20. Februar 2010 2

Jakobus 5,12 nicht schwören

Eins ist besonders wichtig, meine Geschwister: Schwört nicht! Schwört weder beim Himmel noch bei der Erde, noch bei irgendetwas anderem. Euer Ja soll ein Ja sein und euer Nein ein Nein; andernfalls werdet ihr nicht bestehen können, wenn Gott Gericht hält. (Jakobus 5,12 nach der NGÜ)

Jakobus zitiert hier die Bergpredigt (Matthäus 5,33-38). Jesus grenzte sich mit dieser Anweisung deutlich von der damaligen Praxis des Schwörens ab, die immer kompliziertere Formeln entwickelte, die letztlich darauf abzielten, den anderen über den Tisch zu ziehen. Benutzte jemand eine falsche Formel, fühlte er sich selbst nicht an sein Wort gebunden (Matthäus 23,16ff).
Hintergrund der Worte Jesu ist also nicht das Schwören selbst, sondern die Haltung in der geschworen wird. Unser Wort soll zuverlässig sein, egal, ob wir es mit einem pompösen Schwur geben oder nur mit einem einfachen Handschlag. Deswegen ist es für Christen auch erlaubt, vor Gericht zu schwören, die Wahrheit zu sagen oder einen Amtseid abzulegen. Jesus würde sich heute mit ähnlichen Worten gegen irreführende Klauseln in Verträgen wenden, es geht eben nicht um Worte sondern um Haltungen.
[systematisch durch die Bibel]

Be Sociable, Share!

2 Kommentare

  1. Auch ich kenne einige Christen, die wegen der unzutreffenden Auslegung in Schwierigkeiten geraten, wenn sie vor Gericht eine Aussage beeiden sollen.
    Es gibt wohl noch einen anderen Zusammenhang, nämlich mit Jakobus 1, 5-8 und 4,3; da wir nicht wissen können, was die Zukunft bringt, sollten wir mit Treueschwüren vorsichtig umgehen und der oft geübte Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ bekommt seine Berechtigung.

  2. das stimmt, das mit den treueschwüren hätte ich gut noch reinnehmen können. habe mir eine notiz gemacht, dem mal nachzugehen, wenn ich mich das nächste mal mit jakobus auseinandersetze. danke für den hinweis!

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>