27. August 2009 8

aus dem Verstand leben

Wer (…) alles zu verstehen versucht, lebt nur aus seinem Verstand, nicht aus seinem Geist.1

Es ist offensichtlich, dass mich solche Zitate herausfordern. Das ist der Grund, warum ich es überhaupt rausgeschrieben habe. Ich bin jemand, der die Welt eher verstandesmäßig ergreift und der sich der Vor- und Nachteile dessen sehr bewusst ist. Auf der einen Seite ist es gut, denn Gott erreicht das Herz über den Verstand und der Verstand hilft, nicht auf jeden neuen Wind der Lehre reinzufallen (2.Timotheus 3,14-15). Auf der anderen Seite hindert der Verstand leicht den Glauben – er nimmt ihm die Unschuld und das „kindliche“, ohne das es schwer ist, Gottes Wunder zu sehen. Bill Johnson sagte in einer Predigt:

Der Verstand ist ein besserer Diener als Meister.

Das sehe ich auch so. Die Herausforderung für Menschen wie mich ist es, den Geist die Herrschaft über den Verstand ausüben zu lassen. Erst dann wird das Leben mehr von Gottes Geist und seinem Wort geprägt sein als von unserem Weltbild. Wer dem Verstand den absoluten Vorrang gibt, wird nie die Segnung erleben, die uns Gott in Philipper 4,7 in Aussicht stellt.

der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. (nach der Elberfelder)

Wer etwas erleben möchte, das über den Verstand geht, der muss – mindestens punktuell – auf sein Recht verzichten, alles zu verstehen. Gerade darin liegt ja die Spannung: wir erleben etwas unerklärliches, das uns – im wahrsten Wortsinne – unverständlich ist. Für mich steht schon seit Jahren fest, dass ich genau das will. Ich will mein Erleben Gottes nicht an die Grenzen meines Verstandes binden sondern das volle Potential ausschöpfen.

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  1. Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 11 []

8 Kommentare

  1. dann mußt du zu W+G gehen 😉 … war ein Scherz.
    Es ist wirklich herausfordernd. Gott der sich einerseits in seinem Wort festgelegt hat und sich nicht ändert – treu ist und von dem wir uns keine Vorstellung machen sollen und können, weil er viel andes ist als wir denken.
    machmal bastelt man sich doch wieder eine gott, so wie man es braucht. entweder groß und unergründbar oder nah und liebevoll 😉

    mipu

  2. Das Verstehen ist durch den Glauben nicht negiert, sondern transzendiert (vgl. 1 Petr 3, 15):

    „Der Glaube ist der sechste Sinn.“

    Ch. Spurgeon

  3. 2. Timotheus 3,14-17
    14 Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewißheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast,15 und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.
    16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
    17 damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem
    guten Werk völlig ausgerüstet.
    (2.Timotheus 3,14-17 Schlachter 2000 Übersetzung)

    Die Verse 16&17 finde ich persönlich ebenfalls sehr ermutigend. 🙂

    Philipper 4,7
    7 Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt,
    wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!
    (Philipper 4,7 Schlachter 2000 Übersetzung)

  4. Das Verstehen ist durch den Glauben nicht negiert, sondern transzendiert

    DasjamangeilerSpruch! *Daumenhoch*

  5. „Gott erreicht das Herz über den Verstand“
    -> das musst du mir mal erklären. Auf den ersten Blick erschließt sich das für mich nicht.

  6. du meditierst oder denkst über etwas und irgendwann kommt es in deinem herzen an und bewegt nicht nur dein denken.

  7. hehe… @diedazi: vermutlich war das eher auf „echte Männner“ bezogen 😉 — *WolfgangPetryFühleFühleFühleGröhl*

  8. Hi jansalleine – Merci für´s Kompliment mit Mt 22, 37 ;-).

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