Die dreizehnte Vorlesung der Einführung in die evangelische Theologie handelt von der Hoffnung. Ein wichtiges Thema nachdem so viel von den Gefährdungen der Theologie die Rede war. Aus dieser Vorlesung greife ich nur einen Satz heraus der, für sich genommen deprimierend klingt, im Kontext christlicher Hoffnung aber zur schönsten Verheissung wird.

Menschliches Werk und Wort kann vor dem göttlichen nicht bestehen, kann im Verhältnis zu ihm nur scheitern und zerbrechen, nur Staub und Asche werden.1

Der Ausspruch klingt wie eine Paraphrase von Matthäus 15,13:

Daraufhin kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Weißt du, dass die Pharisäer an diesem Wort Anstoß genommen haben?« Er antwortete: »Jede Pflanze, die nicht mein Vater im Himmel gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. Lasst sie! Sie sind blinde Blindenführer, und wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.« (nach der NGÜ)

Wolgemerkt, das sagt Jesus sowohl über seine eigenen Worte als auch über das, was die Pharisäer sagten. Es geht also um Worte, Lehren und Meinungen. So etwas kann Angst machen, wenn man in erster Linie das eigene Werk und Denken sieht. Dann klingt es wie eine Drohung, dass Gott es noch sieben wird. Es ist aber eine klare Verheißung wenn unsere erste Priorität Gottes Wille ist. Wenn wir sehen wollen das Gott sich verherrlicht, was liegt dann daran, wenn unser Werk ausgerissen wird? Es ist gut, wenn am Ende nur das besteht, was Gott gesät hat.

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  1. Karl Barth: Einführung in die evangelische Theologie, Seite 162 []

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