4 Wer mit träger Hand arbeitet, wird arm, die Hand der Fleissigen aber macht reich.
5 Wer im Sommer sammelt, ist ein verständiger Sohn, wer die Erntezeit verschläft, ist ein schändlicher Sohn. (Sprüche 10,4-5 nach der Zürcher)

Versorgung, Auskommen und Wohlstand sind wichtige Themen in der Bibel und speziell in den Sprüchen. Die Weisheitslehre kommt immer wieder auf sie zu sprechen. Da Geld einen bedeutenden Teil unseres Lebens ausmacht, wäre es sonderbar, wenn Gott dazu nichts zu sagen hätte. In unseren Gemeinden ist es oft anders, da ist das einzige, was der Pastor über Finanzen zu sagen hat, dass Geld für Bauprojekte oder Kirchenglocken fehlt. Das sollte nicht so sein, vielmehr sollten wir lernen, uns mit diesem wichtigen Thema auch theologisch auseinander zu setzen.
Es ist wichtig, dass hier von Armut und Mangel die Rede ist. Reichtum ist als Kontrast zur Armut genannt, aber die Sprüche liefern nicht eine Anweisung dazu reich zu werden. Im Buch Prediger, das auch von Salomo stammt, wird deutlich, dass Reichtum nicht glücklich macht. Für das gelungene Leben eines Weisen ist Reichtum maximal von untergeordneter Bedeutung, aber Wohlergehen ist wichtig.
Armut kommt durch Faulheit, daher, dass man träge arbeitet. Man kann sich das gut an der Situation von Tagelöhnern vorstellen, wie sie damals eine ganz normale Erscheinung des Arbeitsmarktes waren. Erntehelfer und andere Arbeiter wurden tageweise eingestellt und bezahlt. Wer bei der Arbeit nachlässig war, hatte es am nächsten Tag entsprechend schwerer, noch einmal eingestellt zu werden. So konnte unmotiviertes Arbeiten zu Mangel und Hunger führen.
In unserer Gesellschaftsordnung ist dieser Zusammenhang nicht so deutlich spürbar, weil unser Sozialsystem völlig anders funktioniert als zur Zeit Salomos. Aber es gibt einen Zusammenhang zwischen Faulheit und Armut auf der einen und Fleiß und Wohlstand auf der anderen Seite.

Das Thema Fleiß taucht mehrmals in den Sprüchen auf, lies daher auch: 6,6-11, 12,9-14 und 12,27.

[systematisch durch die Bibel]

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