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Nicht dessen Kindern spare Gott sein Unheil auf, ihm selbst vergelte er, so daß er es spürt. (Hiob 21,19 nach der Einheitsübersetzung)

Stell Dir vor, Du wärst in der Schule und müsstest nie eine Klassenarbeit schreiben. Es gäbe keine Tests, keine Klausuren, keine mündlichen Prüfungen, keine Hausaufgabenkontrollen, nichts dergleichen. Nicht einmal Noten. Der Haken an der Sache: ganz am Ende, beim Abitur erfährst Du, ob Du es geschafft hast oder nicht, dann gibt es eine Endnote, die über alle dreizehn Schuljahre in allen Klassen entscheidet.
So ähnlich stellen sich viele Nichtchristen das Leben mit Gott vor. Man sieht und hört nichts von ihm, weiss nicht wie man sich schlägt, ob man gut lebt oder falsch, bis zum jüngsten Tag. Dann werden auf einmal Bücher geöffnet und gwälzt, Zeugen befragt und Schafe von Böcken getrennt. Eine beunruhigende Vorstellung, so ins Gericht zu gehen.
Da bin ich froh, dass es den Heiligen Geist gibt, zu dessen Aufgaben es gehört, die Welt von ihrer Sünde, der Gerechtigkeit und dem Gericht zu überführen (Johannes 16,8). Gott ist so sehr an uns interessiert, dass wir permanent feedback von ihm bekommen, wir dienen keinem schweigenden Gott sondern wissen bei ihm woran wir sind.

Zu Hiobs Zeiten konnte es noch vorkommen, dass ein Mensch nicht das Unheil für eine Sünde selbst erntete, sondern dass es erst bei seinen Kindern ausbrach. Damals gab es ein Sprichwort im Volk: Die Väter essen saure Trauben, und den Söhnen werden die Zähne stumpf. Bei den Propheten gab es eine Sehnsucht, dass dieses Prinzip ausser Kraft gesetzt würde und die Schuld der Väter nicht mehr bis zu ihren Kindern und Enkeln bestraft würde (2.Mose 34,7).
Über die Zeit des Messias prophezeite Jeremia (31,29-30): In jenen Tagen sagt man nicht mehr: Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne stumpf. 30 Nein, jeder stirbt nur für seine eigene Schuld; nur dem, der die sauren Trauben ißt, werden die Zähne stumpf.
Es gibt immer wieder Christen, die es doof finden, dass Gott uns sagt, wenn er etwas an unserem Handeln scheisse findet. Ich finde es genial. Es gäbe für mich nichts unangenehmeres als einem Gott zu dienen ohne zu wissen, ob ich es gut mache oder schlecht. Ich bin sehr dankbar für das Werk des Heiligen Geistes nach Johannes 16,8!

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It is said, ‚God stores up a man’s punishment for his sons.‘
Let him repay the man himself, so that he will know it!
(Job 21:19)

Imagine the following: You are in school, but you don’t have to take any exams. There are no tests, no SATs or GCSEs, no oral or written exams, nothing of that kind. Not even marks. The only catch: at the end, for your A-levels, you will learn whether you succeeded or not. At that point you will receive a final mark that decides about all thirteen years of school.
This is how many non-Christians imagine life with God. You don’t see or hear anything from Him, you don’t know how you are doing, whether you are living right or wrong, until Judgement Day. Then – all the sudden – books are opened and pored over, witnesses questioned and sheep separated from goats. It is a disconcerting notion to face judgement in this way.
So I am thankful for the Holy Spirit who convicts the world of guilt in regard to sin and righteousness and judgement (John 16:8). God has such a great interest in us that we permanently receive feedback from Him. We don’t serve a silent God but with Him we know where we stand.

In Job’s time it was possible that someone did not reap the punishment for his sin himself but that the punishment was passed on to his children. In those times the people had a saying: The fathers eat sour grapes, and the children’s teeth are set on edge. In the prophets there is a longing for this principle to be overridden so that the children and their children would not be punished for the guilt of their fathers anymore (Exodus 34:7).

Jeremiah prophesied about the time of the messiah (Jeremiah 31:29-30):

„In those days people will no longer say, ‚The fathers have eaten sour grapes, and the children’s teeth are set on edge.‘ Instead, everyone will die for his own sin; whoever eats sour grapes—his own teeth will be set on edge.“

There are Christians who don’t like it that God tells us whenever He disapproves of something we are doing. Personally, I think it’s great. I couldn’t imagine anything less pleasant than serving a God without knowing whether I’m doing well or badly. I am very thankful for the work of the Holy Spirit according to John 16:8!
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7 Kommentare

  1. hey, wir sind uns auf anhieb einig? cool! 🙂

  2. 😛 Ich schätze sehr, was du sagst und tust Storch. Deswegen bist du ja auch auf Guerillachrist in der Linkliste.

    Dir weiterhin alles Gute.

  3. weiss ich doch. ich schau demnächst mal vorbei beim guerillachristen. habe auf joshas blog auch schon von gelesen, habe aber gerade wenig zeit.

  4. Du bist immer willkommen.

  5. Wir gehen davon aus, dass Gott in seiner Person eindeutig ist und durch seine Persönlichkeit mehrdeutig. Unser Gott ist ein persönlicher Gott. Wir können uns auf ihn verlassen, und er gibt uns Gestaltungsfreiheit. Jeder kulturelle Ausdruck ist relativ, weil unser Gott sich in allen Kulturen dieser Welt bewegt und behaupten kann. Da wir jedoch im Gegensatz zu Gott kulturell geprägt sind, entwickeln wir uns nur innerhalb unserer eigenen kulturellen Zusammenhänge. Unser kultureller Blickwinkel erschwert es uns, Gottes Größe und die Vielfalt der Schöpfung zu erkennen. Aufgrund unseres Kulturoptimismus begreifen wir unsere Identität als alltäglich veränderbare Größe. Wir lieben und leben kulturelle Vielfalt in uns selbst, weil wir dadurch vielfältig wahrnehmen und beurteilen lernen. Es ist eine unbegreiflich schöne Erfahrung, Gott in kulturellen Zusammenhängen immer wieder und neu zu entdecken. Wenn wir uns in neuen kulturellen Zusammenhängen neu entdecken, wartet er dort schon auf uns. Gott ist Mensch geworden und Teil unserer Kulturen. Sowie wir kulturelle Vielfalt in uns zulassen, ist für uns multikulturelles Leben in Gemeinschaften selbstverständlich.

  6. hi jean,
    willkommen in der schönheit des komplexen! liebe grüsse nach brasilien.

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