31. August 2009 15
die Salbung kennen lernen und in ihr wachsen
Das Wichtigste ist dann narürlich, die Kraft Gottes kennenzulernen und zu lernen, immer besser mit dem Heiligen Geist zu kooperieren, also von ihm abhängig zu sein. Einige Seiten weiter heißt es:
Da der Geist Gottes unserem Geist Zeugnis gibt, empfangen wir ein inneres Wissen oder eine Gewissheit über die Anwesenheit von göttlicher Kraft. […] Wichtig ist, dass wir lernen, wie es sich anfühlt oder wie es sich in unserem Geist festmacht, ob die Salbung auf uns ist oder nicht.1
Es stimmt, man kann diese Kraft, die Salbung spüren. Ich spüre sie allerdings meistens während ich etwas mache (wie z.B. für jemanden beten) und nicht vorher. Es geschieht eher selten, dass mich die Salbung inspiriert, etwas zu tun. Ich vermute, dass in diesem Punkt einfach noch ein Lernprozess vor mir liegt. Aber ich will auf jeden Fall die Abhängigkeit kennen lernen von der Jesus in Johannes 5,19 spricht:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn. (nach der Elberfelder)
Tatsächlich ist diese Einheit, diese innige Verbundenheit mit dem Vater mein ältestes Gebet: ich bete seit meiner Bekehrung immer wieder in diesen Bereich hinein, weil ich sehen will, wie der Vater etwas tut. Ich bin sicher, dass wir Gott mehr in dem kennen lernen, was ER tut, als in dem, was WIR tun. Das bedeutet aber, dass wir die unbedingte Abhängigkeit kennen lernen müssen um aufzuhören, selbst etwas zu tun. Sicherlich ist ein wichtiger Grund, aus dem Menschen Jesus nicht an uns erkennen, der, dass sie uns arbeiten sehen, nicht ihn. Wir stehen im zu oft im Weg und wir versperren anderen die Sicht auf ihn.
Die Herrlichkeit Gottes, die wir zuweilen erleben, ist die manifestierte Gegenwart Gottes, wogegen die Salbung seine Kraft zum Ausdruck bringt.2
Eine Kraft kann man vielleicht erkaufen, aber eine Person muss man begehren. In Apostelgeschichte 8 macht der Zauberer Simon genau diesen Fehler: er versucht, die Gabe des Geistes von den Aposteln zu kaufen, weil er so beeindruckt ist von ihrer „Zauberkraft“. Die klare Antwort der Apostel sollte auch uns klar machen, dass wir den Geist begehren aber nicht kaufen können. Er ist eine Person; man lädt ihn ein und verbringt Zeit mit ihm, so wächst auch die Kraft. Man kann vieles dazu sagen, wie das praktisch aussieht. Tatsächlich habe ich einen reichen Fundus an Zitaten und Zeugnissen. Da ich aber bei einem Buch von Andreas Herrmann bin, zitiere ich nur eine kurze Passage zu diesem Thema:
Ich habe beobachten können, dass Menschen die über eine stärkere Salbung verfügen, zuweilen fastend auf Essen verzichten. Sie tauschen die Zeit, die sie vor dem Fernseher verbringen würden, mit Zeiten des Gebetes und des Meditierens, in denen sie die Herrlichkeit Gottes erleben.3
Neben dieser Zurückgezogenheit kann es auch helfen, die Inspiration anderer Menschen zu suchen um in der Salbung zu wachsen. Der nächste Tipp ist einer, den ich auch absolut empfehlen kann. Ich habe auf manchen Konferenzen Dinge über den Heiligen Geist gelernt, oder eine Salbung gespürt, die ich anders wohl nicht bekommen hätte. Tatsächlich sind einige meiner prägendsten Momente auf Konferenzen geschehen, auch wenn ich eigentlich nie ein großer Konferenzgänger gewesen bin. Tatsächlich hatte ich sogar mal den Eindruck, öfter zu solchen Events zu gehen, was ich seit dem auch tue.
Um in der Salbung zu wachsen, besuche ich die Dienste von gesalbten Menschen, denn Salbung ist hochansteckend und übertragbar. Wenn Du unter ihrem Dienst sitzt, wirst Du die Salbung, die auf ihrem Leben ist, spüren und bewusst aufnehmen. Dieses Aufnehmen oder Empfangen ist weniger intellektueller Natur, sondern vollzieht sich auf der Ebene Deines Herzens, besser in der Tiefendimension Deines Geistes.4
Ein wichtiger Schlüssel ist außerdem unser Bewusstsein, man könnte das Wort in diesem Zusammenhang vielleicht auch „Weltsicht“ oder „Weltanschauung“ übersetzen. Wie wir die Welt um uns wahrnehmen und sie uns vorstellen hat alles damit zu tun, ob und wie wir Gott erleben. Wenn wir ständig in dem Bewusstsein unserer Sündhaftigkeit und Schwäche leben, werden wir Niederlagen erleben. Wenn wir uns der Kraft Christi in uns bewusst sind, werden wir im Sieg leben. In den Worten des Buches:
Ein zentraler Schlüsseln zum Tresorraum der Kraft Gottes ist folgender: Wir brauchen ein Bewusstsein, dass er in uns lebt und seine Gaben in uns lebendig sind.5
Sobald wir ein Bewusstsein für eine Sache entwickeln, brauchen wir uns um den Glauben keine Sorgen mehr zu machen.6
Beim Lesen fiel mir auf, dass es eine Sache ist, ein solches Bewusstsein zu entwickeln und eine andere, es zu behalten. Auf Seite 59 habe ich sogar eine Randbemerkung geschrieben: „08/2009: das Bewusstsein habe ich wieder verloren“. „Verloren“ ist sicherlich übertrieben, aber es gabg auf jeden Fall Zeiten in meinem geistlichen Leben, in denen ich ein stärkeres Bewusstsein seiner Gegenwart in mir hatte. Es ist ein ständiger Kampf, nicht hinter die eigenen Wassermarken zurückzufallen und alles zu behalten, was wir an Land einmal eingenommen haben. So wie ich es erlebe, ist es oft ein hin und her und mal kommen wir voran, dann wieder nimmt uns der Alltag oder was-auch-immer gefangen und wir fallen wieder ein Stück zurück. Ich will nicht so leben. Ich bevorzuge ein Leben nach der Maxime „vorwärts immer, rückwärts nimmer“.
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 26–27 [↩]
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 32 [↩]
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 44 [↩]
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 50 [↩]
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 57 [↩]
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 62 [↩]
Alex schrieb am
31. August 2009 um 09:03Hey Storch, danke das du das Theme Salbung behandelst, das war echt mal nötig. Das Buch vom Andi habe ich bisher leider nicht gelesen, wollte es aber unbedingt tun. Finde grade den Tip auf Konferenzen zu fahren sehr gut, das hat mir auch schon sehr viel geholfen in die ganze Sache reinzukommen…
Salome schrieb am
31. August 2009 um 10:24Wow, hammer! Ich hab einige Male mir überlegt, ob ich einer kranken Person gebet anbieten soll, und dann grad Nadelstiche etc. gespürt – was mich natürlich sehr motiviert hat, zu fragen und zu beten.
Auch spannend, dass die Antwort auf fast alle Fragen lautet: Was sagt der Heilige Geist? Nähe suchen. Reinwachsen. Yeeeah
Das Buch von Andreas Herrmann kauf ich auf jeden Fall auch.
Danke!
nasumi schrieb am
31. August 2009 um 10:33Danke für deine Ausführungen, sehr hilfreich!
Bei dem Punkt der Übertragbarkeit der Salbung habe ich immer so meine Bedenken ob und wie das funktionieren kann. Das eine Salbung ansteckend und inspirierend ist kann ich nachvollziehen, aber wenn man die Salbung einfach übertragen kann, frage ich mich, weshalb z.B. bei Andreas Herrmann die meisten Heilungshandlungen „durch ihn“ passieren? Er könnte doch seine Salbung auch auf die Mitarbeiter übertragen!?
Kannst du zu dieser Übertragbarkeit was sagen, hast du da eigene Erfahrungen?
storch schrieb am
31. August 2009 um 11:37ich bin da auch nicht 100%ig sicher. Sicher ist, dass man sie spüren kann und auch, dass sie etwas abfärbt, wenn man z.B. mit Menschen zusammen dient, die in einer starken Salbung unterwegs sind. bei „impartation“ bin ich unschlüßig – ich habe es erlebt, dass man tatsächlich was übertragen kann, aber nicht immer. das thema ist sicherlich größ0er als einfach mal hand aufzulegen. größere salbung hat auch immer was mit kampf zu tun, man muss sich durch dinge durchbeißen um mehr zu bekommen – hat halt immer auch mit geistlichem wachstum zu tun.
darüber schreibt andreas aber auch, kam nur nicht in dem post vor.
Königstochter schrieb am
31. August 2009 um 18:10Vielleicht ist es so, dass zwar was übertragen wird, man aber, wenn man noch nicht die entsprechende Reife hat, nicht in der Lage ist, die Salbung „festzuhalten“, so dass sie einem sofort wieder größtenteils entgleitet?
Hab mal von Bill Johnson so eine tolle Erklärung gehört, dass bspw. der Heilige Geist Leute sucht, auf denen er sich niederlassen kann (wie die Taube bei Noah) – und wenn man ihm keine „Landemöglichkeit“ bietet, er eben „weiterziehen“ (muss)…
masp schrieb am
31. August 2009 um 21:46ein biblisches Beispiel für die Übertragbarkeit von Salbung finde ich in 1. Samuel 19-24. Meinen bisherigen Erfahrungen mit Salbung zu Folge nimmt die Tiefe der Salbung mit der Bereitschaft zu, mit der Bereitschaft sich vor Gott zu demütigen . Das ist nicht nur ein großer Gewinn für dieMenschen, denen gedient wird, sondern auch für denjenigen der sich in die absolute Abhänigkeit des HG begibt. Dem geht natürlich ein echtes Begehren der Anwesenheit des HG voraus.
nasumi schrieb am
1. September 2009 um 13:05@Königstocher: ja, so könnte ich es mir auch vorstellen. Hast du ein biblisches Beispiel für eine Übertragung der Salbung?
@masp: Danke für die genannte Bibelstelle. Allerdings verstehe ich diese eher so, dass der Heilige Geist hier wirkt ohne danach zu fragen, wie offen die Gesandten sind. Es ist m. E. auch keine Übertragung, da diese per Wortdefinition aus einer Aktivität des Gesalbten heraus stattfinden müsste!?
storch schrieb am
1. September 2009 um 13:19ich bin zwar nicht KöTo, aber ein klassisches Beispiel ist die Übertragung von Elia auf Elisa.
nasumi schrieb am
1. September 2009 um 14:26@storch Super, danke!
Bento schrieb am
1. September 2009 um 15:27„Ich spüre sie allerdings meistens während ich etwas mache (wie z.B. für jemanden beten) und nicht vorher.“
..was du da schreibst, ist auch meine Erfahrung – wenn wir warten, bis der Hl.Geist „kommt und etwas tun will“ verkennen wir, dass Er IMMER gegenwärtig ist und seinen Job tun will! Der Gedanke der „Kooperation“ gefällt mir hier gut. Wenn wir gemäss den basics erstmal loslegen, dann kann Er auch „übernehmen“ und unser Tun segnen. Wir müssen dabei sogar gar nichts besonderes „spüren“ oder sehen, sondern die Salbung kann auch darin bestehen, dass wir unbeirrt an Seiner Wirksamkeit festhalten…
mir ist „der flow“ allerdings auch lieber 😉
es ist wie der Live-Auftritt der Band auf der Bühne:
wir müssen dazu unser Instrument spielen können und aus dem „Proberaum“ rauskommen, aber was die Sache zum „unvergesslichen Erlebnis“ für alle macht, das können wir nicht „bewirken“ – wir können aber so „professionell“ werden, dass ein Flop immer seltener wird.. 🙂
Königstochter schrieb am
1. September 2009 um 15:50@ nasumi
Und im NT zB 1. Tim 4,14 – eine Gnadengabe wurde durch Handauflegung übertragen.
In der Apg ist an mehreren Stellen die Rede davon, dass die Erfüllung mit dem HG durch Handauflegung „übertragen“ wurde – das wäre „Salbung“ in dem allgemeineren Sinne, wie sie auch in der Bibel genannt ist (also Kraftausrüstung mit/durch den Heiligen Geist).
AngelaKo schrieb am
19. Oktober 2019 um 18:20Hallo Ihr Lieben,
„Lass die Gabe nicht ungenutzt, die dir durch Gottes Gnade geschenkt worden ist. Du hast sie ja aufgrund eines prophetischen Wortes und unter Handauflegung der Ältestenschaft bekommen.“
1. Timotheus 4:14 NGU2011
Es ist Gottes Gnade, durch wir begabt oder gesalbt werden.
Gaben werden demnach nicht übertragen, weil einer eine bestimmte Gabe schon hat. Paulus schreibt an einer anderen Stelle, dass jeder nach den Gaben selbst streben soll (1. Kor 14,12; 12,3).
Björne. schrieb am
2. September 2009 um 07:14All Morgen ist ganz frisch und neu
Johannes Zwick –
1. All Morgen ist ganz frisch und neu
des Herren Gnad und große Treu;
sie hat kein End den langen Tag,
drauf jeder sich verlassen mag.
2. O Gott, du schöner Morgenstern,
gib uns, was wir von dir begehrn:
Zünd deine Lichter in uns an,
laß uns an Gnad kein Mangel han.
3. Treib aus, o Licht, all Finsternis,
behüt uns, Herr, vor Ärgernis,
vor Blindheit und vor aller Schand
und reich uns Tag und Nacht dein Hand,
4. zu wandeln als am lichten Tag,
damit, was immer sich zutrag,
wir stehn im Glauben bis ans End
und bleiben von dir ungetrennt
Andreas Sester schrieb am
2. Juli 2011 um 22:02Den Bericht find ich stark. Aus eigener Erfahrung weiß ich das die Salbung da bleibt wenn man sich bewusst ist, „mein Vater steht zu mir“. In den letzten 2 Wochen war ich so stark mit dem heiligen Geist in der Gemeinschaft, das ich am Ende der Anbetungsfase das Instrument weglegte weil ich den Strom so stark spürte das die Hände wie taub schienen. Beim Hände auflegen in dieser Phase spüren die jenigen einen so gewaltigen Strom das sie fast umkippten. Habe bis jetzt noch nicht richtig gefastet immer nur ein Tag pro Woche aber der Heilige Geist hat mich jetzt auf eine neue Spur geführt, ein Lebensstiel des Fasten, bin gespannt was noch kommt. Bleib dran es lohnt sich. Wenn du weiter kommen willst mußt du sterben, das heißt alles was dir lieb ist durch Gott ersetzen.
storch schrieb am
3. Juli 2011 um 09:12Hallo Andreas,
herzlich willkommen und vielen Dank für Deine Erfahrung. Weiter so!