Jesus sagte, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von jedem Wort, das Gott gesagt hat. Er wusste, wovon er redete, denn als er es sagte, hatte er gerade vierzig Tage lang gefastet. Nach diesen vierzig Tagen kam der Teufel persönlich und sagte: „wenn Du wirklich Gottes Sohn bist, dann verwandel ein paar Steine in Brot und iss dich satt.“ Trotz seines Hungers ging Jesus nicht darauf ein, denn er hatte etwas, das stärker war als aller Hunger, jedes Bedürfnis und jeder andere Wunsch: Gottes Wort und den alles verzehrenden Wunsch so zu leben, wie Gott es will.

Jeder Christ will so stark sein, der Sünde und dem Teufel zu widerstehen und nach Gottes Maßstäben zu leben. Dass genau das vielen so schwer fällt, könnte mit der geistlichen Ernährung zusammenhängen.
Ein guter Freund von mir, der Bodybuilder ist, hat mir einmal beim spazieren gehen erzählt, dass es beim Sport zu 75% auf Ernährung ankommt und nur zu 25% auf Bewegung. Um abzunehmen hilft es nicht, jeden Tag zu joggen, danach eine doppelte Pommes-Currywurst rot-weiß mit vier Bier und vorm Fernseher drei Tafeln Schokolade zu essen. Man baut auch keine Muskeln auf, wenn man nur stemmt aber nicht genug Eiweiß isst. In diesem Moment hat es „klick!“ gemacht; obwohl es nicht mehr als ein Nebensatz war, habe ich ein geistliches Prinzip verstanden.

Paulus schreibt in Römer 10,17, dass der Glaube aus der Predigt kommt, die Predigt aber aus Gottes Wort. Wir fangen dann an, geistlich zu wachsen, wenn wir Gottes Wort aufnehmen: durch Bibellesen, Predigtkassetten, geistliche Bücher oder wenn Jesus direkt zu uns redet.
Als Christen lernen wir schnell, viele Dinge zu tun. Jeder hat schon einmal einen Dienst in seiner Gemeinde zumindest angeboten bekommen. Man kommt schnell dahin, dass zwischen Kleingruppe, Flyer verteilen, Freunde einladen und Zeugnis geben einfach keine Zeit mehr dafür ist, über der Bibel zu brüten, zu beten und Zeit mit Gott zu verbringen. Es ist gut, Zeit in Gottes Reich zu investieren aber wir werden erst dann geistlich wachsen, wenn Aktivität und Ernährung in einem guten Verhältnis zueinander stehen. Hier kann man leicht das richtige Maß verpassen, denn es ist zwar wichtiger, Zeit mit Jesus und Gottes Wort zu verbringen, aber es erfordert in der Regel mehr Zeit, etwas für Gott zu tun.

Beides muss zusammen kommen. Nur Bibel lesen reicht nicht, denn Gottes Wort motiviert uns etwas zu tun: wir merken z.B., dass sich in unserem Leben etwas ändern muss, oder Gott gibt uns eine so grosse Liebe für die Menschen in unserer Nachbarschaft, dass wir gar nicht anders können, als jedem in unserer Stammkneipe oder auf der Arbeit von Jesus zu erzählen. Es ist unmöglich, mit Gott zusammen zu sein und nichts zu tun. Nur darf das Machen nicht gegen geistliches Leben ausgespielt werden.

Seit meiner Bekehrung war mein größter Wunsch, Pastor zu werden. Das erste, was mir Gott gesagt hat nachdem ich ihm mein Leben gegeben habe war, dass ich predigen soll. In den Jahren die es dauerte, bis der Wunsch in Erfüllung ging, lernte ich, ein diszipliniertes geistliches Leben zu führen. Ich fing an jeden Tag eine Stunde zu beten und hatte dabei immer einen Gedanken: „wenn ich aufhören kann zu arbeiten und nur noch Gottes Reich baue, hätte ich viel mehr Zeit für Jesus.“
Seltsamerweise ist es eher schwieriger geworden, einfach nur Zeit mit Jesus zu verbringen. Es gibt immer eine Predigt vorzubereiten, mit jemandem zu reden oder eine Gemeinde zu beraten. Das macht es schwer, einfach nur mit Jesus zusammen zu sein, obwohl es das Schönste überhaupt ist zu beten oder Bibel zu lesen um selber zu wachsen.
Je mehr wir für Gott tun, umso schwerer ist es die Zeit zu finden, mit ihm zusammen zu sein. Man beginnt, den Glauben mehr auf Erfahrungen zu bauen als auf Gottes Wort. Eine Weile kann man sich damit über Wasser halten, dass sich ein guter Freund bekehrt hat, dass man eine übernatürliche Heilung erlebt hat oder Gott ein Gebet erhört hat. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem auch die beste Erinnerung langweilig wird und wie schales Bier schmeckt. Manche versuchen dann von den Erfahrungen grosser Glaubenshelden zu leben und erzählen dauernd Geschichten von Billy Graham und Reinhard Bonnke.

Letztlich hat das alles keine Substanz. Es ist gut, Erfahrungen mit Jesus zu machen und unser Glaube muss sich in unserem Alltag auswirken, aber es gibt nur ein Fundament auf dem wir geistlich stehen: Die Offenbarung Gottes in der Bibel.
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CD im Player:
– Saviour Machine, die erste. keine ahnung, wie die heisst.
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neu veröffentlicht in Hasos Blog: http://tafel.4haso.de/?p=314 am 02.09.07

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Ein Kommentar

  1. hey,
    deine these klingt zwar sehr schoen und gut, allerdings ist das was dir dein guter freund (paddy) beim spazierengehen erzaehlt hat falsch. vielleicht mag das auf bodybuilding zutreffen, aber nicht auf sport(ler)…

    also bitte nicht so wie im blog in deine predigt einbauen falls du das mal vorhast…

    p.s. meine muskeln sind auch ohne eiweiss und trotz pommes rot weiss gewachsen und optimal genuzt worden (und ich bin nicht der einzige) 😉

3 Pingbacks

  1. […] Wenn es Dir so geht möchte ich Dir ein paar Tipps geben. Wir wissen beide, dass es wichtig ist, Gottes Wort aufzunehmen. Wenn Du es nicht weisst, empfehle ich dir diese Blogeinträge: 1|2|3|4|5 und ausserdem noch einen post von haso. […]

  2. […] Gottes Wort aufzunehmen. Wenn Du es nicht weisst, empfehle ich dir diese Blogeinträge: 1|2|3|4|5 und ausserdem noch einen Post von Haso. 1. Lies trotzdem hin und wieder Bibel. Viele meinen, man […]

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