Der Spötter sucht Weisheit, aber vergeblich, doch dem Verständigen fällt das Erkennen leicht. (Sprüche 14,6 nach der Zürcher)

Auf den ersten Blick klingt diese Aussage widersprüchlich zu vielen, was zuvor gesagt wurde. Ist es nicht gerade das Kennzeichen eines Spötters, dass er Weisheit verachtet und gerade nicht sucht?
Wir nähern uns hier von einer anderen Seite. Der Spötter merkt, dass er auf dem falschen Weg ist. Er beginnt Weisheit zu suchen, findet sie aber nicht mehr. Er begehrt sie, findet sie aber nicht (mehr) weil etwas in ihm wie imprägniert ist gegen die Weisheit. Auf alles, was ihm begegnet reagiert er als Spötter. Er meint, darüber zu stehen und kann sich nicht mehr unter die Weisheit stellen um von ihr zu lernen. Spott ist keine Tat, er ist eine Einstellung, eine innere Haltung, die sich in äußerem spöttischen Verhalten äußert.
Wer lange so gelebt hat, hat eine Kultur des Spottes etabliert, die dem Erwerb der Weisheit absolut entgegensteht. Jemand, der dann wieder zurück will beginnt mit ganz anderen Startvoraussetzungen als der Verständige; er muss eine ganze Wegstrecke gegen den Strom zurücklegen. Er gleicht einem Alkoholiker der es schwer hat ins trockene, bürgerliche Leben zurück zu kehren. Er kann es schaffen, aber es sieht zunächst einmal vergeblich aus – soll es gelingen, braucht er eine große Position göttlicher Gnade.

[systematisch durch die Bibel]

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2 Kommentare

  1. das ist so mit vielen inneren Einstellungen.
    Zynismus zB.

  2. zynismus ist böse.

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