13. April 2011 1

Nachfolge 33

Als Jesus seine Jünger aussandte gebot er ihnen, nichts mitzunehmen. Die „Nachfolge“ erklärt mit schönen, poetischen Worten:

Sie sollen so wenig bei sich haben wie der, der über Land geht und gewiss ist, dass er abends bei Freunden das Haus findet, das ihn beherbergt und ihn mit der nötigen Nahrung versorgt. Solches Vertrauen sollen sie zwar nicht auf Menschen setzen, aber auf den, der sie gesandt hat, und auf den himmlischen Vater, der für sie sorgen wird. (Seite 201)

Mir fällt es ehrlich schwer, meine Gedanken beim Lesen des Buches zusammenzufassen. Bonhoeffer legt einfach die Bibel aus. In dem Buch sind die Predigten zusammengefasst und bearbeitet, die er jede Woche im Predigerseminar hielt. Da ich selber die Bibel liebe und sie gerne auslege, lese ich das Buch ein bisschen wie einen Kommentar zum Matthäusevangelium – alles erscheint mir bedeutend und wird angestrichen. Ich bekomme eine Perspektive auf das Evangelium aus der Sicht eines gläubigen Theologen am Abgrund der Verfolgung; manchmal mag die Sprache unvertraut sein, aber die Erfahrung mit Jesus und dem Gotteswort trifft mich immer wieder.
Das Vertrauen der Jünger muss in den Gott gesetzt sein der sie versorgt. Der sie sendet wird auch für sie sorgen. Sobald wir uns selbst mit allem ausrüsten was wir für die Reise brauchen, fallen wir aus dieser Versorgungsnotwendigkeit heraus. Dann sehen wir vielleicht noch den sendenden Gott, aber nicht mehr den versorgenden.
Abhängigkeit von Gott setzt Unabhängigkeit von den Dingen dieser Welt voraus. Da wir alle gesandt sind, stellen diese Stellen eine Herausforderung an jeden Christen zu allen Zeiten dar. Es ist zu einfach sie als Worte an die ersten Jünger zu sehen. Oder als Worte an die Kirche des dritten Reiches. Es sind Worte an jeden von uns. Es ist unser Auftrag und er zeigt unsere Unfähigkeit Gott zu vertrauen.

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Ein Kommentar

  1. Amen dazu bruder storch!

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