Ich habe diesen Fragebogen neulich mal wieder gefunden. Das Interview hat Martin gemacht, keine Ahnung, ob das mal veröffentlicht wurde. Auf jeden Fall ist das schon sehr lange her – so lange, dass es sicher niemandem mehr etwas ausmacht, wenn ich den Bogen jetzt noch mal hier poste.

Es wäre schön, wenn Du zu jeder Frage, eine kurze Antwort geben könntest. Wenn Du zu einer Frage keine Antwort hast, ist das total okay. Auch eine ehrliche negative Antwort, kann jemand anderen ermutigen.

1.    Wie oft betest Du? Gelegentlich? Einmal die Woche? Jeden Tag? Mehrmals am Tag?
normalerweise täglich. früher habe ich eine stunde am tag gebetet. das hat sich geändert, als meine geistliche disziplin sich mehr in richtung meditation über die bibel entwickelt hat. seitdem ist die gebetszeit weniger starr auf eine stunde festgelegt sondern „zwischendurch“, wobei es auch zeiten gibt, in denen fürbitte sehr wichtig ist und die zeit des „reinen gebets“grösser wird. allerdings versuche ich mir jeden tag bewusst zeit zum beten zu nehmen. dabei gehe ich oft spazieren oder mache das telefon aus um ungestört zu sein.

2.    Wie lange betest du im Moment? Allezeit? Eine Stunde? Zehn Minuten? Immer mal zwischendurch?
zwischen 10 minuten und einer stunde fest. zusätzlich viel zwischendurch, mal hier ein paar minuten, mal da. beim autofahren bete ich auch meistens. da ich viel mit dem auto unterwegs bin, kommt da auch noch mal einiges an gebetszeiten zusammen.

3.    Betest du lieber alleine oder mit Menschen zusammen?
lieber alleine. aber man kann das auch nicht ganz verallgemeinern. manche gebetszeiten mit anderen sind sehr intensiv. aber eben auch nicht alle. insgesamt fällt es mir leichter allein in gottes gegenwart zu kommen als mit anderen. auch gott zu hören fällt mir allein meist leichter.
allerdings kann ich mit anderen zusammen viel besser lobpreis machen als allein mit der gitarre zuhause.

4.    Zu welchem Zeitpunkt betest du gerne? Morgens vor dem Tag? Besser Abends/Nachts?
ich versuche nach möglichkeit gott meine beste zeit zu geben. das ist eher abends als morgens. aber das geistliche programm ändert sich auch immer wieder. im moment höre ich beim frühstücken bibelkassetten um den tag über mit den gedanken bei gott zu bleiben. abends versuche ich bevor ich ins bett gehe, eine predigt zu hören. das gebet findet also dazwischen statt. nach möglichkeit bete ich nachmittags noch ein bischen und lese bibel.

5.    Betest du manchmal auch nach einen Gewissen Konzept? Jesus Gebet? „Vater Unser“ von Larry Lea? Mariengebet? Oder lieber frei, ohne Konzept?
das ist unterschiedlich. meistens aber frei. eine zeitlang habe ich mich an gebeten der bibel orientiert. das war gerade zu zeiten in denen ich mindestens eine stunde nach der uhr gebetet habe. da fällt es manchmal schwer mit den gedanken dabei zu bleiben und es ist gut, einen leitfaden im vaterunser, den psalmen oder anderen gebeten der bibel zu haben.

6.    Kannst du uns bitte sagen, was für Inhalte zur Zeit in deiner Gebetszeit wie viel Raum in Prozent einnimmt? Dank? Fürbitte? Lobpreis? Gebietendes Gebet? Anderes?
Dank:            Fürbitte:        Lobpreis:         Gebietendes Gebet:

nein, tut mir leid, das ist je nach situation und anlass vollkommen unterschiedlich.

7.    Hattest du jemanden, der dir das Beten beigebracht hat? Wenn ja, wer war das?
nein.

8.    Kannst du dich an Dein erstes Gebet, oder deine erste Gebetserhörung erinnern? Wie war die?
das erste gebet war etwas in der richtung „bitte jesus, komm in mein leben und vergib mir meine sünden“. die erhörung war sofort spürbar: es war ein langer kampf, bis ich das gebet überhaupt sprechen konnte. es war mir einfach nicht möglich, den namen „jesus“ auszusprechen. die ganze sache hat vermutlich einige stunden gedauert (gefühlte zeit waren einige tage…) und es ist mir  richtigt schlecht gegangen. aber als ich das kleine gebet gesprochen hatte war auf einmal vollkommener friede da. das war abgefahren, so was hatte ich noch nie erlebt. ein durch und durch gutes gefühl.
wahrscheinlich hat es auch vorher schon gebete gegeben. so etwas wie „wenn es dich wirklich gibt, dann zeig dich mir“. aber das war nicht bewusst als gebet gemeint, schliesslich glaubte ich nicht daran, dass es einen gott gibt, der zuhört.

9.    Gibt es ein Ding, wo du Gott mehrfach drum gebeten hast, und er hat es nicht erhört? Hast du vielleicht heute auch eine Antwort, warum?
da gibt es einige. und ich habe nicht bei allen eine antwort. früher habe ich viel für erweckung gebetet, aber es kam eigentlich keine. irgendwann wurde mir dann klar, dass es so auch nicht läuft. gott hat nicht ein gefäss voller erweckung, das er ausgiesst wenn wir genug darum bitten. erweckung kommt, wenn wir christen anfangen jesusmässig zu leben. es liegt an uns, nicht an gott. deshalb glaube ich, dass gott das gebet gar nicht erhören konnte, weil es nicht an ihm liegt sondern an mir: wenn ich losgehe und von ihm rede, wenn ich die sachen mache, die jesus von mir will, dann geschieht um mich herum erweckung. vielleicht ist das ja auch eine antwort. aber eine andere als ich mir gewünscht hätte.
ein anderer punkt ist das gebet für menschen. ich habe für viele lange und ausdauernd gebetet aber sie haben jesus nicht kennengelernt. woran es liegt? ich schätze daran, dass sie einfach nicht wollten. sie müssen sich selber entscheiden. gott kann sie nur ansprechen.
unbeantwortete fragen habe ich in vielen bereichen. gerade im übernatürlichen. speziell um heilung mache ich mir viele gedanken. in diesem bereich erlebe ich recht wenig mit gott. klar, ich habe ein paar übernatürliche sachen erlebt, aber es ist bei weitem nicht das niveau, das ich erreichen will. da bleibe ich am ball und bete und forsche solange, bis ich meine antworten habe!

10.    Wie war deine schönste Gebetserhörung, wo hat Gott auf ein Gebet hin ein großes Wunder getan? Über welche Gebetserhörung hast du Dich am meisten gefreut?
das kann ich schwer sagen. ich habe mich über alle gebetserhörungen sehr gefreut. (jedenfalls über die, die ich auch mitbekommen habe. viele gebete werden ja erhört, ohne dass man davon was mikriegt). leider führe ich auch kein ordentliches tagebuch, aber ein paar sachen haben auf jeden fall eine bleibenden eindruck hinterlassen.

die erste heilung an die ich mich erinnere war ein überbein. das war so ein dicker knubbel am finger, der eigentlich operativ entfernt werden sollte. der arzt hatte sich die sache schon angesehen und es kann sein, dass schon ein OP-termin feststand, allerdings bin ich da nicht ganz sicher. jedenfalls haben wir gebetet und dann ist der kollege, der das überbein hatte telefonieren gegangen und als er wiederkam war es einfach weg. wir haben zu der zeit viel mit dem heiligen geist erlebt, aber das war echt der hammer, weil man die heilung so deutlich mit den augen sehen konnte.

ebenfalls in der zeit habe ich gelernt gott für meine finanzen zu vertrauen. Matthäus 6:33 (Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.) war immer ein wichtiger vers für mich. aber eben nur theorie weil ich nie erlebt hatte, dass jesus mich versorgen kann.
als ich dann angefangen habe bass zu spielen, wollte ich mir einen drumcomputer kaufen. es gab auch einen, der mir gefiel, aber der kostete 500DM, was zu der zeit viel geld für mich war. also habe ich angefangen zu sparen und als ich gerade das geld zusammen hatte um den computer zu kaufen, sagte jesus, dass ich das ganze geld spenden sollte. das ganze geld! es hat mich einige überwindung gekostet, das zu tun, aber ich habe es getan – und wieder angefangen zu sparen.
beim zweiten mal ging es mir nicht besser als beim ersten: kaum hatte ich das geld zusammen, hatte ich wieder den eindruck, es verschenken zu sollen. ich habe das wieder gemacht und kurz drauf bekam ich einen neuen PC geschenkt, mit allem, was dazu gehört und auch einer drumsoftware. seitdem weiss ich, dass gott mich versorgen kann und habe es immer wieder erlebt, dass er es tut. gebet und glauben helfen viel im finanziellen bereich.

zum schluss vielleicht noch eine geschichte über bewahrung. ich hatte in münster gepredigt und fuhr bei strahlendem sonnenschein an einem spätsommerabend nach hause. es war noch einmal richtig warm geworden. ich wollte gerade auf der a43 ein anderes auto überholen als ich ein deutliches inneres bild hatte. mit offenen augen sah ich  mich auf einer glatten strasse bremsen und dem auto vor mir auffahren. es war mir völlig klar, dass gott mich warnen wollte und habe den überholvorgang abgebrochen.
kaum fuhr ich wieder langsam auf der rechten spur, kam aus heiterem himmel ein richtig heftiger hagelschauer. einige autos fuhren mit warnblinklicht rechts ran, andere mit unter 50 KM/h weiter.
ich glaube, dass gott mit jedem von uns reden möchte und uns vor gefahren warnen will. ein regelmässiges geistliches leben richtet uns auf gott aus und macht uns sensibel für die stimme seines geistes.

Vielen Danke für Deine Zeit und Mühe!

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8 Kommentare

  1. Nochmal Danke, dass Du geantwortet hattest. Die Idee war eigentlich fünf Interviews von „Christenpromis“ zusammen zu kriegen, aber leider haben nur zwei geantwortet. Damit war die Idee gestorben. War dann aber auch zuviel los in der Zeit und das Thema kann man ja immer wieder bringen, ist ja zeitlos.

  2. Erstmal zu Punkt 3. Würde mich interessieren wie Froillein Friede dies sieht.
    Lieben Gruss ins Bergische!
    Björne

  3. @MD: dann ist das gar nicht erschienen?

  4. zu punkt 9
    Ich habe auch schon oft für Erweckung gebetet und Gott gebeten das er es schenkt. dabei habe ich mir einen großen Eimer vorgestellt der im Himmel steht und durch unsere Gebete immer etwas gefühlt wird, bis er bis oben hin voll ist, dann kippt Gott den über der jeweiligen Gemeinde oder statt aus, sicher ist das so nicht richtig. Was man ja oft sieht, wenn irgendwo etwas passiert ist also erweckung, dann waren da immer Christen die mehr von Gott wollten, die wollten das sich ihr Umfeld verändert. Was mich auch total gepackt hat und mir eine Kraft für meinen Glauben war, das Video Transformation, nachdem war icht total wild auf Gebet. ich glaube schon das sich durch Gebet und fürbitte um einen herum Dinge verändern, was ich auch begriffen habe ist, das man selber erweckt sein muss, bevor es vom Himmel regnet.
    sehr interessant zu dem thema finde ich martin Scott der ein Buch über Transformation geschrieben hat, sein englisch ist leider etwas zu schwierig für mich das ich auf die deutsche Ausgabe warte. Impacting Cities ist der englische Titel, 3generations.eu ist sein Blog. Ich finde das Thema „Erweckung“ wieder sehr interessant.

  5. Hm. Transformation??
    Nuja, Corry – http://www.rubertus.wordpress.com
    ist ab Sommer ja in Berlin. Bin gespannt was wir da noch
    an neuem Wissen erfahren. (Insbesondere Erweckung) …
    http://www.itransform.de
    http://www.gadw.org

  6. @Björne:
    Ich bin wohl wie Storch auch so mehr der Typ, der auf „mit Gott alleine sein“ steht.

  7. Verstehe ich total …

  8. @Storch bist jetzt noch nicht.

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