„Was ist Versuchung?“, habe ich mich gefragt. Das griechische Wort „peirasmo,j “ wird im NT übersetzt als Versuchung, Anfechtung, Prüfung, je nachdem. Es wird für das Angebot der Sünde und das Leiden von Verfolgung gebraucht. Ich biete folgende Definition an:

Versuchung ist alles, was den (überwindenden) Glauben in Frage stellt.

Das kann dann Sünde sein, auch Leid, Krankheit, Verfolgung etc. alles, was uns dazu bringen will, einen Schlenker in unserem Weg mit Gott einzulegen oder uns zeigen will, dass wir doch nicht alles mit unserem Herrn überwinden können. Was denkt ihr?

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7 Kommentare

  1. Tja, führe uns nicht in Versuchung…. ich hab mal gelesen, dass man das so garnicht übersetzen dürfe. Es müsse heißen: Führe uns an der Versuchung vorbei! Ist aber das gleiche wie bei Hiob, das Parallellaufen von: Gott wars, nein, Satan wars. Aber Hiob sagt doch selber… etc.

    Versuchen ist so ähnlich wie Probieren. „Da probierts jemand…“
    Da probiert jemand, mich von Gott wegzulocken durch solche Dinge, wie von Dir oben genannt. Das setzt Personalität des Versuchenden voraus. Dass alles was geschieht einen Urheber hat und zwar ALLES.

    Dass in der Welt eben auch Dinge kausal ablaufen wird ignoriert / weggewischt / passt nicht ins Konstrukt.

    Ich persönlich sehe nicht hinter jeder Versuchung Satan ( ist das überhaupt das Thema? ). Die Definition sehe ich wie Du.

    Alles, was einen stolpern lässt, Umwege vorgibt, die Sicht eintrübt. Einfach alles, was direkt auf das Gefühl abzielt. Da ist der Mensch am schwächsten, oder? „Ich spüre Gott nicht mehr“ im Leid, in der Krankheit… die Versuchung peilt das Gefühlsleben an und wenn da ein toter Punkt zu finden ist, kann sie Zweifel reinsäen, die sich ausbreiten und aus dem Punkt einen Riss machen.

    Die Versuchung versucht meine Gefühle für Gott anzukratzen.

    Liebe Grüße
    TrüLo

  2. hi trülo,

    das finde ich einen interessanten aspekt: „Die Versuchung versucht meine Gefühle für Gott anzukratzen.“ kann sehr gut sein. wobei ich selber oft reine denk-versuchungen habe: selbst wenn es mir emotional (mit gott) bestens geht, versucht mein denken mir logisch einzureden, dass das evangelium nicht klappt, dass es gott gar nicht geben dürfte etc. vielleicht ist das auch wieder eine typensache, wenn es leute gibt, die mehr mit dem verstand leben und andere, die mehr mit dem herzen leben wäre es ja möglich und logisch, dass beide auch unterschiedliche versuchungen haben.

    wo ich auch zustimme ist, dass nicht immer der bitterböse teufel dahinter stecken muss. sicher reichen manchmal auch einfach die umstände um mich von gott wegzubringen wenn ich nicht aufpasse.

  3. ich denke, versuchung ist alles was uns daran hindern will gottes wille zu gehorchen/tun. (gefühle oder verstand, unser ganzes sein kann versucht werden)
    ich bin mit deiner erklärung einig, allerdings nicht ganz mit der defininition. meinen glauben in frage zu stellen ist für mich keine versuchung, sondern ein (fast) tägliches muss.
    wenn das in frage stellen zur folge hat, dass ich mich von gott abwende, oder seinem willen widersetze, dann bin ich der versuchung erliegen = sünde.
    das in frage stellen des glaubens, kann aber auch eine sehr öffnende wirkung zeigen, so dass ich gott näher komme und mich nicht entferne.

  4. hi tobuk,

    hiesse das dann, das versuchung uns näher zu gott bringen kann? wie das? verstehe ich noch nicht.

  5. Durch das Überwinden?
    Durch Über-Bord-schmeißen alter und falscher Vorstellungen?
    Etwas kann zuerst trennen, weil man es gewohnt war ( eine Sichtweise ) das Gebäude schwankt… Mauerteile fallen raus und dann sieht man, sie haben ja garnicht richtig reingepasst und ist froh, durch das Erdbeben durchgegangen zu sein.
    So stell ich mir das vor.

  6. ich glaube nicht, dass die versuchung uns näher zu gott bringen kann, aber vielleicht das was daraus wird? wenn wir uns in der versuchung fest an gott klammern, kann daraus durchaus positives entstehen.

    was ich aber gemeint habe ist: meinen glauben zu hinterfragen ist nicht gleich versuchung. versuchung versucht micht dazu mich von gott abzuwenden. deshalb, wenn ich nicht auf gott schaue werde ich der versuchung erliegen und daraus resultiert sünde.
    meinen glauben zu hinterfragen bedeuten für mich fragen wie: wieso glaube ich was ich glaube? an was halte ich mich? ist es die kirche, oder das reich gottes (wie du im heutigen post sehr schön schreibst!!!)? solches hinterfragen meines glaubens kann sehr nützlich sein….

  7. okay tobuk, das verstehe ich. mein gedanke bei dem post war, dass der überwindende glaube ich frage gestellt wird: in dem moment in dem ich der versuchung (egal welcher) erliege mache ich ein statement: „gottes kraft und erlösung war nicht gross genug um mich durchzutragen“. gedanklich ist das natürlich blödsinn, aber umgedreht zeigt es den einzigen ausweg aus jeder anfechtungssituation: unbedingtes festhalten an und vertrauen auf gottes zusagen und diekraft des geistes.
    nicht, dass ich es schon ergriffen hätte…

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