Eine Rezension auf Amazon von Frank Hartkopf:

Dieses Buch wird Bewegung in eine festgefahrene Debatte bringen. Auf der einen Seite stehen Christen, die sich an einer positiveren Sicht versuchen und die Ausgrenzung Homosexueller in Gemeinden überwinden wollen. Auf der anderen Seite stehen Christen, die vor einer Abkehr von Heiliger Schrift und Schöpfungsordnung warnen. Dabei geht es Storch zunächst um eine Versachlichung der Diskussion. Er befasst sich unvoreingenommen mit Quellen und Argumenten beider Lager und findet ein Stück Wahrheit bei beiden. Storch erklärt, warum manche Auslegungsversuche exegetisch nicht haltbar sind, wenn sie etwas in den Text hineinlesen, dass von den Schreibern ursprünglich nicht gemeint sein kann. Doch Storch lädt uns ein, hier nicht stehen zu bleiben. Denn die ethische Frage, wie wir mit schwulen und lesbischen Christinnen und Christen umgehen, muss ganz praktisch beantwortet werden. Sonst zwingen wir unsere Geschwister dazu, ihre Orientierung geheim zu halten oder ihre eigenen Gemeinden zu gründen. Der Schlüssel ist Jesus, das menschgewordene Wort Gottes.
Seit Luther wissen wir, dass wir beim Bibellesen unsere Jesus-Brille aufsetzen sollen. Deshalb lehnen wir heute Sklaverei ab, obwohl es Verse gibt, die zur Legitimation dieses Unrechts benutzt wurden. Anschaulich beschreibt der Autor, wie Jesus mit denen umging, die als Sünder von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Besonders Storchs Auslegung der Begegnung von Jesus mit der Frau am Brunnen hat mich zu Trä-
nen gerührt. Das ist genau dieser radikal liebende, menschengemachte Grenzen übertretende Jesus, an den ich einst mein Herz verloren habe!

Bei seiner Recherche hat sich Storch auch mit den Menschen getroffen, um die es geht. Er beschreibt ihr jahrelanges Ringen mit der eigenen
Identität, mit dem Glauben und die Verletzungen durch andere Christen. Das persönliche Kennenlernen hat auch bei mir ein Umdenken ausgelöst, so dass ich die von der kirchlichen Tradition übernommene, sehr negative Interpretation aufgeben konnte.

Storch hat sich diesem heißen Eisen mit viel Fleiß, Weisheit, Liebe zum Wort Gottes und zu den Menschen angenommen. Ich wünsche mir, dass dieses in jeder Gemeinde und in jedem Hauskreis gelesen und besprochen wird und hilft, Brücken zu bauen.

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