11. Oktober 2009 1

Panta rhei

Dieser Text ( vom 2009-05-29)  ist eine Einführung zu einer kleinen Reihe, die ich auf einer Gemeindefreizeit gehalten habe. Andere Texte werden in der nächsten Zeit folgen.

Hahaha, immer wieder lustig, so was zu lesen. Natürlich habe ich NICHT darüber gepredigt und es kommt auch nur noch ein weiterer Text, den ich für die Freizeit geschrieben, aber nicht gepredigt habe. Ich habe schon so viele Predigten in ICEs geschrieben, die ich nie gehalten habe, dass ich mich immer wieder frage, wieso ich das jedes Mal wieder mache. Achja, jetzt weiß ich es wieder: weil Gott Treue segnet und es nicht gut ist, sich wie ein Schlonz nicht vorzubereiten. Disziplin ist wichtig! (Falls nötig, diesen Satz dreimal abschreiben – oder in einen Kommentar kopieren ;-))

Die vielen thematischen Anregungen und Eindrücke ließen sich nur schwer zu einem Thema zusammenfassen. Ich habe mich deswegen für ein großes und recht philosophisches Oberthema entschieden: panta rhei. Vor vielen Jahrhunderten, weit vor Christus, machte sich der griechische Philosoph Heraklit Gedanken über die Welt. Seine Schlussfolgerung: alles ist im Fluss, alles fließt.
Er formulierte es so: man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Gehe ich heute baden, dann ist alles Wasser in dem ich gebadet habe morgen schon weiter geflossen. Alles verändert sich.
Vor viel kürzerer Zeit schrieb Brian MacLaren ein Buch, dass viele in unserer Bewegung gelesen haben: everything must change. Ich selber habe das Buch nicht gelesen, aber mir gefällt der Titel. Manchmal ist man mit der Gesamtsituation so unzufrieden, dass es nicht genügt ein bisschen zu ändern, man muss alles ändern.
Das führt zu meinem letzten nicht-biblischen Zitat. Präsident Obama fragte in seinem Wahlkampf immer wieder: are you ready for a change? Mit „change“ meinte er vermutlich zunächst einmal einen Wechsel, aber das Wort kann auch Veränderung bedeuten.

Es geht also in diesen Tagen um Veränderung. Wir sind alle permanent Veränderungen ausgesetzt. Kaum ein Leben bleibt über viele Jahre in den gleichen ruhigen Bahnen. Die Gesellschaft verändert sich so schnell wie nie zuvor. Dinge, die früher über Jahrzehnte sicher waren sind es heute nicht. Immer weniger Menschen werden 50 Jahre im selben Betrieb arbeiten. Lebenslange Freundschaften mit jemandem, der drei Häuser weiterlebt werden immer seltener.
Natürlich verändern wir selber uns auch ständig. Unsere Umstände und Beziehungen sind Veränderungen ausgesetzt und das lässt uns nicht kalt. Manch einer gibt sich in alldem noch der Illusion hin, dass sein Glaube von all dem unbeeinflusst bleibt, aber das kann gar nicht sein. Veränderung wirkt sich auch auf unsere Beziehung zu Gott aus – das wird morgen das Thema sein: wie entwickeln wir uns und wie entwickelt sich unser Glaube? Glaube muss sich immer wieder neu erfinden, er kann sich nicht das ganze Leben über gleich äußern. Wir müssen damit rechnen, dass es immer wieder Krisenzeiten geben wird, in denen unsere Art die Beziehung zu Gott zu leben, sich völlig ändern kann.

Auch unserer Gemeinden ändern sich. Das wird ein Thema für Sonntag sein. Jede Gemeinde geht durch viele Phasen. Dabei kommt es immer wieder zu Krisen, wobei ich das Wort in dem Zusammenhang nicht negativ meine sondern einfach als eine spannende Übergangsphase. Solche Veränderungen mögen viele von uns nicht gern.
Es ist auch okay, keine Veränderungen zu mögen, man darf sich ihnen allerdings nicht komplett verweigern. Wir können ihnen nicht entgehen und sollten deshalb positiv mit ihnen umgehen. Eine große Veränderung für jede Gemeinde sind Kinder. Da wir eine Kindersegnung haben werden, werde ich auch darauf besonders eingehen.

Schließlich wird es einen Teil geben, der sich damit beschäftigt, Visionen zu leben und zu erleben, wie sie sich erfüllen. Der ganze Prozess von Veränderung hat viel mit Gottes Reden und Vision zu tun. Es ist wichtig, damit umgehen zu können, damit Träume nicht enttäuscht werden und Gottes Reden sich nicht nachteilig für uns auswirkt.
Die Erfahrung durch Veränderungen zu gehen ist uns allen gemeinsam. Gott sagte Abraham sich aufzumachen um in ein fremdes Land zu gehen. Er kannte weder den Weg noch den Ziel. Als die Jünger sich entschieden Jesus zu folgen, konnte keiner von ihnen wissen, was auf sie zukommen würde. Es war ein Weg ins Ungewisse der durch tiefere Tiefen und höhere Höhen führte, als sich die meisten vorstellen können.
In allen Veränderungen und auf dem ganzen Weg gibt es einige Verse aus Jesaja, die uns Sicherheit geben können:

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir.
2 Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen.
3 Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter. (Jesaja 43,1-3 nach der Einheitsübersetzung)

Wenn es Menschen auf der Welt gibt, die sich nicht fürchten müssen, dann sind wir es. Wir sind nicht allein und können der Zukunft gelassen entgegen sehen.

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Ein Kommentar

  1. Disziplin ist wichtig!
    disziplin Ist wichtig!
    disziplin ist Wichtig!

    hm… und nun?
    gähn… erstmal weiterschlafen….

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