18. März 2010 0
Sprüche VII: Sprüche 2,16-20
16 Sie werden dich bewahren vor der fremden Frau, vor der Fremden, die schmeichlerisch redet,
17 die den Freund ihrer Jugendzeit verlässt und den Bund ihres Gottes vergessen hat.
18 Ihr Haus neigt sich dem Tode zu, und zu den Schatten führen ihre Bahnen.
19 Wer zu ihr geht, kehrt nicht zurück und gelangt nicht wieder auf die Pfade des Lebens.
20 So gehst du auf dem Weg der Guten und bleibst auf den Pfaden der Gerechten.
21 Die Rechtschaffenen werden das Land bewohnen, und die Schuldlosen werden darin bleiben.
22 Die Frevler aber werden aus dem Land getilgt, und die Treulosen werden aus ihm vertrieben. (Sprüche 2,16-20 nach der Zürcher)
Die „fremde Frau“ wird in manchen Übersetzungen als „Ausländerin“ bezeichnet. Für die Juden des Alten Testamentes war es eine wichtige Sache, sich nicht mit Menschen einzulassen, die keine Juden waren. Durch das ganze Alte Testament hindurch sieht man immer wieder, dass Segen und Fluch Israels davon abhingen, wie sie mit den Einflüssen fremder Völker umgingen. Gottes Handeln war exklusiv auf ein geographisch genau umrissenes auserwähltes Volk beschränkt und jeder Einfluss von außen führte zu negativen Konsequenzen. Wenn Israel oder seine Könige sich mit fremden Völker einließen, übernahmen sie immer auch etwas von deren Göttern und entfernten sich von dem lebendigen Gott, der sie als sein Volk erwählt hatte.
Die Warnung vor der fremden Frau ist also nicht per se ausländerfeindlich, es geht nicht im engeren Sinne um eine nationale Zugehörigkeit sondern um einen fremden Einfluss. Mit einem Juden aus einer anderen Nation hätte sicherlich kein Problem bestanden, allerdings scheint es nicht viele solcher Menschen gegeben zu haben.
Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass hier von einer fremden Frau die Rede ist, denn nichts hat einen größeren Einfluss auf einen Mann als eine Frau.
Dieser Spruch enthält eine konkrete Verheißung: die Rechtschaffenen werden das Land behalten. Im Deutschen gibt es ein ähnliches Sprichwort: „ehrlich währt am längsten“. Solche Ermutigungen sind wichtig für die Rechtschaffenen, denn oft locken Sünde und Betrug mit schnellem Erfolg. Viele fallen darauf herein. Gerade in unserer Zeit sollte es uns langsam klar werden, dass man mit Lauterkeit und Nachhaltigkeit letztlich besser fährt als mit schnellem Gewinn. Der Raubbau an der Natur und die unrechtmäßige Behandlung der dritten Welt zeigen immer mehr Folgen. Die Welt sähe anders aus, wenn die Menschen verstehen würden, dass Rechtschaffenheit und Integrität sich letztlich auszahlen.
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