3.    Die Apostel rissen aus Zusammenhang
Für viele Hermeneutiker ist es eine theologische Todsünde, aus dem Zusammenhang zu reissen und den ursprünglichen Sinn zu verändern. Aber eigentlich ist es klar, dass das immer wieder passiert. Wenn der Heilige Geist durch eine Schriftstelle zu einem Menschen redet, spricht er doch in einem ganz anderen geschichtlichen Zusammenhang als dem, in dem der Bibelvers steht.
So können Bibelverse zu uns über ihren ursprünglichen Sinn hinaus reden und etwas illustrieren oder meinen, dass völlig über das hinaus geht, was ursprünglich gemeint war.

Beispiel: Hebräer 2,13
Und wiederum: «Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen»; und wiederum: «Siehe, ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat.»

Der Hebräerbrief meint hier, dass wir Kinder Gottes sind und Jesus von Gott gegeben sind.
Die Stelle ist ein Zitat aus Jesaja 8,17-18:
17 und warte auf den HERRN, der sein Antlitz vor dem Hause Jakobs verborgen hat, und hoffe auf ihn.
18 Siehe, ich und die Kinder, die mir der HERR gegeben hat, wir sind Zeichen und Warnungen für Israel von dem HERRN der Heerscharen, der auf dem Berge Zion wohnt.

Ursprünglich geht es hier um leibliche Kinder, die Gott Jesaja als warnendes Zeichen für Israel gegeben hat. Eines der Kinder ist „Eile-Beute-Raube-Bald“, ein prophetisches Zeichen für die kommende Plünderung Israels. Auf jeden Fall sind es in Jesaja echte Kinder und ein schlechtes Zeichen, im Hebräer aber geistliche Kinder und ein gutes Zeichen.

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