17. Mai 2011 2
Anders Denken
Eigentlich ist es ganz logisch: Wenn man etwas Neues anfängt, muss man auch etwas lernen. Mit Gott, seinem Reich und unseren neuen Leben ist das nicht anders. Auch nach vielen Jahren mit Jesus entdecke ich immer wieder Bereiche in meinem Leben in denen ich ganz anders denke, als Gott. Vielleicht wird das auch bis zum Ende so bleiben und im Grunde macht das die Sache ja auch spannend. Man lernt Jesus immer mehr kennen und das eigene Leben ändert sich in diesem Prozess.
Im Christendeutsch gibt es einen Spezialausdruck der beschreibt, wie das geht: Buße. Klingt erst mal nicht so gut, was daran liegt, dass man gleich an büßen denkt. Aber darum geht es gar nicht. Das Neue Testament ist ursprünglich nicht auf Deutsch sondern auf Griechisch geschrieben und wenn man „Buße“ ganz genau übersetzen will, müsste man „umdenken“ sagen.
Wenn wir uns in eine jesusmäßige Richtung entwickeln wollen, müssen wir immer wieder umdenken. Wir lernen, anders von uns selbst zu denken, anders von Gott zu denken und schließlich anders von der Welt zu denken.
Eines der Dinge, die am schwierigsten zu verstehen sind ist, dass Gott uns zwar ganz neu gemacht hat (2.Korinther 5,17), wir aber noch immer genauso leben wie in der Zeit als wir Gott nicht kannten. Das liegt daran, dass wir noch genauso denken wie früher. Wenn Gott sagt: „Du kannst das“ und wir denken: „stimmt nicht“, dann werden wir das Gleiche machen wie immer: Es nicht schaffen. Der Schlüssel zu einem guten Jesusleben liegt in unserem Denken und deshalb ist Buße so wichtig. Gott zeigt uns immer wieder Bereiche in denen wir daneben liegen. Jedes Mal wenn das passiert müssen wir uns entscheiden ob wir Gottes Sichtweise übernehmen, oder an unserer festhalten wollen.
Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf. Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist. (Römer 12,1-2 nach der Neuen Genfer Übersetzung)
Mit der „normalen“ Art zu denken wie wir sie von kleinauf erlernt haben, können wir nicht einmal erkennen, was Gott gut findet. Das liegt daran, dass vieles in Gottes Reich ganz anders läuft als in der Welt: Gott mag Großzügigkeit, in der Welt lernt man, dass man alles für sich selbst braucht. Jesus sagt, dass dienen besser ist als herrschen, auch das habe ich in der Schule anders gelernt.
Der wichtigste Schlüssel ist also umzudenken: Zu lernen die Welt und uns selbst mit Gottes Augen zu sehen.
[Rohfassung eines Buchartikels.]
Daniel Brüßler schrieb am
17. Mai 2011 um 21:51Du Storch, ich habe eine Idee:
Du schreibst „liegt in unserem Denken und deshalb ist Buße so wichtig“ und man denkt evtl. doch schon wieder an etwas einmaliges. Aber es ist ja etwas Aktives – das Umdenken und Gott um Verzeihung bitten ist ja so lange nötig, bis man es endlich „kapiert“ hat.
Wie wär’s wenn Du statt dem Wort Buße immer ein Wort dazuschreibst, was die Dauer mit hineinnimmt?
storch schrieb am
18. Mai 2011 um 09:47danke für den tipp. ich meine tatsächlich noch nicht einmal, dass buße viel damit zu tun hat, gott um verzeihung zu bitten. das ist sicherlich ein aspekt des lebens mit jesus, aber in erster linie geht es darum sein denken zu ändern. buße als bitte um vergebung ist irgendwann der dominierende aspekt geworden, aber eigentlich geht es um eine tiefe veränderung, die nicht auf diesem wege geschieht.