Wie schön! Ich sitze in meinem geliebten Oma-Cafe, der Marienhöhe in Norderney, neben der künstlichen Palme, schaue auf die ruhige Nordsee heraus, trinke eine Kanne Tee und lese John Wimber1. Vielleicht wisst Ihr es noch nicht, aber unser Orkrist-Verlag arbeitet derzeit an einer Neuausgabe des Wimber-Klassikers „Power Healing“ – „Heilung in der Kraft des Geistes“. Leider ist die deutsche Ausgabe seit Jahren vergriffen.
Ich komme mir mal wieder vor wie der Mann in Matthäus 13,44, der jeden Morgen seinen Acker bestellt und auf einmal beim Pflügen einen Schatz findet. Ich habe das Buch schon einige Male gelesen und eigentlich bin ich nur dabei, „daß“ in „dass“ umzuwandeln und einige schlimme Formulierungen auszubügeln, da stoße ich auf echte Schätze. Zum Beispiel diese Sätze:

Mein wichtigster Grund für Kranke zu beten ist Gehorsam gegenüber Gottes Wort, selbst wenn als Antwort auf meine Gebete keine Heilung geschieht. Vor langer Zeit habe ich beschlossen, dass es besser ist, wenn ich für hundert Menschen bete und nur einer davon geheilt wird, als wenn ich überhaupt nicht um Heilung bete und daher auch kein Mensch geheilt wird.

Man kann kaum Gottes Wort gegenüber gehorsam sein und nicht für Kranke beten. Dafür enthält das Neue Testament zu viele Aufforderungen Kranke zu heilen. Auch wenn ich über längere Strecken keine Heilungen erlebe will ich nicht müde werden, zu beten. Ich erlebe auch nicht jeden Tag Bekehrungen – sollte mich das abhalten, das Evangelium der Gnade Gottes zu predigen? Auf keinen Fall!

Es geht nicht in erster Linie darum Erfolg zu haben sondern darum, unserem Auftrag treu zu sein. Wenn wir die Treue haben wird Gott den Erfolg nicht ausbleiben lassen.

Be Sociable, Share!
  1. wieder mal ein Eintrag, der erst Monate nachdem ich ihn geschrieben habe erscheint… []

21 Kommentare

  1. Ja, Gehorsam ist bestimmt ein Grund.
    Schlimm fände ich es nur wenn es die Hauptmotivation ist /bleibt. Ich glaube die Hauptmotivation von Jesus war die, das er die Menschen liebte und sich dies Elend nicht länger ansehen konnte. So oft steht drin, das er erbarmen mit ihnen hatte, das es ihn jammerte. Das sollte meiner Meinung nach die Hauptmotivation sein, für all unser tun. Die Liebe Gottes dängt uns… Nicht der Gehorsam sondern der unbändigte Drang, das es den Menschen gut gehen soll, soll mich zu handeln bringen.

  2. also, ich bin mir nicht sicher, ob meine hauptmotivation menschen das evangelium zu erzählen gehorsam ist. Ich denke eher, dass ich eine liebe zu den menschen habe, und es nicht mit ansehen kann, wie sie vor die hunde gehen, ausserdem ist jesus das beste, was mir je passiert ist, und ich bin so von ihm begeistert, dass ich davon überlaufe und anderen davon erzählen MUSS. Ich weiss nicht, ob diese reihenfolge biblisch ist, aber ich empfinde es so…

  3. nordeney? geflogen? sag nächstes mal bescheid, dann gibts n private charter hehe

  4. Ich stimme Morti zu . Die Liebe treibt. Ich will dahin kommen Automatisch für Kranke zu beten, wies der Geist eingibt, Gehorsam ist aber ein guter Weg dazu.

  5. ich würde es als ungeheuren fortschritt empfinden, wenn christen aus gehorsam gegenüber den biblischen aussagen überhaupt etwas tun würden. wenn es normal wäre, für kranke zu beten weil die bibel das so sagt wäre das schon echt super. danach kann man dann ja an der motivation arbeiten…

    @ olli: gerne. ich geh immer mal zum flughafen da.

  6. @ Storch: So gesehen hast du natürlich recht. 🙂

    Nur meint Paulus, das dann alles bedeutungslos wäre. Also selbst wenn ich aus Gehorsam handel, aber die Liebe nicht hätte, ist es auch bedeutungslos.
    Man das ist krass, das wird mir selber gerade klar.
    Wobei man jetzt schauen könnte: Warum bin ich eigentlich gehorsam gegenüber dem Wort Gottes? Aus Pflichtgefühl, aus Angst vor Sanktionen oder aus Liebe zum Vater selbst. HM???

  7. nein, das sagt paulus nicht. er sagt, dass es mir (dem ausführenden) nichts nutzt. die anwednung der gabe ist dennoch nützlich. ist doch egal, ob man von jemandem geheilt wird, der es aus geltungssucht macht oder von jemandem, der liebt. nur gott ist von der motivation des heiler uU nicht beeindruckt.
    jetzt wird es natürlich kompliziert. da lohn nicht meine hauptmotivation ist, bete ich egal ob ich akut liebe spüre oder nicht – die grundeinstellung ist ohnehin vorhanden. da sich liebe zu jesus auch in gehorsam niederschlägt (wer mich liebt, hält meine gebote), kann gehorsam aus einer top motivtaion kommen.
    ich meine übrigens, dass ich ausser bei meiner bekehrung nie etwas aus „angst vor sanktionen“ oder blossem pflichtgefühl gg Gott getan habe. pflichtgefühl nur gg menschen, aber da steht man auch manchmal in der pflicht.

  8. @ricky – danke für diesen beitrag von dir.
    ich glaube so langsam verstehe ich dich
    mehr und mehr. alles gute dir weiterhin. 🙂
    @morti – schön mal wieder was
    von dir zu lesen. thats the way of punx!
    *jesus-rocks* 🙂

  9. Au storch, da klammerst Du jetzt aber jede Menge aus. Ich stimme zwar grundsätzlich ersteinmal mit der Feststellung, die man ja vorallem vom alten Hesse her kennt überein: „Geliebt werden ist nichts, wer lieben kann ist glücklich“, sprich: die Liebe erfüllt denjenigen zuerst, der liebt und nicht denjenigen, der geliebt wird. Dennoch glaube ich, dass diese Liebe die Fähigkeit hat ansteckend zu sein, genau wie Lachen und Gähnen 😉

    Ich denke nicht, dass Paulus das alles so eindringlich schreibt nur um damit auszudrücken: die Liebe ist ein nettes Spielchen fürs eigene Ego, damit man sich gut fühlt.

    Es ist durchaus auch für mein Gegenüber gut, wenn ich die Liebe dabei hab.

    Wenn ich ein Brötchen kaufe bei einer unfreundlichen, lieblosen Verkäuferin, habe ich am Ende des Vorgangs ein Brötchen. Wenn ich ein Brötchen kaufe bei einer freundlichen, liebevollen Verkäuferin habe ich am Ende des Vorgangs eine ganze Menge mehr als ein Brötchen.

    Bei Deinem Krankheitsbeispiel ist es ja im Grunde noch krasser: tausche Krankheit gegen das miese Gefühl missbraucht worden zu sein.

    Klar, es ist sicher nicht verkehrt, sich hin und wieder mal, wenn es denn nicht anders geht in Gehorsamkeit zu üben – aber man sollte aus der Not keine Tugend machen.

  10. @Jan! Du zitierst Hesse?!
    Somit mag ich da gerne folgen:
    Anarchistische Abendunterhaltung – Magisches Theater!
    Eintritt nicht für jed… (Nur für Verrückte).

    (…) Manche liebten ihn als einen feinen, klugen und einzigartigen
    Menschen und waren dann entsetzt und enttäuscht, wenn sie
    plötzlich den Wolf in ihm entdecken mußten. Und das mußten sie,
    denn H wollte, wie jedes Wesen, als Ganzes geliebt werden
    und konnte darum gerade von denen, an deren Liebe gelegen war,
    den Wolf nicht verbergen und weglügen. Es gab aber auch solche,
    die gerade den Wolf in ihm liebten, gerade das Freie, Wilde,
    Unzähmbare, gefährliche und Starke, und diesen wieder war es
    dann außerordentlich enttäuschend und jämmerlich, wenn
    plötzlich der wilde, böse Wolf auch noch ein Mensch war,
    auch noch Sehnsucht nach Güte und Zartheit in sich hatte,
    auch noch Mozart hören, Verse lesen, und Menschheitsideale
    haben wollte. Gerade diese waren dann besonders enttäuschrt
    und böse, und so brachte der Steppenwolf seine eigene
    Doppeltheit und Zwiespältigkeit auch in alle fremden Schicksale
    hinein, die er berührte.
    Hermann Hesse – Der Steppenwolf S. 57

    Ich habe auf diese Stunde gewartet, Lieber. Nun sie gekommen
    ist, laß mich gehen. Lange habe ich auf diese Stunde gewartet,
    bin ich der Fährmann Vasudeva gewesen. Nun ist es genug.
    Lebe wohl, Hütte, lebe wohl, Fluß, lebe wohl, Siddhartha!
    Siddthartha verneigte sich tief vor dem Abschiednehmen.
    Ich habe es gewußt sagte er leise. „Du wirst in die Wälder
    gehen?“ „Ich gehe in die Wälder, ich gehe in die Einheit“,
    sprach Vasudeva strahlend. Strahlend ging er hinweg;
    Siddhartha blickte ihm nach. Mit tiefer Freude, mit
    tiefem Ernst blickte er ihm nach, sah seine Schritte
    voll Frieden, sah sein Haupt voll Glanz, sah seine
    Gestalt voll Licht.
    Hermann Hesse – Siddhartha S. 111

    Beim guten alten Hermann, handelt es sich sicherlich nicht
    um Thelogische Fachliteratur!? 😉
    Dennoch kann ich von ihm auch immer
    etwas neu entdecken, was auf die Bibel
    übertragbar wäre. Hesse gehört wirklich
    zu der Art Literatur, die ich durchaus sehr
    schätze.
    Gruss Björne.

  11. Hebräer 13, 5 ?
    Hängt euer Herz nicht ans Geld und begnügt euch mit dem,
    was ihr habt. Denn Gott hat gesagt:
    »Ich werde dich nie verlassen und
    dich nicht im Stich lassen.«
    (Hebräer 13, 5 – Neues Leben Übersetzung)

  12. Man kann kaum Gottes Wort gegenüber gehorsam sein und nicht für Kranke beten. Dafür enthält das Neue Testament zu viele Aufforderungen Kranke zu heilen.

    Welche Bibelstellen sollen das sein? Wo steht, dass alle Christen einen Auftrag haben, (auf übernatürliche Weise) Kranke zu heilen?

  13. Jau, ich glaube, ich habe von keinem Autor so viel gelesen, wie von Hesse. Er hat es vorallem sehr gut verstanden menschliche Gefühlswelten in Worte zu fassen. Als ich Christ wurde, hatte ich ein ziemlich verhärtetes Herz und ich bin fest davon überzeugt, dass Gott Hesse in meinem Leben mit dazu benutzt hat, dies wieder aufzuweichen.

  14. Hab Hesse erst im Zuge meiner Heilerziehungs-Ausbildung
    angefangen zu lesen… Dafür wurden seine Bücher
    dann aber auch von mir quasi verschlungen! 😉

  15. ähem, was machst du denn auf dieser „Klassenfahrt-Insel“??? und warum nicht ins Dünen-Cafe, das ist viel schöner…

  16. Meine Hauptmotivation für Kranke zu beten ist Mitgefühl. Ich habe Gottes Gegenwart oft besonders stark gespürt, wenn mich das Leid meines Gegenübers berührt hat. Klar ist es gut und wichtig gehorsam zu sein, aber wenn mir mein Gegenüber egal war, ist eigendlich nie etwas passiert.

  17. @ helm: wir fahren da fast jedes jahr hin. was meinst du mit „dünen cafe“? weisse düne? ich mag die marienhöhe lieber als alle anderen, inkl. der milchbar, die das trendigste etablissement ist.

  18. @ Philip

    Welche Bibelstellen sollen das sein? Wo steht, dass alle Christen einen Auftrag haben, (auf übernatürliche Weise) Kranke zu heilen?

    Also, ich versuch´s mal. Dass ein großer Teil des Dienstes Jesu auf Erden daraus bestand, Menschen übernatürlich zu heilen, steht wohl außer Frage, oder?
    Jesus war quer durch alle vier Evangeliumsberichte ständig damit beschäftigt, Kranke zu heilen, Dämonisierte zu befreien, Aussätzige zu reinigen und Tote aufzuwecken – um es mal etwas flapsig auszudrücken.
    Das geht so weit, dass Petrus in seiner evangelistischen Predigt vor Cornelius´ Freundeskreis den Dienst Jesu in Apostelgeschichte 10,38 folgendermaßen zusammenfasst:

    Jesus von Nazaret wurde von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt und zog dann im ganzen Land umher, tat Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott war mit ihm.

    Wie jeder Rabbi seiner Zeit hatte Jesus Jünger, die ihm nachfolgten. Das heißt nichts anderes als dass sie bei ihm in der Ausbildung waren, ebenso wie Paulus bei Gamaliel. sie zogen mit ihrem Meister herum, hörten und sahen alles was er redete und tat und wurden von ihm dazu angeleitet, das, was er tat, auch zu tun (Mt 14,16 & Parallellstellen; Mk 9,18ff – der Zusammenhang macht klar, dass 1. die Jünger versucht hatten, den Geist auszutreiben, 2. Jesus erwartete, dass das auch klappt, 3. der Vater das auch erwartet hatte, 4. die Jünger erstaunt waren, dass es nicht funktioniert hatte; Matthäus 10, 1-8 – die Aussendung der 12: Heilung ist explizit in Vers 1 und Vers 8 genannt; Lukas 10,1-9 die Aussendung der 70: Heilung ist explizit genannt in Vers 9; Markus 16,15-20; der Missionsbefehl nach Markus: Heilung ist erwähnt in Vers 18 (es ist hier von „denen die glauben“ die Rede, also allen Gläubigen an den Herrn Jesus Christus), dass es wohl „funktionierte“ bestätigt Vers 20; Johannes 14,12 wieder geht es um die, die an ihn glauben; weitere Stellen finden sich in der Apostelgeschichte, wo die verschiedensten Gläubigen übernatürliche Heilungen bewirken, über Petrus und Johannes, Paulus bis hin zu Philippus, dem Evangelisten, Hananias und Stefanus.

    Alles zusammen macht deutlich: Jesus hat den (Heilungs-)Dienst durch den Heiligen Geist angefangen, ihn schon vor seinem Tod erst dem engeren Jüngerkreis, dann dem erweiterten übertragen, um ihn schließlich vor seiner Himmelfahrt auf die Gesamtheit der Gläubigen auszudehnen.

    Um Missverständnissen vorzubeugen: Hier geht es nicht um eine „Gabe“ der Krankenheilung, sondern um einen universellen Auftrag an alle Gläubigen, so, wie auch alle Gläubigen evangelisieren sollen, selbst wenn sie keine Gabe der Evangelisation haben.

  19. danke @storch!
    (…) milchbar, die das trendigste etablissement ist. 🙂
    – war dieses wochende mit gottesdienst, praise & Lobpreis
    und allem was dazu gehört aufm traktoren – schlepper treffen
    im westerwald! die 1. nacht hab ich im zelt geschlafen,
    die 2. nacht in einem zimmer auf einem schönen
    und außerhalb gelegenen bauernhof…
    und weißte was?! im westerwald sind kühe auf der Weide!!!
    mein lieber freund!!! 😉 milchbar rocks!

  20. Ich bin mir nicht sicher, ob man Liebe und Gehorsam in diesem Fall voneinander trennen oder nach Wichtigkeit unterscheiden sollte. Sicherlich ist Jesus das Beste Beispiel wenn es um Liebe für die Menschen geht, aber ich denke, dass Jesus gerade den Schritt ans Kreuz vor allem aus Gehorsam Gott gegenüber gegangen ist.

    Ich denke, dass Wimber ohne eine grundsätzliche Liebe seinen Nächsten gegenüber erst gar nicht zum Beten für Kranke gekommen wäre, aber so wie ich ihn verstehe, macht es sich keine Gedanken mehr darüber, oder er sich gerade gut fühlt, den anderen genug liebt oder sonst irgendwas. Was letztendlich zählt ist ob du gebet hast oder nicht!

    Wenn da ein Kranker ist, der Gebet möchte, dann bete ich für ihn. Egal ob ich mich gerade so fühle als könnte ich den Menschen lieben oder nicht, Gott tut es auf jeden Fall und das wird er meinem Gegenüber dann auch schon zeigen. Und ein kleines Lächeln, kann ich mir sicherlich auch abringen 🙂

  21. ja, ich meinte die Weisse Düne. Das war das einzige cafe, das mir zusagte, als ich vor kurzem gezwungen wurde, dort im Schullandheim meine Referendarsfreizeit zu verbringen…

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>