07. April 2011 0

Nachfolge 30

Gottes liebes Volk lag misshandelt am Boden, und die Schuld daran traf die, die an ihm Dienst versehen sollten. Nicht die Römer hatten das angerichtet, sondern der Missbrauch des Wortes durch die berufenen Diener am Wort. Es waren keine Hirten mehr da! (Seite 194)

So steht es über die Ernte (Matthäus 9,35-38) in Bonhoeffers Nachfolge. In der Zeit in der diese Zeilen geschrieben wurden, waren sie fundamentale Kirchenkritik. Wie hätte Bonhoeffer sie anders meinen können als in Bezug auf den desolaten Zustand der Kirche im Aufschwung des dritten Reiches? Wieder lag Gottes Volk misshandelt am Boden und Schuld trugen die Pastoren und Bishöfe.
Die Bibel kann das spannendste Buch der Welt sein wenn man in ihr die eigene Geschichte entdeckt. Sie kann den Spiegel vorhalten in dem man seine eigene Zeit sieht und gerade so das Herz und den Willen Gottes für die eigene Situation zeigt.
Die ganze Nachfolge zeigt die Erschütterung Bonhoeffers über den Zustand der Kirche. Es ist eine Erschütterung die erst sichtbar wird, wenn man den Ist-Zustand gegen den Soll-Zustand hält den die Bibel zeigt. So sieht man, wie weit die Kirche sich von dem Rahmen entfernt hat, den ihr Gott gesetzt hat. Bibellese funktioniert auch heute noch so. Der Heilige Geist trifft uns durch Gottes Wort gerade da ins Mark wo wir uns und unsere Zeit in der Bibel wiederfinden und Gottes Herzschlag hören, der uns zurück in seinen Willen bringen will.

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