation zum lernen als auch Aufnahmefähigkeit betrifft.

  6. Das System zu kritisieren finde ich gut. Das ist auch voll in dem Gedanken zur Gesellschaftsveränderung drin. Aus dem System einfach auszusteigen eher nicht.
    Als Alternative zu Homeschooling gibt es ja auch verschiedene andere Schulmodelle in Deutschland. Sicher auch nicht alles das Wahre, aber sicherlich ist die allgemeine Bildung darin besser gewahrt als bei einzelnen Eltern.
    Bei dem Gedanken, was legales Homeschooling und Abschaffung der Schulpflicht für Integration und radikale Gruppen bedeutet wird mir ganz anders…

  7. Dass dies Gefahren in sich trägt ist definitiv wahr. Man kann aber ja auch genauere Kontrolle einfügen, die dies wieder ausbalanciert. Radikale Gruppen erreichen unsere Kinder ja auch außerhalb von Schule, jetzt wo es die Option der Home-School in Deutschland nicht gibt. Wenn wir als Gemeinde die Schulbildung allerdings einschlägig verändern könnten, würde meine gesamte Argumentation FÜR diese Option hinfällig, denn meine Bedenken beziehen sich ja auf die negativen Einflüsse auf den Charakter in öffentlichen Schulen. Ich möchte nicht, dass mein Sohn so auf die Welt „getrimmt“ wird, wie es nun einmal in öffentlichen Einrichtungen geschieht. Es gibt z.B. auch kaum noch Kindergärten, wo keine Esoterik angewandt wird. Wie soll ich meinen Sohn vor all diesen Sachen schützen? Kann ich nicht, aber ich kann den Einfluss deutlich einschränken, indem ich wenigstens im Bildungsbereich genau darauf achte, was ihm als gut und was als böse präsentiert, was Wahrheit und was Lüge genannt wird. Und mit diesem Wissen kann ich ihn in die Welt integrieren, ihm zeigen, wie er nun seinen eigenen Glauben an die Wahrheit findet, oder eben nicht, wenn er sich doch dagegen entscheidet. Darum ist für mich persönlich Home-School die Wahl, was nicht das Ultimative sein muss, das behaupte ich sicher nicht.
    Wenn wir als Gemeinde alle die Verantwortung übernehmen würden, Bildung und Erziehung zu prägen, um wieder zum Thema zu kommen, dann haben wir auch einen Vorteil durch die Home-School-Bewegung, welche ja schon lange an diesem Thema herumschraubt und Wege findet, die Wahrheiten der Bibel mit der Aufgabe der Allgemeinbildung in Einklang zu bringen. Daher können wir davon profitieren, es stellt aber nicht das vollkommene Ziel dar. Dieses finden wir ja in der Veränderung des Bildungssystems durch biblische und göttliche Werte/Wahrheit. Gut zu wissen, dass all dies spätestens im tausendjährigen Reich verwirklicht sein wird. 🙂 Hallelujah!

  8. hallo, da ich mich recht selten an online Diskussionen beteilige, zeigt dies, dass ich mich dem Thema zu nahe fühle, um nichts dazu zu schreiben.
    Ich beziehe mich ausschließlich auf deutsche Bildungsverhältnisse, andere kenne ich zu wenig. Dabei möchte ich noch erwähne, dass ich keine eigenen Kinder habe, und auf jeden Fall denke, dass so eine Voraussetzung das Denken darüber auf jeden Fall beeinflusst.

    Ich arbeite seit über 10 Jahren als Sozialpädagoge an Schulen, seit über 3 Jahren vollzeitlich an einer Hauptschule. Rund 350 Schüler, darunter knapp 50% mit Migrationshintergrund, 17 unterschiedliche Nationen, viele Kinder mit sozial schwachem Hintergrund, Patchworkfamilien, einige wenige aus stabilem Background. Auf den ersten Blick sicher eine Bildungsanstalt, die nicht die erste Wahl der Eltern darstellt. Hauptschulen werden ja auch abgeschafft. Nur die Schüler und ihre persönlichen Probleme werden nicht abgeschafft.

    Bei der Diskussion frag ich mich, was ist denn mit biblischen und göttlichen Werte genau gemeint? Es wurden Dinge wie Evolutionstheorie und Sexualkunde benannt. Wenn man bedenkt, wie wenig solche Themen den Schulalltag ausmachen ist es fast nichtig darüber zu diskutieren. Unsere Welt stellt eine enorme Herausforderung an die Kinder dar, so dass der Bildungsauftrag der Schule den Erziehungsauftrag und die Vermittlung von Werten und Normen nicht mehr weiter in den Hintergrund drängen kann. Im Gegenteil.

    Was brauchen Kinder? Können sie das was sie für ihre Entwicklung brauchen durch homeschooling vermittelt bekommen? Ich möchte mir nicht anmaßen sagen zu können, was Kinder brauchen, aber doch aus meiner täglichen Arbeit heraus, was ihnen gut tut und wichtig für ihre Entwicklung erscheint:

    – praktisches Lernen und Anwenden von gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz: bei 5-6 unterschiedlichen Nationalitäten in einer Klasse, Kindern von Hartz 4 Empfängern die mit Löchern in den Schuhen rumlaufen und in der Pause Hunger haben, bei unterschiedlichen Werten und Prägungen, die immer wieder zu Reibungen und Konflikten führen, ist es (über-)lebensnotwendig für die Kinder, dass sie verstehen, dass alle Menschen gleich sind, egal ob dick, dünn, Ausländer, Deutscher, Moslem oder Katholik, Hartz4 oder Arzt-Kind. Dass sie lernen mit Konflikten und Streit richtig umzugehen, ihre eigenen Grenzen zu setzen und in der Eskalation nicht auf die Faust zu setzen, sondern sich Hilfe zu holen und das Gespräch zu suchen. Klingt unrealistisch? Es funktioniert. Nicht immer und nicht bei allen. Kinder brauchen Zeit, und Veränderungen erst recht. Aber es ist unglaublich zu sehen, was an nachhaltiger Veränderung möglich ist, wenn Kinder sich angenommen und begleitet fühlen.

    – Erfahrungen in der Peergroup: wer erinnert sich nicht an irgendwelche Klassenfahrten, inklusive aller Grenzerfahrungen (erstes Bier, erster Kuss, durchgemachte Nacht), das Besichtigen von Orten an denen man mit der Familie nicht hingefahren wäre, freizeitpädagogische Angebote jenseits der traditionellen Vereinsstrukturen und Möglichkeiten. Interessanterweise sind es meist traditionell gläubige Moslems und Christen mancher Freikirchen, die es ihren Kindern verbieten an einer solchen Fahrt teilzunehmen und sie m.E. somit einer wertvollen Erfahrung berauben. Zu Peergrouperfahrungen zähle ich außerdem auch das freie Spielen auf dem Schulhof, in den Pausen, das austesten der Möglichkeiten unter Gleichaltrigen, ja, auch das kennenlernen von Schimpfwörtern, Erfahrungen mit Mobbing und Gewalt, das sich Verknallen können in einen süßen Mitschüler, eine hüsche Mitschülerin oder eine nette Lehrerin. Und merken, dass das weh tun kann oder nach einer Woche schon wieder uninteressant ist.

    – Projekte und Angebote jenseits des klassischen Unterrichtes: eine Schule besteht nicht nur aus Mathe und Englisch-Unterricht, sondern aus zusätzlichen Möglichkeiten. Hier lernen Schüler zum Bsp sich ehrenamtlich zu engagieren als Schülerlotsen, Streitschlichter, SV-Arbeit, Frühstücks-Helfer, im Altenheim, in der Schul-Band. Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, an Grenzen zu stoßen. Etwas ausprobieren, dabei bleiben, oder auch es aufgeben und was anderes anfangen. In präventiven Angeboten zu Sexualität oder Drogen arbeiten Fachleute und Pädagogen die nicht den Anspruch haben die Kinder mit einer Ideologie zu färben, sondern ihnen Selbstbewusstsein und ein waches Auge für unsere pluralistische und komplizierte Welt zu vermitteln. Um im richtigen Leben stark genug zu sein, auch mal Nein sagen zu können. Solche Dinge seh ich nicht in Konkurrenz zu einer guten christlichen Erziehung, sondern als wertvolle Ergänzung. Selbstverständlich setzt das ein Interesse der Eltern an den Geschehnissen in der Schule voraus, sowie eine grundsätzliche Akzeptanz an dem was da passiert.

    Ich könnte noch seitenlang weiter schreiben zu diesem Thema, aber wer liest das alles?

    Noch ein Gedanke zum Schluss: Schule verändert sich, öffnet sich, nimmt mehr Raum im Leben der Schüler ein (Stichwort Ganztag). Das System ist mit den Anforderungen die damit einhergehen ziemlich überfordert. Leute die Zeit und Interesse haben, direkt an Schulen ehrenamtlich oder über ein Honorar etwas zu machen (Hausaufgabenhilfe, ein Sportangebot, Pausenangebote, irgendwas….) sind grundsätzlich gern gesehen. Viel wichtiger als eine fachliche oder pädagogische Grundausbildung ist dabei eine positive Einstellung zu Kindern und Jugendlichen, Geduld und die Bereitschaft zu nachhaltigem beziehungsorientierten Arbeiten (also lieber ein Jahr lang 1 mal pro Woche für 3 Stunden, als 3 Wochen lang jeden Tag 8 Stunden).
    Christen können sich den Kopf zerbrechen über evangelistische Aktionen und der Frage was heute zeitgemäß ist. In den Schulen und bei den Kindern dort ist der Bedarf enorm und die Not ist groß. Sich hier einzubringen ist m.E. sehr zeitgemäß, und wer noch im Hinterkopf hat, das er dort mit denen zu tun hat, über die Jesus sagt, dass sie die Ersten in Gottes Reich sind, wird dort noch fett gesegnet und beschenkt. Und, um den Bogen zu kriegen: ich bin überzeugt, dass Schule in unserer Gesellschaft nicht nur Erwachsene braucht die Christen sind und sich einbringen, sondern auch Mitschüler, deren Eltern Christen sind und sich deswegen dort engagieren und mitprägen.

  9. Guten Morgen Hans,

    das ist ja eine Ehre Dich hier als Kommentator zu lesen.

  10. Hallo Hans,

    ich lese das auf jeden Fall alles 🙂

    Ich werde in den USA mit einer Bewegung namens Pais-Project arbeiten. Diese machen es sich zur Aufgabe, die Gemeinde und die örtlichen Schulen der Stadt zu verbinden und sowohl die christlichen Schüler der Gemeinde zu trainieren, ihre Verantwortung in der Schule wahrzunehmen, als auch als Missionare selber in den Schulen zu helfen wo es geht und besonders sozial schwachen Schülern eine Stütze zu sein. All dies natürlich mit dem Ziel, Schüler mit Jesus bekannt zu machen und in die Gemeinde zu integrieren. Diese Arbeit gibt es auch in Deutschland:

    http://www.paisdeutschland.de/

    Daher sehe ich deine wahrgenommene Not sehr gut. Es braucht weitaus mehr im Leben dieser Schüler als augeklügelte Evangelisation. Es braucht Beziehung und Halt. Ohne Zweifel ist dies, was Jesus sich gedacht hat mit Gemeinde, sowohl intern als auch extern. Ich stehe 100% hinter meiner Arbeit und gebe mich mit dem größten Teil meines Lebens in die Schüler in öffentlichen Schulen hinein.

    Die Frage des Home-Schoolings ist eine andere. Es geht ja nicht ausschließlich um Themen wie Sexualkunde oder Evolutionstheorie. Erlebnisse die Du schilderst wie sich das erste Mal betrinken oder der erste Sex sind Dinge, vor denen ich ehrlich gesagt lieber jeden bewahren möchte. Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Dinge den Charakter effektiv verletzen und zum Beispiel eine Beziehung zum anderen Geschlecht negativ beeinflussen können. Kurz gesagt: Gott gibt uns in seinem Wort Maßstäbe und Gebote. Diese zu halten stellt die Grundlage, ja den Anfang für eine gesunde Entwicklung dar. Nicht solche Erfahrungen wie sich verlieben sind es, sondern die Weisheit Gottes im eigenen Leben ehren und umsetzen, die uns zu gesunden Individuen machen. Darum finde ich öffentliche Schulen momentan zu destruktiv. Mein Sohn wird sicher nicht von der Welt abgeschottet werden. Das geht ja gar nicht. Er wird Raum haben, Erfahrungen zu machen, doch auf der pädagogischen Grundlage des Wortes meines allwissenden Vaters im Himmel und nicht auf menschlichen und weltlichen Wissensgrundlagen und Erkenntnissen, die sogar über die Jahre oft vollkommen verändert werden und keine feste Grundlage sind. Ich bin selber Erzieher und es ist schon krank, wie man seine Meinung oft vollkommen ändert und Kinder eigentlich nur Versuchsmodelle darstellen.

    Hinzu kommt, dass viele der Erfahrungen und Interessen sowie der negativen Effekte unserer Gesellschaft und besonders in der Schule, keine von Gott gewollten Zustände sind und dennoch sogar von Christen als Norm anerkannt werden. Wir fallen gerne von der Wahrheit ab, wenn unsere Erfahrung etwas anderes zeigt als Gottes Wort. Sein Wort ist aber der unveränderliche, sichere Maßstab für die Menschheit und wer auch immer dagegen lebt, erntet die Frucht. Und genau diese Frucht ist der Notstand, den Du in deiner Einrichtung beobachtest.

    Ich kann gerade nicht mehr schreiben, denn ich muss mich um meinen Sohn kümmern. 🙂

    Bitte schreibe doch deine Eindrücke und Gedanken, denn online zu diskutieren kann äußerst hilfreich für die eigene Erkenntnis sein, für uns Beide.

    Gruß, Thomas

  11. für uns Alle. denn es gibt noch mehr, die alles mitlesen.

    (nur keine eigenen Erfahrungen einbringen können)

  12. …und wenn die Kinder dann zu Hause die Schöpfungsgeschichte gelehrt bekommen, und dabei hören, wie Gott selbst sich traute, seine Kinder anderen Meinungen auszusetzen und zu riskieren, dass sie selbst entscheiden…
    😉

  13. Hallo Inga,

    herzlich willkommen hier. Zur Schöpfungsgeschichte verlinke ich mal einen Artikel der meine eigene, von der orthodoxen Meinung abweichende, Ansicht zum Thema beinhaltet:
    http://www.pastor-storch.de/2005/08/18/metatheologie-3-eiswurfel-und-sprache/

    Ich habe eine Weil überlegt, ob das so klug ist, immerhin geht es eigentlich um andere Sachen und die Diskussion Kreation vs. Evolution hält immer so auf. Aber falls jemand Lust hat das zu diskutieren, könnten wir es dort tun.

  14. Spannende Sichtweise!
    Ich hatte jetzt eher die Sache mit der Schlange gemeint (das ist natürlich streng genommen nicht mehr Schöpfungsgeschichte).

  15. Es ist zwingend notwendig, dass die Kids die Möglichkeit haben, es anzuzweifeln. Sonst sind nachher die Ergebnisse verheerend. Aber das Fundament ist anders, wenn die Bibel mehr als Wahrheit schon von klein auf angenommen wird, als z.B. Evolution ODER andere Theorien. Das Bewusstsein, dass letztlich Gottes Wort die ultimative Realität darstellt und der Maßstab für alles andere Wissen ist, versetzt eine doch in die Lage, das Wissen der Welt anders zu beurteilen, oder? Und es DANN anzuzweifeln und seine eigene Sichtweise zu bilden, also Glaube aus erster Hand zu bekommen oder eben nicht, also den Glauben an die Bibel verwerfen, ist dann ein tieferer Prozess. Natürlich, wenn es um den Glauben geht, spielt all dies wahrscheinlich keine Rolle. Ich war auch in einem Ungläubigen Elternhaus aufgewachsen. Aber wenn es darum geht, den Charakter zu prägen, möchte ich Gottes Wort als Grundlage wissen.

  16. Es geht mir auch sehr um die ART des Unterrichts. Viele Kinder werden mit ADHS diagnostiziert, obwohl sie einfach nur eine andere Art von Lernen benötigen, als in den öffentlichen Schulen angeboten wird. Individuelles lernen ist fast unmöglich, wo die Lehrer damit völlig überfordert wären und somit der uniforme Lernweg durchgesetzt werden muss. Der Lerntrieb des Kindes stirbt ab, weil er in unserem Schulsystem nicht gebraucht, ja sogar störend ist!!! Darum muss sich Schulsystem ändern und darum ist es förderlich für das Kind, wenn es seinen eigenen Weg finden darf und die Eltern dies fördern können. Allgemeinwissen kann so immer noch erlangt werden. Und da diese Möglichkeiten momentan in den Staaten so gut wie nicht vorhanden sind, entscheiden wir für Home-School. PLUS, wir können erst die Wahrheit und dann die Sicht der Welt lehren. Schließlich hatten Adam und Eva auch ERST das Wort Gottes und wurden dann der Lüge ausgesetzt.

  17. hi Thomas, danke für den Link, sieht auf den ersten Blick sehr interessant aus. Eine solche Vernetzung zwischen Gemeinden vor Ort, ausgebildeten Mitarbeitern und örtlichen Schulen, ist etwas ganz anderes als was ich unter homeschooling verstehe.

    Leider gehst du ja in deinen Antworten nur am Rande auf die von mir aufgeführten Punkte ein, die m.E. vorteilhaft für die Entwicklung von Kindern/Jugendlichen im Vergleich zu homeschooling sind. Stattdessen begibst du dich auf andere Bereiche wie zum Bsp Unterrichtsmethoden, Lerntrieb des Kindes oder der Frage welchen Stellenwert „Wahrheit“ im Entwicklungsprozess eines Kindes hat. Ehrlich gesagt wird mir die Diskussion dadurch zu komplex, auch wenn ich auf diesen Gebieten sicherlich nicht ganz unerfahren bin. Aber der eigentliche Gedanke von Storchs Beitrag war ja, wie Gemeinde in unserer Gesellschaft in den Bereichen Erziehung und Bildung einen Beitrag leisten kann. Und ein Punkt war eben, dass homeschooling eine Ghetto Mentalität fördert.

    Bei dem Punkt Grenzerfahrungen bin ich mir dessen bewusst, dass es einen Unterschied zwischen dem ersten Kuss und dem ersten Sex gibt, und auch zwischen dem ersten Bier und dem ersten Betrunken sein! Der erste Kuss/das erste Bier sind m.E. notwendinge Erfahrungen in der Entwicklung, für die das Kind die Eltern nicht will und auch nicht braucht. Das sind Erlebnisse die innerhalb einer Peergroup ablaufen und sich dort auch selber regulieren. Ob es allerdings sofort zum ersten Sex oder Besäufnis dadurch kommt hängt stark mit dem Einfluss des Elternauses und dem Charakter des Kindes zusammen.

    Wenn ein christlich erzogener Jugendlicher ständig in Gefahr steht seinen ersten Sex oder Rausch zu früh zu erleben, sei die Frage erlaubt, was denn an Erziehung und Prägung bis zu diesem Punkt passiert ist.

    Meine Erfahrung zeigt mir, dass insbesondere Jugendliche die eine strenge moralische Erziehung genossen haben, stark in der Gefahr stehen, außerhalb des Elternhauses in das andere Extrem auszuschlagen. (gläubige Moslems, Zeugen Jehovas, „bibeltreue“ freikirchliche Gemeinschaften). das ist etwas, was uns im Rahmen einer solchen Diskussion nicht egal sein kann. Zumal das oft Kinder von Eltern sind, die sich ein System wie homeschooling im Sinne ihrer Ideologie auch für ihre Kinder wünschen würden.

    Eine Frage die mich interessiert ist auch, bis zu welchem Jahrgang zum Bsp homeschooling in Deutschland stattfindet? die Kinder als 16-jährige nach der Erfüllung der Pflichtschuljahre in eine Ausbildung zu entlassen macht ihnen das Leben sicher auch nicht leichter. die werden als pubertierende Jugendliche auf dem Berufskollegs auf denen meist noch ein rauheres Klima als an einer Hauptschule herrscht einen Kulturschock erleben.

    Mir fällt tatsächlich nach wie vor kein Argument ein, warum homeschooling für die Entwicklung von Kindern positiv sein soll.

  18. Lieber Hans,

    mir ist der Punkt, dass home-schooling eine Ghettomentalität fördern soll, nicht klar genug. Denn die Realität zeigt dies nicht unbedingt. Wenn mein Kind zuhause unterrichtet wird, dann ist es dadurch ja nicht zwangsläufig 24/7 zuhause eingesperrt. Wir reden hier von 5 Stunden Unterricht. Danach ist noch allemal genug Zeit und Freiraum, in den Peer-groups Erfahrungen zu machen und im Sportverein oder am Wochenende. Und wenn man als Eltern ein Gleichgewicht findet, dann wird das Kind auch in der Lage sein, die Welt zu beurteilen und gut von böse unterscheiden können. Klar, gehirngewaschene Jugendliche, denen gesagt wird, der Teufel steckt überall, werden irgendwann die Schnauze voll haben und die Welt ausprobieren wollen. Darum ist mir ja die Wahrheit als Grundlage wichtig und nicht religiöse Spinnereien und Extremismus. Daher sind diese ganzen Ängste für mich total überflüssig, da sie vom falschen Bild von Home-School-Kids ausgehen.

    Ich bin extra nicht auf alle Aussagen eingegangen, weil ich denke, der Punkt hier ist, ob Home-School der Prägung der Gesellschaft durch die Gemeinde im Wege steht. Nun, ich vertrete die Meinung, dass Kids, die auf richtige Weise durch Gott geprägt wurden, auch dann die Gesellschaft genau so prägen/oder er durch sie. Darum-Nein, Home-Schooling stellt in diesem Punkt kein Hindernis für mich dar. Mangelnde Erkenntnis Gottes und der Wahrheit, stehen dem aber sehr wohl im Wege.

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