Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst und deine Hände zu ihm ausbreitest – wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entfern es, und laß nicht Schlechtigkeit in deinem Zelte wohnen! -, dann kannst du makellos deine Augen erheben, fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten. (Hiob 11,13-15)

Gerecht vor Gott zu stehen ist ein Thema, dass Christen zu Recht beschäftigt. Es beschäftigt sie so stark, dass es oft zu ernstzunehmenden Missverständnissen führt. Für Luther war es das Schlüsselerlebnis als er, im Römerbrief lesend, verstand, dass nicht er die Gerechtigkeit Gottes in sich schaffen muss sondern dass ihm Gerechtigkeit von Gott zugesprochen wird. Mit anderen Worten: wir können nicht von uns aus gerecht werden, wir müssen die Gerechtigkeit annehmen, die uns Gott in Christus gibt.
Welch eine Erleichterung! Der Kampf ist vorbei, wir können durchatmen.

Augustinus fasste es vielen Jahrhunderten so: „Er (Jesus) wurde was wir sind, damit wir in ihm würden, was er ist“ (frei aus dem Gedächtnis). Das ist eine tiefe Erkenntnis, wer das fassen kann hat vieles verstanden. In den Worten des Apostel Paulus heisst das: Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden. (2.korinther 5,21).
Jesus wurde nicht nur pro forma schuldig gesprochen, er wurde zur Sünde gemacht. Jeder, der im Glauben daran lebt wird so die Gerechtigkeit Gottes. Das ist viel mehr als ein sündiger Mensch erreichen könnte. Du bist nicht nur gerecht gesprochen, Du bist die Gerechtigkeit die vor Gott gilt. Wenn das sitzt, haben Sündenbewusstsein und Angst vor dem Vater im Himmel keinen Platz mehr in deinem Leben.

Jetzt muss Du es nur noch glauben! Stick Dir den Vers auf ein Küchenhandtuch. Meditiere Tag und Nacht darüber. Tätowiere ihn Dir auf die Brust und bete, dass Gott ihn auf Dein Herz tätowiert. Das ist zu wichtig um es zu verpassen!

E.W.Kenyon hat „Gerechtigkeit“ so definiert:

    Righteousness means the ability to stand in the Father´s presence without a sense of guilt, with the same freedom and liberty that Jesus has. (Jesus the Healer, page 75
    Righteousness means the ability to stand in the presence of the Father, or of demons, or of sickness and disease, without the sense of inferiority, condemnation, or of sin-consciousness. (Jesus the Healer, page 28)

Diese Gerechtigkeit ist Grundlage, nicht Resultat eines heiligen Lebens. Viel Leid, Versagen und Kraftlosigkeit im Christentum kommen daher dass an diesem Punkt Ursache und Wirkung verwechselt werden. Gerechtigkeit ist die Ursache des heiligen Lebens, niemals die Wirkung. Heiligung als Ursache der Gerechtigkeit ist nichts mehr als Selbst- und Werksgerechtigkeit. Nur wenn wir frei vor Gott stehen und voll Zuversicht zu ihm beten, können wir es schaffen heilig zu leben. Wenn wir nur versuchen unsere Minderwertigkeits- und Ohnmachtsgefühle loszuwerden indem wir das rauchen, fluchen und geizen drangeben werden wir enttäuscht.

Ich bin zutiefst von einem heiligen, selbst einem weltabgewandten, Leben überzeugt; manche, die solche Post lesen sehen dass nicht und meinen, dass ich einer laxen Haltung gegenüber Sünde das Wort rede weil ich glaube, dass nur der Glaube gerecht macht. Das stimmt nicht. Heiligkeit hat eine grosse Kraft und das Leben mit Jesus zeigt sich nicht zuletzt an Veränderung des Charakters. Es muss nur alles in der richtigen Reihenfolge ablaufen und wir müssen wissen, dass Heiligkeit uns nicht die Liebe Gottes erkauft.

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