18. Oktober 2006 1

die vierte Bedeutung

Heute habe ich im Kittel eine Bedeutung von sw,|zw (soozoo) entdeckt, die zwar logisch und sinnvoll ist, aber in der „klassischen“ Heilungsliteratur nicht auftaucht. Soozoo ist eine der wichtigsten Griechischvokabeln bei eigentlich jedem Autor und Prediger, der sich mit dem komplexen Thema „Heilung“ auseinandersetzt. Das Wort bedeutet „retten“ in der umfassendsten Form: retten (vor Hölle und aus Gefahren), bewahren (vor Unglück und Krankheit), wohltun (segnen und heilen) und eben ein viertes: Erhaltung des inneren Wesens titelt Kittel. Damit ist gemeint, dass das, was einen Menschen zum Menschen macht, oder einen Staat zum Staat, eine Stadt zur Stadt, usw. bewahrt wird, erhalten bleibt.
Diese Bedeutungsvariante taucht im klassischen Griechentum an einigen Stellen auf und schimmert im NT zumindest theologisch durch. Sie erweitert das neutestamentliche Begriffsverstehen um den wichtigen Bereich der Seele, denn ausser bei der Rettung vor Sünde un Hölle hat soozoo sonst ja eher leibliche Konotationen. Damit geschieht ein Brückenschlag, den wir immer schon gesucht haben. Seelsorge wird ein Feld, in dem Heilungsgaben greifen können. Natürlich haben wir das immer gewusst. Wir beten ja bei Depressionen genauso um Heilung wie bei Krebs und erleben auch im seelischen Bereich durchaus Gottes übernatürliches Eingreifen.
Trotzdem schön, jetzt auch ein theoretisches Argument zu haben, dass zur Erfahrung dazu kommt!

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Ein Kommentar

  1. Gefällt mir.

    Eventuell ist seelisch und körperlich eh nicht strikt zu trennen. Wenn Gehirnforscher Gefühle verändern können, weil sie irgendwo ne Elektrode hinpacken, wirds einem schon mulmig. Wenn sich Menschen charakterlich verändern, weil das Hirn bei einem Unfall verletzt wurde… oder Medikamente Botenstoffe beeinflussen und die Depris erträglicher werden.
    Wenn das so ist, wies aussieht, naja, dann ist es eben nicht strikt zu trennen ( sagte ich ja bereits ) Die Seele scheint die Schnittstelle zu sein zwischen Geist und Körper.

    Liebe Grüße
    Trülo

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