04. Juni 2010 2
Sprüche XXXII: Sprüche 6,6-11
6 Geh zur Ameise, du Fauler, sieh dir ihre Wege an, und werde weise.
7 Obwohl sie keinen Anführer hat, keinen Aufseher und Herrscher,
8 sorgt sie im Sommer für ihr Futter, sammelt sie in der Erntezeit ihre Nahrung.
9 Wie lange, du Fauler, willst du liegen bleiben, wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10 Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, noch ein wenig die Hände ineinander legen und liegen bleiben –
11 da kommt wie ein Räuber die Armut über dich und wie ein bewaffneter Mann der Mangel. (Sprüche 6,6-11 nach der Zürcher)
Im technischen Bereich sind viele Erfindungen der Natur nachempfunden. Man versucht etwas zu kopieren, was immer schon funktioniert hat, statt etwas Neues zu erfinden, das nicht funktioniert. Im gesellschaftlichen Bereich hat die Natur ebenfalls einiges zu bieten, das als Beispiel dienen kann. Derzeit gibt es viele Diskussionen darüber, ob man soziale Modelle von Fischschwärmen oder Ameisenhaufen auf gesellschaftliche Prozesse übertragen. Wie immer bei Pionierforschungen sind die Ergebnisse dabei umstritten.
In einigen Bereichen kann man allerdings wirklich Tiere als Beispiel nehmen. Natürlich kann man Tiere nicht hundertprozentig mit Menschen vergleichen, weil sie einen Antrieb haben als wir, aber jeder Vergleich hinkt ja irgendwo. Das positive Beispiel der Ameise ist, dass sie niemand braucht, der sie antreibt. Es steht keiner mit der Peitsche hinter ihr und zwingt sie zur Arbeit. Sie sammelt Futter wenn die Zeit reif ist und hat so Nahrung im Winter.
Wie anders ist da der Mensch, der dauernd gegen seinen inneren Schweinehund ankämpfen muss? Wer von uns war nicht schon mal der Faule, der noch fünf Minuten länger liegen bleiben will, auch wenn draußen Arbeit auf ihn wartet? Im Kontrast zur Ameise müssen wir uns motivieren und ständig gegen einen Hang zur Faulheit ankämpfen. Die Motivation wird hier auf drastische Weise mit einer Erkenntnis gegeben: Faulheit schafft Armut. Wer immer die Hände zusammen legt, wir irgendwann von Armut überrollt. Der Mangel klopft nicht höflich an, sondern kommt bewaffnet in voller Montur.
Es ist wichtig, dass hier von Armut und Mangel die Rede ist. Nach ähnlichen Prinzipien kann man auch reich werden, aber die Lektion ist nicht Reichtum sondern Versorgung. Im Buch Prediger, das auch von Salomo stammt, wird deutlich, dass Reichtum nicht glücklich macht. Für das gelungene Leben eines Weisen ist Reichtum bestimmt nicht von Bedeutung, aber ein gewisses Wohlergehen ist es doch.
Die ganze Kunst, dieses Wohlergehen zu erlangen liegt darin, sich selbst motivieren zu können. Heute spricht man davon „Selbstmanagement“. Es bedeutet, nicht immer seinen Regungen nach Ruhe, Rausch und Spielen nachzugehen sondern mit Selbstdisziplin Tag und Leben zu gestalten. Wenn Du in dem Bereich Probleme hast ist es eine gute Idee, über Motivationsfaktoren nachzudenken. Male Dir beides vor Augen: was Du erreichen kannst wenn Du Dein Leben motiviert angehst und was Du verlieren wirst, wenn Du Dich hängen lässt.
Natürlich taucht ein so wichtiges Thema wie Fleiß mehrmals in den Sprüchen auf, denn wir brauchen die Wiederholung um unser Herz zu gürten: z.B. 10,4-5 | 12,9-14 | 12,24 | 12,27.
Martin Dreyer schrieb am
4. Juni 2010 um 10:45Nur so, aus der Volxbibel: „6 Nimm dir mal ein Beispiel an einer Ameise, du fauler Sack! Zieh dir rein wie die arbeitet, da kannst du was von lernen!
7 Sie hat keinen, der ihr ständig in Arsch tritt, keinen, der sie anfeuert oder ihr Befehle gibt.
8 Trotzdem sorgt sie im Sommer dafür, dass sie das ganze Jahr über genug zu essen hat. Wenn Ernte angesagt ist, macht sie ihre Speisekammer voll.
9 Jetzt komm mal in die Hufe, wie lange willst du noch im Bett liegen bleiben? Wann willst du endlich aufstehen und duschen?
10 Du sagst: „Och, ein bisschen will ich noch liegen bleiben, nur noch eine Minute, einmal will ich mich noch rumdrehen…“
11 Und plötzlich bist du pleite und stehst beim Sozialamt in der Schlange. Auf einmal wirst du ein armer Schlucker sein, der vor dem Aldi um ein paar Euro betteln muss.“
LoVe Martin
norbi schrieb am
7. Juni 2010 um 14:00ein sehr interessantes und komplexes thema was da in dem spruch drin steckt, ich bin immer mehr der überzeugung das es ohne leitung nicht geht, für gemeinde und gesellschaft brauchen wir menschen die eine vision haben etwas zu verändern oder weiter zu kommen.
andererseits gibt es kann kein leiter anderen leuten die verantwortung für ihr eigenesleben abnehmen, so das jeder verantwortung für die eigene lebensgestaltung hat.
erinnert mich an die ganze leiterdiskkussion von ec über charta zu wg