24 So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht werden.
25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.
26 Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus.
27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt.
28 Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus.
29 Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung. (Galater 3,24-29 nach der Einheitsübersetzung)

Paulus beendet hier einen Gedanken, den er im letzten Abschnitt (Galater 3,19-23) eingeleitet hat. Das Gesetz wurde nicht gegeben um Menschen gerecht zu machen oder in Gottes Segen zu bringen. Dazu hatte es keine Kraft. Das einzige, was es konnte war, die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen zu zeigen und ihn darauf vorzubereiten, dass Christus kommt.
Vers 24 spricht in manchen Übersetzungen von einem “Zuchtmeister”. Der Zuchtmeister war in reichen Häusern ein Sklave, der morgens die Kinder für die Schule vorbereitet hat. Er war nicht der Lehrer selber sondern derjenige, der die Kinder zum Lehrer brachte. In genau demselben Sinne war das Gesetz nicht der Lehrer sondern brachte die Menschen zum Lehrer, Jesus.
In Johannes 8 finden wir eine Geschichte die das hervorragend illustriert: ein Frau war beim Ehebruch ertappt worden – auf frischer Tat. Das war nicht nur peinlich sondern hochgefährlich. Auf Ehebruch stand die Todesstrafe. Nun war Jesus in der Gegend und die Pharisäer witterten eine gute Gelegenheit um ihn zu testen. Sie schleiften also die Frau zu ihm. Genauso wie die Pharisäer mit der Frau umgingen geht das Gesetz mit dem Menschen um: es bringt uns zu Jesus, wo nicht Verdammnis und gerechte Strafe auf uns warten sondern Gottes Gnade und Liebe.
Es ist traurig, dass Sünde so viele Christen von Gott weg bringt. Sie sollte das Gegenteil tun – statt dass wir uns schämen in Gottes Gegenwart zu kommen wenn wir Scheisse gebaut haben, sollten wir uns zu Jesus flüchten, dem einzigen Ort an dem Freiheit und Sicherheit sind.

Vers 28 ist sehr bemerkenswert: Wenn wir mit Jesus leben ist es egal, wo wir herkommen oder wer wir sind. Die wichtigste Trennlinie zwischen Menschen ist es, ob jemand Christ ist oder nicht. Das, was uns so wichtig erscheint, ob jemand arm ist oder reich, weiss oder schwarz oder Mann oder Frau ist, wird unwichtig. Das einzige, was Ewigkeitswert hat ist die Entscheidung für Jesus.
Es ist bestürzend zusehen, was für Diskussionen es in der Kirchengeschichte darüber gegeben hat. Heute erscheint es uns zum Glück vollkommen lächerlich, aber es gab mal eine Zeit in der man sich ernsthaft darüber gestritten hat, ob Frauen eine unsterbliche Seele hätten. Gott sei Dank schiebt die Bibel solchen unsinnigen Spekulationen von vornherein einen Riegel vor. In Jesus ist es egal, welches Geschlecht wir haben.

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