19. November 2007 4

Markus 4,26-29

Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;
dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.
Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. (Markus 4,26-29 nach der Einheitsübersetzung)

Dieses Gleichnis taucht nur bei Markus auf, es gibt also keine Parallelstellen.

In Markus 4,14 haben wir schon gelesen, dass der Same Gottes Wort ist. Dieser Same muss gesät werden, sonst gibt es keine Frucht. Was wir von Hause aus mitbringen (wie wir sind, erzogen wurden, uns fühlen, was wir an Talenten haben etc.) ist weniger wichtig als das, was Gott aus uns machen kann. Damit er etwas tun kann brauchen wir seinen Samen in unserem Leben. Als ich vor einiger Zeit einmal über diese Stelle betete, sagte Gott einen Satz zu mir den ich wohl in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen werde:
“der dumme Bauer betet im Sommer für die Frucht des Samens den er im Frühjahr nicht gesät hat.” Christen wundern sich oft darüber, dass sie nicht weiterkommen, nicht gesegnet sind, dies und jenes nicht haben und beten dafür, dass Gott es vom Himmel fallen lässt. “Wie kommt es, dass ich keine Freude habe? Keinen Frieden, keine Kraft, etc.?” Vielleicht kommt die fehlende Ernte ja von der fehlenden Saat. Wenn Gottes Wort die Saat ist, die in unserem Leben aufgehen soll, dann müssen wir diese Saat auch ausbringen. Es ist wichtig, Bibel zu lesen. Noch wichtiger ist es, über dem Wort zu meditieren, es einen Teil von uns werden zu lassen, denn das bringt nachher die Frucht.

Genauso wie der dumme Bauer beten viele Christen für eine Ernte für die sie nie gesät haben…

Es ist immer das selbe: der Same muss gesät werden, damit etwas wachsen und schliesslich Frucht bringen kann. “Die Erde bringt von selbst hervor” kann nicht als “automatisch” verstanden werden, denn zu der Zeit gab es keine Automaten und keine Maschinen. Für Jesus und seine Zeitgenossen bedeutete “von selbst” “ohne erkennbare Ursache” und wenn man etwas nicht erklären konnte, steckte Gott dahinter. Gott selbst bringt also das Wachstum hervor.
Als wir rasen gesät haben musste ich jeden Morgen und jeden Abend den Garten sprengen. Das ging so über eine Woche, etwa zehn Tage, ohne dass man irgendwas gesehen hätte, das wir Gras aussah. Bevor man eine Pflanze sehen kann, wächst sie in der Erde heran. Im geistlichen Leben ist es ähnlich: wir säen den Samen indem wir z.B. Bibel lesen oder Predigten hören, dann geschieht lange scheinbar nichts, während Gott sein Werk tut und irgendwann sehen wir einen kleinen Spross.

Während Gott seinen Teil tut, und der Same aufgeht und wächst, können wir uns auf die Ernte freuen. Christen sind oft depro während sie auf Gottes Segen warten. Wir sehen unser Leben wie es jetzt ist, statt das, was wir einmal ernten werden. Wir sollten uns lieber auf die Ernte freuen, die irgendwann ganz sicher kommen wird.

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4 Kommentare

  1. yes!!

    passt ein bisschen zu etwas was jesus mir zuletzt gesagt hat:
    er möchte dass wir anfangen an stellen zu säen wo wir selber gar nicht ernten wollen, da investieren wo für mich gar nichts rausspringt.
    bezieht sich denke ich auf gebet und andere sachen…

  2. Wenn der Same aber aufgegangen ist;ist er noch sehr schwach und verletzlich.Er benötigt viel gute Pflege,Liebe zum Geschöpf und aufbauende heilende Kräfte um irgendwann ein starker und nicht schwächlicher Baum zu werden.
    Danke nochmals für das WE in Remscheid.Ich konnte viel an Inspiration und insbesondere auch Heilung mitnehmen.

    Björn S.

  3. @ sönke:
    als leiter wird es mir immer mehr bewusst wie viel besser es ist andere in ihre berufung, gaben, visionen etc. rein zu bringen als selber rein zu kommen. das ist echt cool.

    @ björn: das freut mich. ich wünsche dir weiterhin segen.

  4. @storch
    was mich sehr freut, da ich davon sehr stark profitiere.
    es ist enorm wichtig, leiter und lehrer zu haben, die so viel feuer mitbringen, das sie ganze felder anzünden können.
    auf das sich in deutschland ein flächenbrand ausbreitet.

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