02. Unrealistische Übertreibung

Die unrealistische Übertreibung ist in sich so überzogen, dass sie nicht wörtlich genommen werden kann. Es ist auf den ersten Blick klar, dass der Schreiber übertreibt. Solche Übertreibungen können nicht nur den Zweck verfolgen, Dinge zu verdeutlichen, sie können auch noch ungeheuer unterhaltsam sein, wenn sie richtig eingesetzt werden. Ein Beispiel aus dem Matthäusevangelium:

Matthäus 23,23-24: Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässiget, nämlich das Gericht und das Erbarmen und den Glauben! Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Ihr blinden Führer, die ihr Mücken seihet und Kamele verschlucket!

Das ist unterhaltend. Mücken aussieben und Kamele verschlucken! Hahaha!

Noch eins aus Matthäus:

Matthäus 7,3-5: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge und dann siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!

Mal ehrlich: in welches Auge passt schon ein Balken…?

03. Wortspiel

In Wortspielen benutzt man ähnlich klingende Worte, oder mehrmals das gleiche Wort, das nur in einem anderen Zusammenhang etwas ganz anderes meint. Solche Wortspiele sind oftmals sehr unterhaltsam, gehen allerdings natürlich in der Übersetzung verloren. Oft kommt es nicht einmal mehr im griechischen Original des NTs rüber, weil Jesus ja Aramäisch gesprochen hat und das NT an sich schon eine Übersetzung darstellt. In der Rückübersetzung erst bemerkt man das Wortspiel.

Deshalb beschränke ich mich hier auf ein einziges Wortspiel, das durch viele Predigten und Auslegungen sehr bekannt geworden ist.

Matthäus 16,18: Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Im Griechischen ist hier ein Wortspiel mit dem Namen des Petrus. PETROS heißt Stein und der Felsen PETRA. Gemeint ist hier nicht, dass Petrus der Felsen ist, auf dem die Gemeinde stehen soll, denn er ist ja nur der Stein. Der Felsen ist das Bekenntnis aus Vers 16.

04. Vergleich

Vergleiche illustrieren einen Sachverhalt, etwa so wie Gleichnisse, sind aber erheblich kürzer, gewöhnlich nur ein Satz. Solche Vergleiche gibt es in den Worten Jesu in der Bibel und in anderen Agraphen viele. Um nur drei Beispiele zu nennen: Matthäus 10,16 |  Matthäus 12,40 | Matthäus 23,27

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2 Kommentare

  1. äääh… was sind denn agraphen?

  2. aussprüche (jesu), kanonischer und nichtknanonischer art.

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