erst vor ein paar tagen hatte ich über das thema gepostet: oft sind es gerade die leute, die uns am nächsten stehen, die uns abhalten wollen, gott zu folgen. nun begegnet mir das thema bei hiob erneut:

Da sagte seine Frau zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott, und stirb! (2,9)

in hiobs leben war das ein wichtiges thema, nicht nur die planlosen freunde (auf die wir noch zu sprechen kommen) sondern auch die eigene frau wollten ihn von gott wegbringen. dabei unterstelle ich niemandem böses. seine frau kam von einer bestimmten weltsicht: für sie war es unverständlich, dass jemand an gott festhält, ohne etwas davon zu haben. hier zeigt sich die denkweise vieler menschen für die jesus nicht mehr als ist als der „wunderonkel“, wie mein freund paddy mal sagte. für sie ist gott eine quelle der hilfe, des reichtums und des wohlbefindens, aber sie lieben ihn nicht um seiner selbst willen. wenn die hilfe dann ausbleibt oder sie durch schwere zeiten gehen mögen sie nicht mehr an gott glauben, kündigen ihm die freundschaft, lästern ihn und sterben (zumindest geistlich).
hiob selber was aus anderem holz geschnitzt. für ihn war gott nicht nur der wunderonkel. er wusste, dass sein erlöser lebt (19,25) und nahm gemäss seiner theologischen erkenntnis alles aus gottes hand (1,21). ich teile nicht seine ansicht, aber ich lebe auch unter einem anderen bund als er. was ich bei diesem studium aber bewundere ist seine treue zu gott, die ihn durch diese krise durchgetragen hat.

dieser vers macht mich auch dankbar. hiob ist ja nicht der einzige heilige des AT, der gegen den strom seiner engsten familienmitglieder schwimmen musste. david hatte ernste probleme mit der verachtung seiner frau michal, jonathan stand zwischen seinem vater saul und seinem freund david. alles schlimme familensituationen die daran denken lassen, dass gottes reich entzweit:
ihr glaubt doch nicht im ernst, ichbin auf die erde gekommen, um mit den menschen händchen zu halten und „we are the world“ zu singen. nein, wo ich bin, gibt es auseinandersetzungen! vater und sohn, mutter und tochter, schwiegertochter und schwiegermutter werden sich tierisch zoffen wegen mir (matthäus 10,34-45 nach der VOLXBIBEL)
da bin ich dankbar, dass es mir anders geht und dass ich eine frau habe, die mich wirklich unterstützt und nicht wohlmeinend gegen mich arbeitet. überhaupt ist hiob ein buch, dass dankbar machen kann. dankbar, dass es uns in vielem besser geht und wir manche probleme nicht haben. dankbar aber auch dafür, dass in allen problemen treue möglich ist und dass das ende gut sein wird!
in diesem sinne: danke!

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5 Kommentare

  1. Gern geschehen! 🙂

  2. alex! schön, dich hier zu lesen. willkommen und alles liebe!

  3. das lese ich gern, dass auch du mit einer frau gesegnet bist, die die wege des herrn mitgeht. einen lieben gruß an alex.

  4. Werter Storch,

    verfolge derzeit die Auslegungen bei Jesus.de. Vielen Dank dafür. Nun zu der Auslegung „Liebe Frauen und schlechte Ratgeber – Hiob 2,9“
    Mir rutscht, gegenüber jemandem der lamentiert, so ein Satz meistens ironsich raus. Mit anderer Betonung. Und dann ist der versteht sich Satz ganz anders:

    …wenn Du ihm jetzt lästerst, dann verlierst Du den letzten Halt (stirbst geistlich gesehen)…

    Wie oft muss man diese Taktik anwenden, damit jemand sich wieder nordet und gedanklich auf den richtigen Weg kommt – und das nicht nur im geistlichen Sinn. Wie oft muss ich mich selbst verspotten, um aus den talwärtslaufenden Kreisen zu befreien.

    Ganz ehrlich, ich stimme nicht mit der Ansicht überein, dass seine Frau ihn abbringen wollte.

    Gruß & Segen
    KS

  5. Herzlich willkommen, KS!

    Also meinst Du, dass Frau Hiob ihn mit der Aussage von Selbstmitleid befreien und wieder auf den rechten Weg bringen wollte?
    Das passt meiner Ansicht nach nicht in den Gesamtkontext des Buches. Es geht ja gerade darum, wie allein Hiob letztlich auch in seinem Leid war. Das würde mein Verständnis stützen.

    Aber ich erhebe auch keinen Anspruch auf die richtige Lehre.

    Alles Gute,

    Storch

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  1. […] weiss, wie heiss es war. Über diesen Aspekt des menschlichen Trostes habe ich schon geschrieben: 1|2|3. Deshalb ist dieser Post nicht viel mehr als ein Appetizer. Kapitel 16 geht weniger um den […]

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