02. Juli 2005 3

übersetzen

das wort übersetzen ist ein schönes wortbild. ich weiss nicht, ob es sich wirklich so ableitet (bin zu faul, im herkunftsduden nachzuschauen), aber ich könnte mir vorstellen, dass es von „über setzen“ kommt. also davon, dass ein boot passagiere von einem ufer zum anderen bringt.
ich mag das bild: eine gruppe von leuten hat einen inhalt der in sprache gepackt ist. eine andere gruppe von leuten lebt woanders, die gruppen können geographisch oder nur sprachlich, in manchen fällen auch zeitlich so weit voneinander entfernt sein, dass der inhalt für die andere gruppe nicht verstehbar ist. eine gute übersetzung ist der nachen, der den inhalt von einer gruppe zur anderen über den kommunikationsgraben „über setzt“.

in der christlichen szene haben wir es mehr und mehr nötig, dass unser inhalt von unserer insel der sprachlosigkeit an die ufer der „welt“ „über gesetzt“ wird. es ist seltsam, wie sehr wir auf unserer insel festhängen und mit uns unsere botschaft. hier wird übersetzungsarbeit nötig sein, damit das evangelium wieder anschlussfähig kommuniziert wird. die botschaft ist ja phantastisch. dass sie nicht unters volk kommt liegt nicht daran, dass evangelium schlecht ist. es liegt daran, dass es auf der insel der sprachlosigkeit festhängt…

übrigens heisse ich alle remscheider, die meinen blog gefunden haben herzlich willkommen: macht es euch gemütlich, trinkt einen kaffee, fühlt euch wie zuhause und hinterlasst einen comment.

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CD im Player:
– new model army: „impurity“

Bücher neben dem Sessel:
– predigerseminarmappe. gleich geht es hier weiter mit dem aufbau von predigten und morgen predigtvorbereitung.

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[neu veröffentlicht: 12.09.06 auf Hasos Blog]

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3 Kommentare

  1. die Mannschaft im Bot: die Bot-schaft.
    ist mir nur so eingefallen…

  2. Die ganze Entwicklung mit „Inkarnation“ hat ihren Vorläufer in einem Wort: „Kontextualisierung“ und dieses geht wierderum auf Übersetzen zurück.
    Diesmal meint es einen Sinngehalt so in einer anderen Sprache, Form und Kultur ausdrücken, dass die Zielkultur es versteht. Kontextualisierung (Gutes Buch: Contextualization: Meanings, Methods, and Models von Hesselgrave/Rommen) und Inkarnation gehen noch einen Schritt weiter als Übersetzung und lassen den Inhalt der Botschaft in der Zielkultur völlig aufgehen. Wir haben da sehr viel von den Missionswissenschaften gelernt. Ich habe mal einen Post geschrieben über den Vater der modernen Missionsbewegung und theologisch gesehen den Vorläufer von „Shaping of things to come“ und anderen Büchern: David J. Bosch und sein Buch „Transforming missions“ (am 08. Juni) – Dein Post drückt aus, was wir echt verstehen müssen: Es gibt einen Verständnisgraben zwischen uns und den Menschen, den wir von Jesus erzählen wollen. Sie haben eine andere Kultur, eine andere Identität, oft auch eine andere Sprache. Übersetzen, Kontextualisieren, Christus neu inkarnieren meint alles das gleiche – ihn für die Umwelt in der wir leben verständlich machen. Danke für Deinen Post!
    Gruß Björn

  3. Ich finde Deine Sektion: Bücher neben den Tisch, CD im Spieler voll geil!
    Bei mir müßte wahrscheinlich noch dazu: Glotze auf Kanal Nr.: …

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