11 Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Gerechten, der Mund der Frevler aber verdeckt Gewalttat. (Sprüche 10,11 nach der Zürcher)

Parallelismen sind ein übliches Stilmittel in den Sprüchen. Zwei gegensätzliche Dinge oder Aspekte werden einander in einem Spruch gegenüber gestellt. Dieses Mal sind es der Mund des Gerechten und der Mund des Frevlers.
Interessant ist zunächst, dass der Mund des Gerechten etwas hervorbringt: Er ist eine Quelle des Lebens. Der Mund des Frevlers bringt nichts hervor, er vertuscht nur etwas. Sicherlich kann man daraus kein allgemeines Prinzip ableiten, denn andere Sprüchen sprechen anders über Gerechte und Ungerechte. Dennoch können wir festhalten, dass Gerechte etwas Gutes hervorbringen: Leben. In gewisser Weise ist das ein Gradmesser dafür ob jemand wirklich gerecht ist oder nicht. Bringt er bei anderen Leben hervor? Zieht er sie rauf oder runter, erbaut seine Gesellschaft oder nicht?
Der Frevler verdeckt Gewalttat. Natürlich kann man das auch so verstehen, dass er nicht ehrlich ist. Er redet anders als er handelt, während er gewalttätig handelt, spricht er friedlich. Es kann aber auch so verstanden werden, dass ein Frevler nicht zur Sünde stehen kann sondern immer alles schön redet. Solche Menschen gibt es viele, sie sind nie an etwas schuld und können sich entsprechend auch nicht entschuldigen. Ein Gerechter hat die innere Größe sich zu entschuldigen und zu seinen Fehlern zu stehen; er muss nichts vertuschen.
Bei solchen grammatischen Unklarheiten wüsste ich immer gerne, welches Verständnis der Grundtext nahe legt. Leider kann ich kein Hebräisch und bin so für jeden Hinweis dankbar.

Be Sociable, Share!

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>