23. April 2011 1

Nachfolge 38

Der Raum Jesu Christi in der Welt nach seinem Hingang wird durch seinen Leib, die Kirche eingenommen. Die Kirche ist der gegenwärtige Christus selbst. Damit gewinnen wir einen sehr vergessenen Gedanken über die Kirche zurück. Wir sind gewohnt, von der Kirche als von einer Institution zu denken. Es soll aber von der Kirche gedacht werden als von einer leibhaften Person, freilich einer ganz einzigartigen Person. (Seite 232)
So ist „der neue Mensch“ zugleich Christus und die Kirche. (Seite 233)

Bonhoeffer macht deutlich, dass Christus sowohl die Kirche ist, als auch der Auferstandene, der zum Himmel aufgefahren ist und von dort aus wiederkommen wird. Beide, der Leib und der Auferstandene stehen sich noch gegenüber, eine „mystische Verschmelzung“ hat nicht stattgefunden, auch wenn der Gedanke vielleicht sprachlich nahe liegt.
Diese Gedanken über die Kirche sind tief und wegweisend. Wir müssen der Versuchung widerstehen, die Kirche als reine Organisation zu verstehen und begreifen, dass sie ein Organismus ist. Die Kirche ist Christus, seine Arme, seine Beine. Das sind tiefe Gedanken, die uns ein erneuertes Verständnis von Kirche und Gemeinde geben können.
Statt uns zu sehr darauf zu konzentrieren Kirche als „Firma“ anzugehen die von „Managern“ geleitet ist (ein Bild, das oft herüberkommt wenn man gerade amerikanische Gemeindebauliteratur liest), sollten wir im Blick behalten, dass die Kirche Christus repräsentieren soll. Sie soll sein Wort predigen, seine Kraft ausüben und seinen Vater predigen. Das ist es, was Kirche im Wesenskern ausmacht, der Rest ist Kommentar, Antworten auf die Frage wie das gehen kann. Wer das wesentliche verstanden hat wird mit den nebensächlichen Fragen anders umgehen. Wenn wir davon träumen der Kirche ihren Stellenwert zurückzugeben, beginnt das mit einer Rückbesinnung darauf, was die Kirche eigentlich ist.

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Ein Kommentar

  1. Christus ist die Gemeinde Christi- Der Leib.
    Grad den Beitrag entdeckt. Klasse! Kurz und klar!

    Da spricht Bonhoeffer einen wichtigen Punkt begabt an.

    Es ist ja oft die Frage (wenn man Gemeinde/Kirche als Institution betrachtet): „brauch ich eine Christliche Gemeinde?“
    Diese Gedanken über die Kirche sind tief und wegweisend.
    Sehr rchtig!
    Dabei sollte man auch beachten:
    Bei einer Versammlung ist die Mitte nicht(!) die Bibel! Auch nicht der Lobpreis! Und nicht der Leiter, und nicht der gute Gedanke an Christus. Die Mitte der Versammlung ist Christus!

    Gut geschrieben: „Wenn wir davon träumen der Kirche ihren Stellenwert zurückzugeben, beginnt das mit einer Rückbesinnung darauf, was die Kirche eigentlich ist.“

    Es ist ja nicht so, das zwei oder drei versammelte ChristenMenschen eine Christusgemeinschaft sind. Nein!

    Sondern von IHM zusammengerufene Gemeinschaft ist eine Christusgemeinschaft. Das Merkmal ist der Ruf Christus zur Versammlung. Ob die Menschen dabei noch ihre eigenen Konfessionen/Glaubensbekenntnisse/falsche Lehre haben, ist unerheblich.
    Christus rief. 20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte, (Mth. 18)
    Dort geschieht auch die innerlische Beziehung mit Jesus Christus.

    Ohne Christusgemeinschaft kein Christus als Mittelpunkt. Dabei ist es völlig unerheblich ob die Menschen dann eine gute Lehre haben, oder menschengemachtes.

    denn es gilt: Der Raum Jesu Christi in der Welt nach seinem Hingang wird durch seinen Leib, die Kirche eingenommen. Die Kirche ist der gegenwärtige Christus selbst.

    Und in dieser Gemeinde sollte man einen festen Platz haben. Und von dort aus geht eigenes Christusleben voran. Ein Christusleben ohne GemeindeChristi gibt es nicht! Warum?

    Apg 2,42 Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
    Apg 20,7 Als wir am ersten Wochentag versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, denn er wollte am folgenden Tag abreisen; und er dehnte seine Rede bis Mitternacht aus.
    1Kor 10,16 Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi?

    Gleich zu Beginn der Missionsgeschichte des Lukas, welcher den Einführungstexten meiner Jerusalemer Bibel auch der Author des Evangeliums nach Lukas ist wird davon berichtet wie die ersten Christen lebten.
    Sie lebten in Gemeinschaften, festen oder offenen je nach den Erfordernissen der Verfolgung der sie durch Juden und Römern ausgesetzt waren.

    Warum wollen wir dies oft nicht, wenn es überall stattfinden kann und soll? Weil die anderen uns manchmal stinken? in irgend einer Form? Wegen falscher Lehre, Leitergehabe, zuwenig zuviel Gebete, ect…?
    Gefällt uns nicht, wohin Christus uns haben will? In seine Gemeinde.

    Wir sind gewohnt, von der Kirche als von einer Institution zu denken.

    Gewohnheiten immer wieder mal auf den Prüfstein.: Was ist ChristusGemeinde? Und ist sie sofort schon auf Erden da?
    Ist die Gemeinde auf Erden ohne fehl und tadel? (flecken und Runzeln).
    Sicher nicht! Aber wie wollen wir die Gemeinde Jesus in den Himmeln (hebr.12,24)
    als Gebet willentlich umsetzen? (laut „Vaterunser-gebet“) sollen wir dies.

    Wir sollen uns rufen lassen. Wenn Jesus ruft, sagen wir dann, wer dazu gehören darf? Wie seine Gemeinde zu „funktionieren“ hat?
    sollten wir im Blick behalten, dass die Kirche Christus repräsentieren soll. Genau! Und wo?
    Überrall natürlich!
    Denn in der Gemeinde sein bedeutet nicht, das man nicht zu den anderen(Welt) geht! Gemeinde erst bedingt einen wahrheitlichen Umgang mit der Welt. Erst wenn wir nicht mehr zu der Welt gehören und aus der GemeindeChristi her in der Welt sind, haben wir ein Gutes Zeugnis! Denn woher wollen wir wissen, was Welt gerade braucht? Die Ausrüstung aus Gottes Reich geschieht in Seiner Gemeinde:
    ph 4,11 „Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden,“

    Wir müssen der Versuchung widerstehen, die Kirche als reine Organisation zu verstehen und begreifen, dass sie ein Organismus ist.

    Deswegen ist sie zuallerst Seine Gemeinde und keine soziale,politische, oder sonstwie Organisation.

    Der Beitrag war Inspirierend.

    oma elisa

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