13 Macht jemand von euch Schweres durch? Dann bete er! Erlebt jemand eine Zeit der Ermutigung? Dann singe er Loblieder! (Jakobus 5,13 nach der NGÜ)

In den Briefen gibt es immer wieder einzelne Anweisungen, die nicht in einen engeren Zusammenhang eingeordnet werden können. Jakobus 5 reiht sich da gut ein indem das Kapitel uns einige Ratschläge und kurze Spruchweisheiten in lockerer Reihenfolge gibt. Vers 13 gehört inhaltlich weder zu Vers 12 noch zu den Anweisungen für den Heilungsdienst in den Versen 14-16. Deswegen lasse ich ihn auch einzeln stehen und nehme ihn als die Ermutigung die er ist.
Immer wieder wird Christsein als etwas dargestellt, das nur positiv ist. Als könnte es Christen nicht schlecht gehen! Vielfach wird gelehrt, dass unsere Gedankenkontrolle in die Richtung geht, dass wir schlechte Phasen mit Lobliedern und Bibelstellen überbrücken und nur positiv reden. Zum Teil ist das sogar richtig. Es kann noch weiter in die Depression oder Niederlage führen wenn wir zusätzlich noch schlecht reden, wenn wir im Loch sind. Diese Herangehensweise hat allerdings auch Grenzen. Diese Grenzen werden definitiv überschritten, wenn wir uns selbst aus den Augen verlieren und nur noch mit einer frommen Maske herumlaufen mit der wir sogar uns selbst zu täuschen versuchen.
Jakobus sagt hier ganz deutlich, dass es okay ist, wenn es uns schlecht geht und wir das auch durchaus zeigen dürfen. Wir müssen nicht immer mit einem Sonntagsgesicht durchs Leben gehen und Lieder singen. Wem es schlecht geht, der darf sich anders verhalten als jemand, der glücklich ist. Ich finde das tröstlich: wenn mir danach ist zu singen und Gott zu loben darf ich auch beten und ihn bitten, dass sich das Leben wieder von seiner Sonnenseite zeigt.

[systematisch durch die Bibel]

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