Ich weiss, dass viele Christen entmutigt werden wenn sie hören, dass es Gaben der Heilungen gibt. Sie lesen von einer Salbung und meinen: „habe ich nicht, dann brauche ich ja gar nicht erst für Leute zu beten.“
Das ist ein falscher Gedanke und ich vermute, dass es sogar ein satanischer ist. Es gibt kaum etwas, das uns so effektiv aus einem Wunderdienst heraushalten kann wie dieser Gedanke. Deswegen möchte ich heute der Frage nachgehen, ob man auch Heilungen erleben kann ohne eine entsprechende Salbung zu haben.

Kann man übernatürliche Heilungen erleben ohne Christ zu sein? Ganz bestimmt!
sela! (an diese Stelle gehört in einer Predigt eine rhetorische Pause zum Luftholen!)

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. 22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? 23 Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter! (Matthäus 7,21-23 nach der Elberfelder)

Ich muss sagen, dass mir diese Verse immer Kopfzerbrechen bereitet haben. Es gibt in meinem Leben als Christ keine längere Phase ohne dass Übernatürliches passiert ist. Damit meine ich nicht nur Sprachenbeten, dass ich eigentlich jeden Tag tue, seit ich mit dem Heiligen Geist erfüllt bin, sondern auch Heilungen usw. Dennoch gab es auch keine längere Phase ohne den heftigen Wunsch nach mehr. Je mehr ich mit Gott erlebt habe umso grösser ist mein Hunger nach mehr geworden weil mir immer klarer wurde, dass es keine Grenze gibt. Gott kann alles.
Deshalb habe ich mich immer nach Prophetie, Befreiung und Wunderwerken ausgestreckt, wie hier beschrieben ist. Ich konnte nicht verstehen wie ein hingegebener Christ wie ich ständig betet und auf der Suche ist und es auf er anderen Seite am jüngsten Tage Leute geben wird, die nicht mal ihre Eintrittskarte in den Himmel haben und dennoch die Werke taten nach denen ich mich gesehnt habe!

Die Beziehung verlieren

Mein erster Erklärungsansatz ist, dass man wieder von Gott wegkommen kann wenn man in seiner Kraft lebt. Ein grosses Geheimnis ist Römer 11,29: Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar. Im Originalzusammenhang ist es auf Israel gemünzt, aber Israel illustriert hier nur ein Prinzip: Gott lässt es sich nicht gereuen etwas gegeben zu haben, auch nicht wenn der Empfänger sich der Gabe längst nicht mehr als würdig erweist.
An diesem Prinzip ist schon manch einer irre geworden. Man sieht einen Diener Gottes, der in offensichtlicher Vollmacht unterwegs ist. Wunder geschehen, Leute kommen zum Glauben und das Reich breitet sich aus. Dann lernt man diesen Menschen näher kennen und stellt fest, dass er nicht unbedingt den gängigen Heiligkeitsstandards entspricht – vorsichtig ausgedrückt. Alle Jahre wieder gibt es dann ein Skandal: ein Evangelist von weltweitem Ruf wird erwischt als er zugekokst aus einem Bordell wankt; nicht schön das.
„Warum nimmt Gott seine Gabe dann nicht wieder weg?“, fragt jemand zurecht. Ich glaube, weil Gottes Gaben eben Gnadengaben sind, die man sich nicht durch gute Führung erarbeiten kann wie eine vorzeitige Haftentlassung. Deswegen ist die Gabe auch nicht sofort weg wenn man daneben tritt. Zum Glück eigentlich, denn sonst würde wohl niemand je in Vollmacht kommen und leben; keiner könnte eine Gabe ausüben weil niemand ganz heilig lebt. Auf der anderen Seite heisst es aber, dass schlimme Konsequenzen leider vorkommen können, so ist das wenn man mit Menschen arbeitet.

Eine mögliche Erklärung ist also, dass Jesus sich hier auf Christen bezieht die gut angefangen und schlecht geendet haben. Sie sind in Vollmacht gekommen, haben gelernt ihre Gaben einzusetzen und haben sich dann Stück für Stück von Gott entfernt, sind aber im Dienst geblieben. So etwas passiert regelmässig. Ich kann mir gut vorstellen, dass das bis dahin geht, dass man nur noch nach aussen hin Christ ist, eine Fassade, während man eigentlich längst aufgehört hat mit dem Herrn zu leben.
Dann könnte es sein, dass einen ein überraschendes Urteil erwartet (zumindest für Zuschauer): trotz Wunderdienst keine lebendige Beziehung mehr zu Gott, keine Ewigkeit bei Jesus. Auch wenn ich diese Stelle mittlerweile anders verstehe schreibe ich mir diese Auslegung hinter die Ohren: ich will mich mehr um meinen Charakter kümmern als um meine Gaben!

Nichtchristen, die Wunder tun

Ein Punkt stimmt an der Auslegung oben nicht ganz. In der Elberfelder sagt Jesus: „ich habe euch niemals gekannt.“ Im Grundtext steht das auch. Würde es sich um Christen handeln die wieder vom Glauben weggekommen wären könnte Jesus nicht sagen, dass er sie nie gekannt hätte. Es ist also anzunehmen, dass es sich tatsächlich um Leute handelt, die nie mit Jesus unterwegs waren.
In Markus 9 ist eine kleine Geschichte erwähnt wie jemand, der nicht mit Jesus zog in dessen Namen Dämonen austrieb (nicht versuchte, sie auszutreiben, sondern sie austrieb!):

Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Markus 9,38-40)

Ich vermute, dass dieser Mensch in einem Gottesdienst Jesu gewesen ist und gesehen hat, wie Jesus Dämonen austrieb und Wunder tat und einfach dasselbe probiert hat. Das scheint damals, mit wechselnden Erfolgen, durchaus üblich gewesen zu sein wie die Geschichte der Söhne des Skevas in Apostelgeschichte 19,14ff zeigt.
Es ist schwer zu verstehen, aber die unsichtbare Welt funktioniert nach Gesetzen, ebenso wie die sichtbare, und es ist möglich in Übereinstimmung mit diesen Gesetzen zu leben und zu arbeiten und dabei übernatürlich Ergebnisse zu erzielen. Manches von dem was Anhänger anderer Religionen erleben kann darauf zurückgeführt werden dass es eingewisses Verständnis für die Realität der unsichtbaren Welt gibt; manches ist natürlich auch einfach dämonischen Ursprungs.

Eine heftige Geschichte, die dieses Prinzip illustriert hat Smith Wiggleswort erlebt. Smith ist einer meiner Lieblingsprediger und einer, der im Übernatürlichen gelebt hat wie kaum ein anderer. Er hat eine ungewöhnliche Lebensgeschichte: er musste schon als Kind unter Tage arbeiten und war in seinem ganzen Leben keinen Tag in der Schule. Seine Frau Polly hat ihm mit der Bibel lesen beigebracht und er hat Zeit seines Lebens kein anderes Buch gelesen. Als Polly starb war Smith schon Prediger und für seine Gabe des Glaubens bekannt. In seinem Dienst sind die krassesten Wunder passiert, u.a. 23 Totenauferweckungen. Polly starb auf dem Weg von der Kanzel zur Kirchentür. Man trug ihren Leichnam nach Hause und Smith kam einige Stunden später, er war unterwegs. Er ging in das Zimmer in dem Polly lag und „holte sie zurück“ (mir fällt keine bessere Umschreibung ein). Als wäre das nicht schon heftig genug sprach Gott dann zu ihm und sagte (sinngemäss): „Ihr Auftrag ist erledigt. Lass sie gehen“.
Es ist also, ab einem gewissen geistlichen Niveau offenbar möglich grosse Wunder zu wirken ohne dass diese von einer Inspiration des Heiligen Geistes abhängen. Man kann Wunder wirken, die nicht ihn Gottes Willen sind.

Dieses Prinzip scheint für Christen und Nichtchristen gleichermassen zu gelten. Das, was uns im Endeffekt unterscheidet ist die Beziehung zu Jesus.

Drei Arten zu heilen

Kommen wir also zurück zu der Frage, ob man Heilungen erleben kann ohne die eine spezielle Salbung (oder Gabe) der Heilung zu haben. Meiner Erfahrung und theologischer Erkenntnis nach gibt es drei Arten zu heilen: in der Salbung, durch den Glauben und durch Gebet.

Die Salbung kann spürbar sein. Ich mag das Wort noch immer nicht richtig, aber ich liebe, was sie ist. Es gab Leute für die ich um Heilung gebetet habe, bei denen unter Handauflegung etwas spürbar geflossen ist. Einmal habe ich für eine junge Frau mit Bauchproblemen gebetet (von denen sie mittlerweile frei ist) und habe die Hand kurz über ihren Pullover gehalten. Beim beten spürte ich eine grosse Wärme, eigentlich eine Hitze. Ich habe dann gefragt: „merkst Du das auch?“ (es ist immer gut zu fragen wenn man erfahren will, ob etwas passiert.)
„nein“, sagte sie. Ein paar Sekunden später spürte sie dann, wie sich eine starke Hitze in ihrem Bauch ausbreitete. Als sie dann ihre Haut anfasste war die ganz normal warm, die Hitze war also nur da wo etwas geheilt werden musste.
Das meine ich damit, dass die Salbung oder Heilungskraft spürbar ist. Man kann in dieser Salbung arbeiten und Menschen sozusagen Heilungskraft vermitteln. Alle Leute, die eine Heilungsgabe haben kennen das Gefühl.

Auf der anderen Seite kann man aber auch ohne eine spürbare Kraft geheilt werden, einfach indem man glaubt, dass Jesus für die Heilung gestorben ist. Ich kenne Menschen, denen wurde es auf einmal klar, dass sie geheilt sind und dan waren sie auch gesund. Ohne Handauflegung, ohne Gebet, ohne etwas zu spüren, einfach im Glauben.
So kann jeder Heilung erleben.

Selbst wenn man keine ausgewiesene Gabe der Heilung hat sollte man für Kranke beten. Der Geist kann tun, was er will und er kann durch jeden fliessen der willens ist Kanal zu sein. Wenn Du für Heilung glaubst, solltest Du ausprobieren was Gott durch dein Gebet tun will. Es gibt viele Fälle in denen einfach gebetet wurde und Gott hat Wunder getan. Markus 16 gilt jedem Christen. Gott will durch jeden von uns wirken, wir sollten ihm einfach Gelegenheit geben!

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21 Kommentare

  1. Hm – aber was ist denn nun der Unterschied zwischen der Heilung durch Gebet und der Heilung durch, wie Du es nennst, „Salbung“ ?

    Liegt der Unterschied in der „Effektivität“, d.h. ist es wahrscheinlicher, das jemand, für den ich bete, geheilt wird, wenn ich die Gabe „habe“?
    Muß ich mich, wenn ich keine „Salbung“ verspüre, damit zufrieden geben, das nur gelegentlich bis manchmal Leute geheilt werden?

    Und wenn ich heute keine „Salbung“ habe, muß das für immer so bleiben?
    Was kann ICH tun, um sie zu bekommen – kann ich überhaupt etwas dafür tun (ich meine mit tun nicht etwas leisten, sondern darum bitten oder sich danach ausstrecken, Glauben aufbauen etc.)? Habe ich da irgendeinen Einfluß drauf?

    Du schreibst: „Das meine ich damit, dass die Salbung oder Heilungskraft spürbar ist. Man kann in dieser Salbung arbeiten und Menschen sozusagen Heilungskraft vermitteln. Alle Leute, die eine Heilungsgabe haben kennen das Gefühl. “
    Und was ist, wenn man dieses Gefühl nicht kennt – hat man dann die Gabe garantiert nicht, bzw. muß es körperlich spürbar sein?

    Ich fürchte, ich verstehe das Konzept von Geistesgaben noch nicht so recht – ich glaubte immer, dass jeder Christen prinzipiell in jeder Gabe dienen kann. Nun hört es sich für mich doch wieder so an, als ob der Eine „es“ hat, der Andere nicht.

  2. Naja, wenn Du Römer 12 und 1.Korinther 12 nebeneinander legst, dann spricht das sehr dafür, daß man Gaben „haben“ kann und daß nicht jeder jede Gabe „hat“ – sonst wären wir a) nicht so sehr aufeinander angewiesen wie es die Glieder im Leib sind (1Kor) und b) würde es dann nicht verschiedene Dienste geben (Röm). Hier mal die letzten Verse von 1Kor 12:

    »Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede. Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle Wundertäter? Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen?«

    Die Antwort ist „Nein.“ Das macht der Kontext eindeutig klar. Aber dennoch geschieht es immer wieder, daß Gott es jemandem punktuell schenkt, in einer Gabe zu dienen, die er nicht „hat“.

  3. Danke Storch,
    damit wär meine Frage dich ich in einem andren Blog geäußert habe geklärt.
    Und genau heut morgen bin ich nochmal über die Stelle in Mt.7 gestolpert und schon erwartet mich hier eine Antwort.
    Korrekt!!

  4. Naja, wenn jemand „Herr, Herr“ zu Jesus sagt, dann bedeutet das „Jesus, Du bist der Herr!“ Dann handelt es sich dabei um genau das Bekenntnis, das viele Evangelisationen mit nem Übergabegebet erreichen wollen. Aber das ist nicht genug: Jesus folgen ist ein lebenslanger Prozeß, der sich darin ausdrücken muß, daß wir in zunehmendem Maße den Willen Gottes tun.

  5. @ DoSi

    Ich meinte das, was Du im letzten Abschnitt Deines Posts schreibst, darum „prinzipiell“. Dass einer mehr Resultate in dem einen Bereich erzielt, und die Andere mehr in einem anderen, ist ja auch offensichtlich.

    Ich frage mich nur, ob die Gaben eher was statisches sind (das sozusagen schon seit Deiner Bekehrung festliegt, welche Gaben Du hast oder eben nicht) oder eher was dynamisches (so Du also potenziell alle Gaben haben könntest, aber eben nur in die reinkommst, nach welchen Du gemäß 1. Korinther 14,1 oder 2 „eiferst“).

  6. Darüber schweigt sich die Bibel meiner Ansicht nach aus. Denn: Vielleicht kommst Du ja durch das Eifern nur in die Gaben rein, die Du bereits hast? Interessant ist da, was Paulus an Timotheus schreibt: „Erwecke die Gabe in Dir!“.

    Es gibt eine positive Sehnsucht nach mehr, ein Hunger danach, Gott am Wirken zu sehen und ihn zu verherrlichen. Eine dankbare Unzufriedenheit.

    Es gibt aber auch eine negative Sehnsucht nach mehr, nach dem Motto: „Warum habe ich diese Gabe nicht? Warum haben immer nur die anderen die tollen Gaben?“ Das ist eine Mischung aus Minderwertigkeit und geistlicher Geltungssucht.

    Wie immer würde ich die Faustregel gelten lassen: Ein dankbares Feiern dessen, wie Gott mich gemacht und was er mir gegeben hat bei gleichzeitigem Ausstrecken nach Wachstum darin. Entscheidend ist halt die Frage: „Warum will ich mehr?“ Damit andere es sehen? Damit meine Minderwertigkeit gestillt wird? Damit ich anderen dienen kann? Damit Gott verherrlicht wird? Damit es mir den Kick gibt?

    Es bleibt eine dynamische Spannung zwischen: „Der Geist weist jedem zu, was ihm beliebt“ und dem persönlichen Ausstrecken nach den Gaben.

    Wenn ich wählen müßte, würde ich persönlich lieber mehr „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit etc.“ in meinem Leben haben wollen als mehr Wundertaten. Aber glücklicherweise muß ich nicht wählen 😉

  7. ich habe soviel heilung an mir selber erlebt ( alkoholismus, depressionen, cholerik, fingernägelkauen… ) und glaube einfach, dass heilung multifunktionall funktioniert.
    passt wahrscheinlich nicht, dieses kommentar, aber angestossen durch deine reihe habe ich auf einmal lust einige meiner heilungen auf meinen blog zu schreiben ( vielleicht bin ich noch nicht von narzissmuss geheilt ).
    ich mag es, deinen theologischen unterbau zu lesen und drüber nachzudenken, den allzuoft wird einer geheilt und fragt sich : ups wie konnte das den passieren, mir hat doch keiner die hand aufgelegt, und wird dann wieder krank…, weil er denkt dies oder das war jetzt falsch oder vom satan…
    ich mag die vielseitigkeit mit der du die dinge betrachtest ( oder nennen wir es: komplexität ) die zeigt, dass der kopf rund ist und man in mehrere richtungen denken kann und ich erhole mich auf deinen blog von starren dogmen oder paradigmen. so genug gelobt…, in hessen sagt man übrigens : nicht gemotzt ist genug gelobt…
    rock on

  8. »Mangel, Not und allerlei Elend lasse Ich nur dann unter die Menschen kommen, wenn sie von Mir ganz abgefallen und zum Teil finstere und dumme Götzendiener und zum Teil pur selbstsüchtige und gottlose Weltlinge geworden sind. Denn Not und Mangel nötigen die Menschen zum Denken über die Ursachen ihres Elends, machen sie erfinderisch und scharfsichtig, und es werden auf diese Art bald ganz kluge und weise Männer aus einem Volke aufstehen, die ihren Mitmenschen die Augen öffnen und ihnen die Quellen des allgemeinen Elends zeigen, und viele treten dann bald aus den Schranken ihrer Trägheit und rüsten sich zum Kampfe gegen jene mächtig gewordenen Müßiggänger, die über die durch sie mit Blindheit geschlagenen Völker tyrannisch herrschen und die eigentlichen Gründer des allgemeinen Elends auf dieser Erde sind. Diese werden unter oft schweren Kämpfen entweder gänzlich besiegt und vertrieben oder zum wenigsten dahin genötigt, den Völkern solche Gesetze zu geben, unter denen sie bestehen können. Und so kehrt dann allzeit nach dem Maße Glück und Wohlstand unter den Menschen ein, in welchem Maße die Menschen wieder zu dem einen allein wahren Gott zurückzukehren angefangen haben.
    Würden die Menschen sich nie von Gott abwenden, so würden sie auch nie in eine Not und in ein Elend verfallen.

  9. @Storch
    „Man sieht einen Diener Gottes, der in offensichtlicher Vollmacht unterwegs ist. Wunder geschehen, Leute kommen zum Glauben und das Reich breitet sich aus. Dann lernt man diesen Menschen näher kennen und stellt fest, dass er nicht unbedingt den gängigen Heiligkeitsstandards entspricht – vorsichtig ausgedrückt. Alle Jahre wieder gibt es dann ein Skandal: ein Evangelist von weltweitem Ruf wird erwischt als er zugekokst aus einem Bordell wankt; nicht schön das.“

    Ich find das schon merkwürdig, wie du das beschreibst. Hälst du dich denn an gängige Heiligkeitsstandarts? Ist das nicht religiös und gerade nicht dass, was uns zu Christen macht, nämlich gerettet sein aus Gnade? Und was, denkst du denn, wie leicht oder schwer man da raus fallen kann? Wenn ich meine Bibel richtig verstanden habe ist es so, dass ich mich schon ganz ausdrücklich von Jesus lossagen muß, ganz bewußt und willentlich, um nicht mehr gerettet zu sein, nachdem ich mal bekehrt war. Ein paar heftige Sünden reichen da einfach nicht aus. Bei dir hört sich das so an, als wäre man nicht mehr würdig Christ zu sein, wenn man mal ein paar Sünden zuviel drauf hat, besonders wenn man so blöd ist, sich dabei auch noch erwischen zu lassen?

    Ich glaube eigentlich nicht, dass du das so gemeint hast, aber auch wenn nicht, so hast du das ausnahmsweise mal sehr unglücklich formuliert und das ist schade, weil das Thema zu wichtig ist.

    @DoSi
    „Naja, wenn jemand “Herr, Herr” zu Jesus sagt, dann bedeutet das “Jesus, Du bist der Herr!” Dann handelt es sich dabei um genau das Bekenntnis, das viele Evangelisationen mit nem Übergabegebet erreichen wollen. Aber das ist nicht genug: Jesus folgen ist ein lebenslanger Prozeß, der sich darin ausdrücken muß, daß wir in zunehmendem Maße den Willen Gottes tun.“

    Nein, nein genau nicht. Du wirst mit EINER Übergabe gerettet wenn du anfängst zu glauben. Du gibst dein Leben Jesus und dann bist du eine „neue Schöpfung“, „das alte ist vergangen neues ist geworden“ versetzt in das Reich seiner Liebe, aus Gnade gerettet etc. Das sagt die Bibel: du hast mit dem vorherigen Krempel nichts mehr zu tun, in der Welt aber nicht mehr von dieser Welt.
    Gott hat dir einen komplett neuen Geist gegeben: geschenkt.
    Was sich noch mit dem alten Kram beschäftigt, sind deine Seele und dein Körper, die, relativ schwerfällig, noch nicht kapiert haben was geht. Und das ist dein Prozess: Gott kommuniziert mit deinem Geist und je mehr du dich nach dem Geist ausstreckst und von Gott erwartest, desto mehr kommt davon was in deiner Seele an und das verändert dich von innen heraus. Das sind dann die Früchte des Geistes Liebe, Freude Friede…. die du dann völlig stressfrei produzierst, weil Gott das in dir bewirkt. Das heißt also, Gott erweckt in dir, das du seinen Willen tust, denn nicht mal das kannst man ja selber aus eigener Kraft.
    Also: immer locker bleiben und die Antennen auf den heiligen Geist 🙂

  10. @ Storch
    ich hab nochmal nachgedacht, ich weiß auch wirklich nicht, wer diese Leute sind, von denen Jesus sagt, dass sie Herr sagen und er kennt sie nicht. Aber ich denke mir das sie nie Christen waren, weil Jesus sie vorher als falsche Propheten beschreibt und das sie schlechte Früchte bringen (wohingegen der Heilige Geist Gute hervorbringt). Und außerdem liegt vielleicht der Schlüssel in „wer den Willen meines Vaters tut“. Anscheinend gibts Leute, die mit dem Namen Jesu dealen, ohne an ihn zu glauben. Das ist sind demnach dann teuflische und keine göttlichen Kräfte, die sie haben. Denn in Joh. 6,40 steht: „Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe, und ich werde ihn aufwecken am letzten Tag.“

  11. @Inga: Du hast mich nicht verstanden. Natürlich wirkt das der Heilige Geist in uns. Jer 31,33: Gott schreibt seinen Willen in unser Herz. Röm 6: Laßt die Sünde nicht herrschen in Eurem Leibe. Röm 7: Es gibt zwei Kräfte in uns. Röm 8,13: Durch den Geist die Werke des Fleisches töten.
    Gott gestaltet uns um und verändert uns. Das resultiert darin, daß wir in zunehmendem Maße den Willen Gottes tun. Das MUSS äußerlich erkennbar sein. Glaube ohne Werke ist tot.

    Das bedeutet den Willen des Vaters tun. Jesus sagt das am Ende der Bergpredigt. Davor sagt er: Wer diese meine Worte hört UND TUT SIE – die Bergpredigt hat mit unserem PRAKTISCHEN VERHALTEN zu tun: Umgang mit anderen, heuchlerische Frömmigkeit, Umgang mit Geld. Oder Mt 25: Was unterscheidet denn die Schafe von den Böcken? Was sie getan haben einem von diesen meinen geringsten Brüdern.

    Zu Joh 6,40: „Den Sohn sehen und an ihn glauben“ bedeutet NICHT eine theoretische Wahrheit ÜBER Jesus zu bejahen. Sondern: Das Leben in Abhängigkeit von Jesus und unter seiner Herrschaft Jesu zu leben – im Vertrauen auf ihn. Vgl. Hebr 11: Glaube hat mit dem praktischen Leben zu tun. Glaube hat Konesquenzen.

    Gerecht sind wir aus Gnade durch das Vertrauen auf Christus. Der Heilige Geist kommt in unser Leben und verwandelt uns ins Ebenbild Jesu. Und das hat praktische, äußerlich sichtbare Konsequenzen. Wo die Werke nicht da sind, ist der Glaube tot. Das ist neutestamentliche Lehre.

    Wir lesen durch unsere griechisch-philosophische Prägung zu viel Geistiges und Innerliches rein. Die Bibel ist viel praktischer. Schau mal in Offb 21, wer nicht in’s neue Jerusalem rein darf…

  12. Hey Storch, danke für den Artikel!
    Welche Bücher von Wigglesworth kannst du empfehlen (auch Englische)? Ich würde mich freuen wenn du mehr über die „Gesetze“ schreiben würdest die Gott für die reale und unsichtbare Welt festgelegt hat und wie man diese nutzen kann. Habe bei Wommack bereits einiges darüber gelesen und würde gerne wissen welche Erfahrungen du damit gemacht hast.

  13. @ alex – kleiner Tipp wie du Gottes Gesetze nutzen kannst: schmeiss dich vor ihm in den Staub – die Schwerkraft hilft dir dabei ;-))

  14. @Bento

    Was hat Alex als Gotteskind im Staub zu suchen? 😉

  15. …och da gibts u.U. einiges zu finden. je nachdem…

  16. Je nach was Micha?… vielleicht mußt du dich noch bekehren? Guck dir das Gleichnis mit dem verlorenen Sohn an, was der Vater da mit seinem Spössling macht… 🙂

  17. nee. ich bin eigentlich schon ganz gut bekehrt.

    (und guck dir ma an, was Menschen in biblischen Erzählungen so im Allgemeinen als Spüontanreaktion machten, wenn sie direkt mit Gott zu tun hatten… und guck dir ma Hiob an und seine Freunde)

  18. das war im alten Bund Micha. Das gilt für uns definitiv nicht mehr. Lies in Römer (u.a,) nach, was es heißt unter der Gnade, im neuen Bund zu leben, wie Gott dich sieht und wer du in Christus bist, d.h. welche Stellung du jetzt hast.

  19. so generell is auch ab und an der Staub mal dran.
    Jegliches hat seine von Gott festgesetzte Zeit. (Prediger 3)

    Und: ich wäre bissl vorsichtig bei der Strikt-Trennung Alter Bund/AT und Neuer Bund/NT.

  20. Lustig, in den alten Sachen zu stöbern. Mittlerweile bin ich zwei Jahre weiter, aber die Salbung ist mir immer noch sehr geheimnisvoll – obwohl ich mittlerweile weiß, wie es sich anfühlen kann – es bleibt wohl eine Reise…

  21. nicht wahr? ich lese auch grade wieder die bücher über die salbung und versuche, dem ziel näher zu kommen. ich habe das gefühl, dass eine gute grundlage gelegt ist und nun darauf gebaut werden muss – zumindest bei mir. aber vielleicht ist das bei dir ja durchaus ähnlich?

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  1. […] eine seltsame Art passt das zu meinem derzeitigen Glaubensleben. Ich lese bei Storch z.B., das es selten eine Zeit bei ihm ohne übernatürliche Erlebnisse gab und denke mir: Bei mir […]

  2. […] weiterer Blogeintrag zu dieser Stelle. Tags: Dämonie, Markus, Markus […]

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