28. September 2009 5
Schatzsuche 23.September 2009
Bei unserer heutigen Schatzsuche waren wir wieder einmal eine Gruppe von fünf Personen; eine davon war zum ersten Mal dabei, sie hatte allerdings bereits Erfahrungen mit dem Schatzsuchen in Hamburg gesammelt.
Als wir die Hinweise verglichen, die jeder von uns empfangen hatte, meinte einer von uns, dass er ganz deutlich eine Frau in komplett „schwarzer oder dunkler Kleidung“ in der Nähe eines auffälligen „Ladenschilds“ in der Fußgängerzone gesehen habe, die einen „esoterischen Hintergrund“ habe und sich danach sehne, „Gott zu kennen“. Wir entschieden uns, diesen Anhaltspunkten als erstes nachzugehen und in der Remscheider Fußgängerzone angekommen hielten wir in der Nähe dieses bestimmten Ladenschildes nach unserem Schatz Ausschau. Zuerst sahen wir zwei Frauen mittleren Alters, von denen eine vollkommen schwarze Kleidung trug und auch sonst den Eindruck machte, als könne sie die Person sein, die wir suchten. Wir sprachen die Damen an und erklärten ihnen, dass wir auf einer Schatzsuche seien und fragten sie, ob sie vielleicht für irgendetwas Gebet brauchen würden. Sofort erklärten sie, dass sie Zeugen Jehovas seien, lieber für sich selber beten würden und überdies die Gewissheit hätten, dass Jesus heute nicht mehr heilt. Sie beendeten das Gespräch schnell, verabschiedeten sich von uns und gingen weiter.
Wir sammelten uns kurz als Gruppe und beten einfach so für die Ladys. In diesem Augenblick lief eine Frau an uns vorbei, auf die die Beschreibung ebenfalls passte. Auch diese Dame sprachen wir natürlich an. Als wir ihr sagten, dass sie der Schatz sein könnte, den wir suchten, reagierte sie heftig: Ihr Mann sei gerade gestorben und sie komme soeben aus dem Krankenhaus. Ihr „seelischer Schmerz“ und die „Trauer“ – beides Hinweise auf unseren Listen – waren deutlich zu spüren. Wir boten ihr an für sie zu beten und zunächst stimmte sie zu, aber als wir gerade anfangen wollten, entscheid sie sich doch anders, sagte „Ich glaube an so etwas nicht!“ und ging weg. Wieder beteten wir als Gruppe für sie.
Ermutigt durch die Erlebnisse, die wir auf den letzten Schatzsuchen hatten, und überzeugt davon, dass Gott auch da wirkt, wo wir es für uns nicht offensichtlich ist, suchten wir weiter. Erstaunlicherweise sahen wir eine kurze Zeit später wieder eine Frau, auf die Beschreibung zutraf. Auch ihr zeigten wir unsere Schatzkarten und fragten, ob wir für sie beten könnten. Die junge Frau erzählte uns, dass ihre Mutter schwer krank sei und dass sie das sehr belasten würde. Also beteten wir für Heilung und Gottes Frieden und segneten sie beim Abschied.
Nach dieser Begegnung entschieden wir uns zu den anderen Orten zu fahren, die noch auf unseren Listen standen. Also gingen wir zu unserem Auto. Auf dem Weg dorthin stoppte plötzlich einer von uns und meinet: „Sorry, Leute, aber mir geht die junge Frau von gerade nicht aus dem Sinn. Ich habe den Eindruck, wir sollten noch einmal für sie beten.“ Also drehten wir noch einmal um und suchten die junge Frau.
Auf dem Weg entdeckten wir genau gegenüber der „Post“ eine Mann mit „grauen Haaren“, einer roten Weste (auf unserer Liste stand der Hinweis „rote Jacke“) sowie einer „grünen Hose“. Während zwei von uns sich also weiter auf die Suche nach der jungen Frau machten, sprach der Rest von uns den neuen potentiellen Schatz an. Wir fragten ihn, ob es irgendetwas geben würde, für das er Gebet brauche, woraufhin er uns aufrichtig anstrahlte und entgegnete: „Nee, bei mir ist alles in Ordnung. Mir geht es wirklich gut. Aber danke für die Nachfrage!“. Wir wünschten ihm zum Abschied Gottes Segen und als wir uns umsahen, um nach weiteren Schätzen Ausschau zu halten, ging prompt eine ältere Frau mit „grauen Haaren“, „roter Jacke“ und „grüner Hose“ an uns vorbei, die zudem einen „Hund“ bei sich hatte. Die Dame war sehr erstaunt, so viele Hinweise auf unseren Listen zu sehen, die auf sie hindeuteten, und fragte während eines langen Gesprächs, in dem sie uns von ihrem Verhältnis zur Kirche und ihrer einflussreichen fromme Großmutter erzählte, immer wieder, warum wir uns als so junge Menschen, die das ganze Leben ja noch vor sich hätten, so eine Mühe machen würden, den Leuten von Gott zu erzählen. Wenn wir alt wären und den Tod vor Augen hätten, könnte sie unsere Bemühungen ja verstehen, aber so…. Wir nutzten ihre nachdenklichen Momente, um ihr von unserem Verhältnis zu Jesus zu erzählen, dass Gott für uns real ist und dass Er sie liebt und wie wundervoll es doch ist, dass er sie uns heute als seinen Schatz zwischen all den anderen Menschen hervorgehoben hat. Auch diese Dame wollte am Ende kein Gebet, aber wir verabschiedeten uns herzlich mit Umarmungen von der Frau, und wir hatten den Eindruck, dass es ihr ganz gut getan hat sich all das, was sie uns erzählt hatte, einmal von der Seele zu reden.
Währendessen gingen die zwei anderen von unserer Gruppe auf der Suche nach der nach der jungen Frau die Fußgängerzone hinauf, als sie plötzlich beide ganz stark das Gefühl überkam, dass sie bereits an der Frau vorbei gegangen seien. Also kehrten sie um und entdeckten ihren Schatz vor einem Laden, wo sie gerade die Auslagen betrachtete. Sie sprachen sie noch einmal an und gaben ihr einen Einladungs-Flyer für die Einweihungsparty des Kultshocks; nach einem kurzen Gespräch kehrten die beiden zum Rest unserer Gruppe zurück, die sich jedoch immer noch im Gespräch mit der grauhaarigen Dame befanden. Also folgten sie einem inneren Impuls und gingen noch einmal die Fußgängerzone hinauf zum Subway. Ziemlich weit oben kamen sie an einem Bettler vorbei, der ein Schild mit der Aufschrift „Ich habe Hunger“ in den Händen hielt. Kurz entschlossen luden die beiden den Mann zu einem Sub und einem Getränk ein. Da der Mann nur wenig deutsch sprach, war es sehr schwierig, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Nachdem er gegessen hatte, verabschiedeten sich die Beiden von dem Mann und wir trafen uns schließlich wieder als Gruppe und beendeten unsere Schatzsuche.
[aufgeschrieben von Verena | über Schatzsuche]
stefan schrieb am
28. September 2009 um 20:50hm. Das finde ich wirklich interessant; gerade sprach ich mit jemandem aus Hamburg über die „Schatzsuche“. Er meinte, die Idee sei super, in der Gemeinde wurde es ausprobiert, aber man war schnell ernüchtert, weil die Hinweise, die man bekam, nicht wirklich zu Ergebissen führten… woran das wohl lag?
storch schrieb am
28. September 2009 um 20:58das kann ich natürlich nicht ganz sicher sagen. da kann es vermutlich viele faktoren geben. bei uns ist es so, dass wir mit einem team von leuten angefangen haben, die sich alle schon seit jahren nach dem übernatürlichen ausstrecken. wir hatten alle schon mit menschen gebetet und heilungen erlebt, sind aber auch durch fiese durststrecken gegangen. wir wollten alle unbedingt das wirken gottes sehen und hätten sicherlich auch weiter gemacht, wenn nichts passiert wäre.
ich finde dass das interview mit todd white, das neulich auf dem blog war einen schlüssel bietet. white sagte, dass er für 500(?) leute auf der strasse gebetet hat von denen keiner geheilt wurde, bevor er dann anfing worte der erkenntnis zu bekommen. also: nicht aufgeben!
Ronald schrieb am
28. September 2009 um 21:52Wenn ich mich richtig erinnere hatte John Wimber auch von 9 Monaten geschrieben in denen nichts passierte, er aber nicht aufhörte, um Heilung zu bitten und in der Gemeinde (fast?) nix anderes gepredigt hatte. Ich glaube er verlor die Hälfte der Gemeinde, machte aber trotzdem weiter bis Jesus ihm mit der ersten Heilung antwortete. Immer wieder beeindruckend diese Dranbleib-Geschichten.
storch schrieb am
28. September 2009 um 23:44jau. und von solchen geschichten gibt es einige.
jansalleine schrieb am
29. September 2009 um 16:03Ich würde mir solche „Dranbleib“-Stories aber auch nur teilweise als Vorbild nehmen. Da gibt es die imho wünschenswerte Herangehensweise: das Ziel nicht aus den Augen verlieren und die imho etwas weniger wünschenswerte Herangehensweise: so auf das Ziel fixiert sein, dass man alles andere aus den Augen verliert.
Da muss ich den Kumpel Storch mal wieder loben: es kommt ja immer wieder vor, dass Gott ihm etwas besonders aufs Herz legt und dass er dann dies an die Gemeinde weitergibt. Andere Themen werden dann vielleicht in der Priorität nach hinten gestellt, aber nie ganz ausgeklammert. Ich merke, wie mir sowas total gut tut. Ich bin auch so ein Mensch, der die Tendenz dazu hat, sich in immer weiteren Details und Kleinigkeiten zu verlieren. Deswegen finde ich es immer wieder cool, wenn immer mal wieder „Basics“ gelehrt werden.