17. Mai 2009 18
Quotes by Smith Wigglesworth – 4
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Heute kommen zwei Zitate aus Kenneth Hagins kleinem Büchlein „Keys to scriptural healing“. Das erste ist mein Lieblingszitat von Hagin, ich benutze es oft, konnte es aber nie nachweisen. Nun kann ich es, auch wenn es sicher noch in einigen anderen seiner Bücher steht. Hagin wiederholt viel in seinen Büchern, so dass ich vermute, dass man seine geschriebene Theologie auf einen dicken Band reduzieren könnte – übringens eine reizvolle Aufgabe; wenn ich nur Zeit hätte…
The written Word is given to reveal the living Word, the Lord Jesus Christ, to us.1
Das zweite Zitat ist von meinem alten Freund, dem Haudegen des Glaubens, Smith Wigglesworth. Dass es thematisch in dieselbe Kerbe schlägt ist kein Zufall – es findet sich im selben Kapitel 🙂
Too many people try to understand God by feelings. Smith Wigglesworth said: „I cannot understand God by feelings. I cannot understand the Lord Jesus Christ by feelings. I understand God, I understand the Lord Jesus Christ, through the Word of God. He is everything the Word says He is. Get acquainted with God through the Word. Get acquainted with the Lord Jesus Christ through the Word“2
Es wäre auch eine interessante und reizvolle Beschäftigung, sich mit der Wirkungsgeschichte einzelner Prediger im Faith-Movement auseinander zu setzen. So weit ich weiss, hat das noch niemand gemacht. Es gibt einiges an Querverbindungen zwischen den Hauptleuten, aber auch Einflüsse von und auf andere Bewegungen, die mir sehr interessant erscheinen. Gerade die Verbindung zwischen Hagin und Wigglesworth finde ich sehr interessant.
Die beiden sind sich nie begegnet; als Smith in der Nähe von Hagin gepredigt hat, hatte Hagin noch eine andere theologische Ausrichtung und ist nicht hingegangen. Eine Entscheidung, die er nachher bereute, aber da war Smith bereits tot.
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Today we have two quotes from Kenneth Hagin’s small book „Keys to scriptural healing“. The first one is my favourite quote from Hagin and I use it very frequently, but could never prove it. Now I can, even if it certainly appears in some other books. Hagin repeats many things in his books, so I suppose you could reduce his written theology to one big volume – incidentally a very appealing task; if only I had the time…
The written Word is given to reveal the living Word, the Lord Jesus Christ, to us.3
The second quote is from an old friend, a warhorse of faith, Smith Wigglesworth. It is no coincidence that it thematically takes the same line – you will find it in the same chapter.
Too many people try to understand God by feelings. Smith Wigglesworth said: „I cannot understand God by feelings. I cannot understand the Lord Jesus Christ by feelings. I understand God, I understand the Lord Jesus Christ, through the Word of God. He is everything the Word says He is. Get acquainted with God through the Word. Get acquainted with the Lord Jesus Christ through the Word“4
It also would be a very interesting and appealing engagement to deal with the history of effects individual preachers had within the faith movement. As far as I know nobody has done this so far. There are a lot of inter connections between the main people, but also impact from and on other movements, which I consider very interesting. Especially interesting is the connection between Hagin and Wigglesworth.
They have never met each other; though Smith has preached near to Hagin, Hagin still had another theological direction and didn’t go there. A decision he regretted later, Smith having already died.
Translation sponsored by: http://www.domame.de
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- Hagin, Kenneth E. (1983): Keys to scriptural Healing. Tulsa: Rhema, S. 51–52 [↩]
- Hagin, Kenneth E. (1983): Keys to scriptural Healing. Tulsa: Rhema, S. 56 [↩]
- Hagin, Kenneth E. (1983): Keys to scriptural Healing. Tulsa: Rhema, S. 51–52 [↩]
- Hagin, Kenneth E. (1983): Keys to scriptural Healing. Tulsa: Rhema, S. 56 [↩]
17 Kommentare
Ein Pingback
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Sammy schrieb am
17. Mai 2009 um 09:33Warum will ich bei solchen Sätzen immer „Verbum caro factum est, Verbum panis factum est“ dagegen setzten?
Wirbt Gott um unser Verständnis? Ist Glaube in erster Linie eine interlektuelle Beschäftigung? Ist Offenbarung als ein Erkennen von Fakten gedacht? Wächst nur aus diesem Wissen die Liebe?
Sicher ist Liebe keine reine Gefühlsduselei, sondern hat auch etwas mit Entscheidung zu tun. Alles andere ist romantischer Kitsch, dessen Verfallsdatum schnell überschritten ist. Aber ich kann einen Menschen vollkommen verstehen, seine Beweggründe würdigen ohne ihn auch nur eine Sekunde zu lieben.
Ich denke, dass Christus nicht NUR das ist, was die Schrift sagt. Die Evangelienschreiber selber sagen, dass sie nur einen Teil aufgeschrieben haben. Ich denke, der Glaube ist weniger ein interlektuelles Abenteuer als eine ganzheitliche Erfahrung. Unser Sein wird nicht alleine über unsere Geisteshaltung bestimmt und es wird auch nicht nur über Emotionen definiert, schon garnicht von unserem Wissen. Niemand muss das Sein verstehen, um zu sein. Wir sind eine Einheit von Geist, Körper und Seele. Ich halte es für einen riesigen Fehler hier eine Trennung vorzunehmen.
Wenn man Erlösung ernst nimmt, sollte man da wirklich den Verstand für den ersten und übergeortneten Adressaten der Erlösung halten. Unser ganzes Sein, unser Interlekt, unsere Gefühle und unser Körper sollen erlöst werden, also kann ich auch dies genau dort erfahren, ohne dass ich eine Hierarchie einhalten muss.
storch schrieb am
19. Mai 2009 um 08:16hi sammy,
herzlich willkommen hier!
Und: nein, glauben ist viel mehr als eine intellektuelle beschäftigung mit einem thema. auch offenbarung und erkenntnis haben zwar einen intellektuellen anteil, sind aber auch über-intellektuelle. sonst wäre es auch eine ziemliche bevorteilung der intelligenten menschen. die erfahrung zeigt ja fast das gegenteil: kindlicher glaube ist bei (zu) intelligenten menschen schwer zu finden.
Onkel Toby schrieb am
19. Mai 2009 um 11:13Dann fragt sich, warum Du die Zitate gepostet hast… Ich sehe das ähnlich wie Sammy.
Königstochter schrieb am
19. Mai 2009 um 13:28Warum meint ihr – Sammy und Onkel Toby – denn, das Wort spräche in erster Linie zu unserem Verstand? Das ist zumindest, was ich aus Euren Kommentaren herauslese.
Der Verstand/Intellekt ist doch nur ein Werkzeug, ein Kanal, durch den das Wort in uns hineinkommt. Aber das wirklich Wichtige passiert nicht im Verstand, sondern im Herzen: Wissen wird zu Erkenntnis, und das kann ganz gewiss nicht das Wort allein bewirken, sondern der Geist macht das Wort lebendig.
Ich habe die Bibel praktisch mit der Muttermilch aufgesogen, aber vieles an Erkenntnis ist trotz vielen Wissens nicht passiert, weil ich den Heiligen Geist nicht drangelassen habe – das ist dann erst viel später passiert – aber er hat mir Sachen lebendig gemacht, die schon verstandesmäßig aus dem Wort in mir angelegt waren. Hört sich grad etwas kompliziert an – ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.
Eben fällt mir ein Bild dazu ein: Die Augen sind der Sinn, mit dem wir visuelle Eindrücke aufnehmen, aber ein Bild wird daraus erst im Gehirn, das die Informationen richtig interpretiert. Wenn das Sehzentrum geschädigt ist, können wir trotz tadellosem Input nichts sehen, aber wenn die Augen selbst verschlossen sind und daher gar kein Input reinkommt, kann das beste Gehirn nichts verarbeiten. Es braucht beides, das Wort und den Heiligen Geist, aber wenn wir das Wort nicht reintun, kann es der Geist auch nicht lebendig machen…
storch schrieb am
19. Mai 2009 um 17:06ich habe mir die beiden zitate noch mal durchgelesen und verstehe nicht, wo der diskussionspunkt ist. hagin sagt ja, dass es beim bibellesen darum geht, dass wir jesus begegnen (ihn kennen lernen). damit, dass die bibel das lebendige wort offenbart, meint er sicher nicht, dass sie infos über jesus enthält. es geht beim bibellesen ja nicht um informationen sondern um beziehung und der griechische begriff der erkenntnis (an dem sich hagin orientiert) beschreibt auch etwas wesentlich stärkeres und tieferes als „etwas zu wissen“.
SW sagt auch nichts gegen die einheit aus körper, seele und geist aus. (auch wenn er ein starkes gewicht auf den geist legte). er sagt nur, dass die seele ein schlechteres instrument ist um gott zu kennen als die offenbarung der bibel. das glauben doch die meisten christen: gott liebt mich auch dann wenn ich mich nicht von ihm geliebt fühle. es geht darum die gefühle der wahrheit an zu gleichen und nicht von seinen gefühlen dominiert zu werden – finde ich absolut richtig.
sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 07:49Ich glaube nicht, dass die Seele ein schlechteres Intrument ist, als der Interlekt. Schließlich ist die Seele unsterblich, der Interlekt kann jedoch verlohren gehen. Jeder der schonmal einen Menschen mit schwerer Demenz betreut hat, weiß das sicher.
Ich glaube, dass es hier nicht um ein entweder oder geht, dass die Schrift zwar eine wichtige Quelle des Glaubens ist, aber eben nicht die einzige.
Kirche, Sakrament, Gebet und Schriftlesung gehören zusammen und für mich hat das Sakrament den höheren Stellenwert. Wer Word Of God nur als mit der Schrift identifiziert, verzerrt den christlichen Glauben. Das WORT ist eben nicht Buch geworden.
storch schrieb am
20. Mai 2009 um 08:14da definieren wir anders. gerade in 1.thess 5 sehe ich die seele nicht als das unsterbliche. das wäre der geist. seele sehe ich als denken, fühlen und willen. ich kenne das im grunde auch gar nicht anders. also ich kenne eigentlich niemanden, der die seele als den unsterblichen teil sieht. was wäre dann für dich der geist?
auch darin, dass das wort nicht nur die bibel ist sind wir einig. wie herr hagin das sah kann ich nicht genau sagen, aber ich denke, dass er es ähnlich sah. immerhin hat uns jesus kein buch da gelassen sondern seinen geist. dennoch ist die bibel das zuverlässigste mittel zur gotteserkenntnis. ohne sie wäre alles ja völlig beliebig. für katholiken kämen natürlich noch andere normative elemente wie papstaussagen und die tradition hinzu, daran glaube ich aber nicht (oder maximal als kommentar).
also brauchen wir die bibel um das basiswissen über gott zu bekommen. so ist eben nicht alles richtig, was ein künstler erspürt oder ein philosoph denkt. sonst hätte der christliche glaube keine basis.
falls es dich interessiert ist hier noch ein post zum thema „wort“:
http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2006/02/17/der-logos/
sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 09:28Ich sprach vom Interlekt, Storch, und der kann vorhanden sein, unteretwickelt oder eben auch nicht dasein. Kinder, Menschen mit geistiger Behinderung und eben grade Demenzkranke, können sich nicht interlektuell mit einem Buch oder einer Predigt auseinander setzten. Wenn die Bibel der Urgrund der Offenbarung wäre, könnten diese Personen niemals zu einer Gotteserkenntnis ergelangen. Meiner Erfahrung nach können sie das aber.
sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 09:38Äh… und wer ist WIR… me, myself and I? 😉
storch schrieb am
20. Mai 2009 um 10:18jetzt verstehe ich, worauf du hinauswillst. sorry, der groschen fiel wohl pfennigweise ;-(
ich bin auch sicher, dass geistig behinderte gott spüren können. genau wie bei kindern (die ja teilweise sehr abgefahrene erfahrungen mit gott machen) würde ich da aber nicht theologisch dran gehen. das sind bereiche mit denen ich mich nicht auskenne und entsprechend wenig biblisches zu weiss. vielleicht trifft die stelle aus der bergpredigt, mit den „geistlich armen“ auf sie zu. wie auch immer nehmen sie aber eher eine sonderstellung ein über die ich nicht geschrieben habe und auch SW und hagin nicht.
hier geht es schon um leute mit „normaler“ mentalkapazität.
wir? naja, in dem satz, dass WIR uns einig sind: du und ich.
sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 10:47Und was jetzt am 1. Tess 5?
19 Löscht den Geist nicht aus! oder 23 Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid?
storch schrieb am
20. Mai 2009 um 10:56genau. beim schreiben hatte windows sich gerade aktualisiert und auf der partition ist bibleworks drauf. ich wusste nicht mehr, ob es 21 oder 23 war. 🙂
sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 11:38Naja, ich halte trotzdem die Sakramente für eine direktere Begegnung mit Christus. Schließlich hat er die sie selber eingesetzt, während die Bibel erst mit der Überlieferungstradition kam.
storch schrieb am
20. Mai 2009 um 11:48oh, da machst du ein fass auf… ich glaube ja nicht mal an sakramente. aber das ist eine frage in der wir uns wohl nicht einig werden. wäre zumindest nicht das erste mal, dass ich das mit katholiken diskutiere und wir am ende beide noch unsere stabdpunkte haben und keine annäherung finden.
sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 15:03Nun, so weit ich weiß, erkennen weite Teile der Protestanten wenigstens zwei Sakramente an…. gar keine anzuerkennen, finde ich sehr speziell.
Aus der Tatsache, dass eine Seele Schaden nehmen kann, direkt zu schließen, dass sie sterblich ist, ist auch recht gewagt, finde ich und hatte ich so bisher nur von ZJ gehört.
storch schrieb am
20. Mai 2009 um 15:22die anerkennung variiert natürlich, aber der sakramentsbegriff ist schon in weiten teilen der evangelischen welt anders als in der katholischen. natürlich haben wir die meisten handlungen der katholischen kirche auch: taufe, heirat, salbung (wenn auch nicht als sterbesakrament), usw. aber ich glaube nicht daran, dass sich gott an den ritus bindet wenn er von einem priester durchgeführt wird. es hat immer mit glauben zu tun und nicht mit einer vollzogenen handlung. auch sehe ich die ganze sache mit den priestern natürlich etwas anders; da habe ich die protestantische sicht des universellen priestertums aller gläubigen. insofern könnte jeder gläubige trauen, taufen usw.
die trennung zw. geist und seele ist natürlich nur ein modell. es ist auch nicht das einzige anthropologische modell in der bibel. insofern würde ich die trenung auf dieses modell anwenden. da ich aber auch von der ganzheitlichkeit des menschen ausgehe vermute ich, dass teile der seele mitgerettet werden. da ja (in dem modell) die seele quasi alle eigenschaften des menschen (ausser seines körpers) „enthält“ muss davon etwas gerettet werden, sonst kommen ja nicht „wir“ in den himmel sondern eine metaphysische substanz. welche anteile es sind – keine ahnung, es gibt ja über diese trennungstheologien und -philosophien ganze bücher. jedenfalls bin ich kein trichotomist – ich glaube an den ganzen menschen.
im AT ist die trennung zwischen leib und nefesh gelehrt, da ist der unsterbliche teil ein hauch. auch kein schlechtes bild. der römerbrief trennt nur „fleisch“ und „geist“ und macht deutlich, dass ein teil des menschen sterben muss (der sündige), wieder ein anderes bild. die wahrheit wird man schwerlich messen und genau benennen können.
wie ist denn da deine sicht? du hast ja noch nichts zu der definition geschrieben. was ist die seele für dich?
Sammy schrieb am
20. Mai 2009 um 19:36Ich denke schon, dass Gott sich für uns an die Sakramente binden will. Nicht weil er Rituale nötig hätte, sondern weil wir sie nötig haben. Gott sagt uns verlässlich zu was er tut, wenn wir etwas tun unabhängig davon, ob wir gut oder schlecht drauf sind, kann man sich auf die Gnadenwirkung der Sakramente verlassen. Das empfinde ich als sehr entlastend, weil es mich zum Empänger macht und zum Garanten. Dieses sich binden an den Menschen ist für mich ein Aspekt der Inkarnation. Das Ewige verbindet sich mit dem Endlichen. Das Beispiel der Taufe und der Ehe sind hier schlechte Beispiele. Taufen kann jeder Christ, der selber gültig getauft wurde. Gültig ist die Taufe mit Wasser und der trinitarischen Taufformel. Dass es einen besonderen Rahmen für die Taufe in der Kirche gibt, ist finde ich, dem Ereignis angemessen. Die Liturgie macht hier sichtbar was im Unsichtbaren passiert. Die Ehe ist ein Sakrament, dass sich zwei „erwachsene“ Christen gegenseitig Spenden, auch hier finde ich, ist die Liturgie ein sichtbar machen von dem, was passiert. Was allerdings nichts daran ändert das die Kirche auch die Ehen anerkennt, die nicht sakramental geschlossen werden. Wenn ein nicht-katholisches Ehepaar konvertiert, muss es nicht nochmals heiraten.
Das besondere Priestertum schließt für mich das allgemeine Priestertum nicht aus, es hat nur eine andere Funktion in der Kirche. Genauso wie kontemplative Orden nicht besser und nicht schlechter sind wie caritative, sie haben nur andere Funktionen und ergänzen einander.
Was die Seele angeht, so kann man, denke ich sagen, dass eine Seele ohne Körper ziemlich aufgeschmissen ist. Die Seele ist der Sitz und Ausgangspunkt des Denkens, Fühlens und Wollens eines Menschen. Aber unsere Erfahrungen machen wir über Sinneseindrücke, wir teilen uns über unseren Körper der Umwelt mit u.s.w. Die Seele reift im Körper oder, wenn schlecht läuft, verkümmert in ihm. Diese Seele-Körper-Einheit ist als gut geschaffen und, ich denke, Paulus meint mit Fleisch eben nicht unsere Körperlichkeit sondern unsere durch die Sünde total verdrehte Selbst-und Fremdwahrnehmung, die stänig in sich selbst oder in der Materie versucht halt zu finden. Was nicht funktioniert. Dieser Versuch ansich ist nicht falsch. Wir bemerken, dass irgendwas mit uns nicht stimmt und versuchen, das mit unseren Mitteln ins Gleichgewicht zu bringen, was aber eben dazu führt das wir uns nur noch mehr in Sünde verstricken. Dieser krampfhafte Versuch des Menschen sich selber zu heilen, ist denke ich, das was Paulus dem Fleisches meint.
Gerettet wird der ganze Mensch, aber als verwandleter Körper in dem die Seele all ihre Eigenschaften voll entfalten kann und ganz geheilt ist. Ich denke, Du kennst das Fresko in der Sixtina, oder? Der Bartholomäus in diesem Fresko trägt seine alte Haut wie einen Mantel in der Hand. Seine neue Haut ist eine andere, aber man kann an der alten Haut erkennen, dass es der gleiche Mann ist. Deshalb ist es nicht egal, was mit uns hier passiert im Gegenteil, es hat Auswirkungen auf unsere Ewigkeit. Der Auferstandene Christus trägt noch die Wundmale an seinem verwandeltem Körper und setzt sich zu seinen Jüngern und ißt mit ihnen. So wird das auch mit uns sein, wir behalten unsere Eigenheiten und unsere Geschichte, auch die unseres Körpers.
Wenn wir sterben stirbt unser Körper und damit hat die Seele ein echtes Problem. Wie sie genau von Gott bis zum Jüngsten Gericht bewahrt wird, das weiß ja niemand so genaul Wie dieser Zwischenzustand für uns sein wird? Nun, eine Antwort ist, dass wir solange wirklich im Leib Christi bewahrt werden, also in dem was, wir ja auch jetzt schon sind. Aber ehrlich gesagt, kann ich das auf mich zukommen lassen.