09. November 2008 5

Epheser 6,15 die Schuhe

…und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens. (unrevidierte Elberfelder)

Ich habe extra mal die alte Elberfelder genommen, weil sie sehr genau übersetzt. Normalerweise entscheide ich mich ja eher für lesbarere Bibelübersetzungen, aber diesmal musste es so sein.  In der späteren Revision wurde daraus: „und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens!“ Der Kursivdruck ist im Original und weist bei der Elberfelder immer auf Erweiterungen des Textes hin die eingefügt wurden um eine Stelle verständlicher zu machen. Tatsächlich klingt die wörtlichere Wiedergabe der alten Elberfelder ja auch schlechter verständlich.
Das griechische Wort das an dieser Stelle im Grundtext steht ist ETOIMASIA und bedeutet „bereiten“. Man kann das Wort aktiv verstehen, als vorbereiten und bereitmachen und passiv als bereitsein, entschlossen sein. Vom Zusammenhang her ist es klar, dass es nur aktiv verstanden werden kann, denn wir sollen ja die Schuhe anziehen, oder noch genauer unsere Füsse mit Bereitschaft umkleiden.
Dennoch finde ich „Verkündigung“ irreführend denn es klingt so als wäre es dem Apostel ausschliesslich darum gegangen dass das Evangelium gepredigt wird – sei es durch Worte oder Taten. Viel wichtiger ist mir der Aspekt dass wir uns aktiv in der Bereitschaft für das Evangelium erhalten sollen. Wir sollen uns bemühen, offen zu sein für die Wirkungen des Evangeliums in unserem Leben.
Das vollständige Evangelium enthält bei weitem mehr als das ewige Heil. Jesus ist nicht nur unser Heiland sondern auch unser Heiler, Befreier, Versorger und Schutz. Er stellt uns seine Kraft zur Verfügung und gibt uns alle Gnade die wir brauchen um ein göttliches Leben zu führen.

Der Weg in dieses Leben hinein führt über die unbedingte Bereitschaft gemäss des Evangeliums verändert zu werden. Wenn wir die Welt verändern wollen müssen wir zunächst einmal selber verändert werden. So betreffen die Schuhe der Bereitschaft zunächst unser Leben und erst dann das Leben der anderen. Wenn wir in unserem Leben die Kraft des Evangeliums erlebt haben ist es zu erwarten, dass etwas von unserem Erleben nach aussen dringt – man kann nicht von Jesus verändert worden sein ohne auch einen Drang danach zu haben etwas von ihm weiter zu geben.
So ist die Verkündigung des Evangeliums ein Symptom davon, dass wir selber vom Evangelium verändert wurden. Die Schlussfolgerung der meisten deutschen Bibelübersetzungen ist also richtig: es geht darum, das Evangelium zu verkündigen, aber dieser Zwischenschritt ist wichtig um klar zu machen aus welcher Motivation heraus wir das tun. Viele Christen evangelisieren ja eher aus Erziehung oder schlechtem Gewissen heraus als aus der Beziehung zu Jesus. Das ist nicht nur schlecht (Gott sei Dank für jeden, der die gute Botschaft unters Volk bringt), aber es ist auch nicht ideal.

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5 Kommentare

  1. wow – wo hast du denn diese Augensalbe gekauft?.. 🙂

  2. die gibt´s umsonst.

  3. ein netter aspekt der mir im zusammenhang mit der rüstung mal auffiel war der, dass wir dank der rüstung (also jesus) offensichtlich sehr nah an den feind rankönnen (ein schwert als waffe) während er ziemlich feige aus weiter entfernung angreift (brandpfeile)

  4. schöner aspekt, bender. danke!

  5. Finde ich auch. Es heißt auch „Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.
    Hier ist nicht die Rede um anzugreifen, sondern das Feld das uns gegeben ist zu behalten und zu beschützen. Deshalb auch Schuhe. Es bietet mir einen festen Halt, nur mit der Bereitschaft des inwendigen Frieden kann ich das Evangelium weiter tragen. Satan wird es schnell herausfinden ob ich beim Evangelisieren die Schuhe der Bereitschaft des Friedens an habe.

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