Die Beispiele der Homosexuellen– und der Fair-Trade-Bewegung haben gezeigt, dass es möglich ist, Gesellschaften gezielt zu verändern. Durch genaue Analyse dieser und ähnlich erfolgreicher Bewegungen sollte es möglich sein, Faktoren zu entdecken die gesellschaftliche Veränderungen hervorbringen oder beschleunigen. Wie der Zeitstrahl zeigt muss man für solche Veränderungen einiges an Zeit einplanen, man kann da nicht in Monaten oder Jahren denken. Auch wenn sich ab einem gewissen Zeitpunkt das Tempo drastisch erhöht muss man lange Zeiträume einrechnen bevor man überhaupt erst einmal an diesem Punkt angekommen ist.
Leider ist mir keine Veröffentlichung bekannt, die Faktoren analysiert die gesellschaftliche Veränderungen begünstigen. Allerdings fällt schon bei oberflächlicher Betrachtung einiges auf. Für beide Bewegungen war es wichtig, ein gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen. Die Homosexuellenbewegung tat das durch öffentliche coming-outs und breiten Medieneinsatz. Ebenso war es wichtig politische Konsequenzen aus den gegebenen Situationen zu ziehen. Ein gesellschaftlicher Wandel hat sich frühestens vollzogen wenn er in der Rechtssprechung eines Landes angekommen ist. Speziell die Homosexuellenbewegung hat sich künstlerischer Medien bedient um ihre Forderungen publik zu machen.
Zu diesen Bereichen, Medien, Politik und Kunst, kommen noch vier weitere, die sich prägend auf eine Gesellschaft auswirken und um die es im nächsten Abschnitt gehen wird.

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26 Kommentare

  1. Die Psychologen unterscheiden bei Strategien der Einstellungsänderung zwischen zwei Vorgehensweisen. Zum einen durch „Persuasion“, also Überzeugung durch Argumente und zum anderen schlicht durch Regeln und entsprechende Sanktionierung bei Fehltritten. Die Kombination ist hier am wirksamsten! Als Beispiel wird da in den Büchern immer die Einführung der Sicherheitsgurte in Autos genannt. da hat man damals nämlich riesige Kampagnen gestartet, weil das schichte Verbot nicht ausgereicht hat. Und ohne die gesetzliche Pflicht hätte sich niemals jemand angeschnallt.
    Ich denke, so läuft das auch bei gesellschaftlichen Themen, wie Homosexualität, Gleichberechtigung oder auch Fairtrade. Letzteres wird wohl auch erst richtig abgehen, wenn die Regierungen sich einmischen. Gute Argumente scheinen leider nicht zu reichen…
    Liebe Grüße!

  2. Genau das finde ich immer schade. Es scheint mir auch so, dass sich erst Regierungen einmischen und etwas gesetzlich verankern müssen. Schade, dass der Mensch wohl doch nicht lernt und ohne Gesetze nicht dauerhaft etwas Gutes tut.
    Für jemanden der Gesellschaft ändern will bedeutet das, dass der Weg über die Politik unerlässlich ist. Sonst hat man nur die halbe Miete in Form der Überredung. Auch das ist ein lästiger Gedanke 🙂

  3. „Das Verhalten des Christen vom Evangelium zu trennen, wäre völlig verkehrt und unvereinbar mit Gottes Wort.“W.I.Thomas

    Tja, jetzt muss ich wohl doch nochmal was sagen, nachdem die beiden Kommentare hier auftauchen.

    +“halbe Miete in Form der Überredung“?
    +“dass der Weg über die Politik unerlässlich ist“?

    und „Die Psychologen“ lieber Johannes Roth
    sind nicht Christus!
    Eine „Predigt“, ein Wesen, der Mensch, der weniger enthällt, nur Strategien enthällt, muss unvermeidlich geistliche Schwächlinge erzeugen, Menschen ohne Rückrat, deren Glauben nicht „funktioniert“.

    Aber den Mut haben wir nicht, weil es auch bei uns so ist.
    Unser Glaube, unser Christusgepläre hat keine Substanz aus ihm. Dann greift man nach Strategien.

    Die „Rufschädigung“ (Blasphemie) Christus und seines Werkes bemerken wir nicht. Aber dies schauen nach anderen Mitteln und Wirksamkeiten ist die Blasphemie des 21. Jahrhundert.
    geschw.Gruß elli

  4. korrektur:
    „Aber den Mut haben wir nicht, weil es auch bei uns so ist.“

    kore. Aber den Mut haben wir nicht,diese Selbstbeschreibung anzuwenden, denn es ist so bei uns.

    was meinst du, Storch? geschw.elli

  5. Liebe Elisabeth,

    natürlich gebe ich Dir Recht, aber das ist hier ja nicht das Thema. Hier geht es um die Frage, wie man eine Gesellschaft prägt und nicht, wie man pointiert Christus predigt. Kraftlosigkeit und „geistliche Schwächlinge“ hervorzubringen geht ja gar nicht.
    Aber sich nur auf die Predigt des Christus zu verlassen greift auch zu kurz. Das haben wir in vielen Erweckungen schmerzlich erlebt, die zwar Bekehrungen und Wunder hervorgebracht haben, aber letztlich nicht zu sozialem Wandel geführt und z.B. die Säkularisierung nicht aufgehalten haben.
    Dagegen gilt es Strategien zu entwickeln und da sind auch Psychologen und Soziologen gefragt die sich über ähnliche Dinge Gedanken machen und von denen wir uns inspirieren lassen können.

  6. wie prägt den Christus in uns heute die Gesellschaft?
    Man kann ein Verfahren anwenden, die Eigenschaften bzw. Merkmale von Personen, Personengruppen oder Organisationen zu erfassen.
    Aber mache mir doch mal deutlich, wie man mit der Auswertung eine Gesellschaft prägen könnte, die liebt, wie Christus liebt. Sowas „funktioniert“ ja nicht mal unter Christen.
    Die Frage ist doch. Warum konnte Hudson Taylor, Georg Müller, Dwight L. Moody tun, was sie taten.
    Es ist richtig! Man schaue um sich her. Was hat Gesellschaft verändert.
    Nun scheint mir aber, dass man nicht nach dem Geheimnis Gottes fragt, wo bei den Menschen Gottes das Geheimnis verborgen ist.

    Sicher gibt es auch qualitative Tests, die Verhalten „provozieren“, welches durch eine Fachperson (Psychologen) qualitativ bewertet oder gedeutet werden (Deutungstests) können.

    Storch schreibt: „Leider ist mir keine Veröffentlichung bekannt, die Faktoren analysiert die gesellschaftliche Veränderungen begünstigen.“

    Oh, da kann ich dir helfen:
    Faktor (lat. factor ‚Macher, Urheber‘) steht für:
    Operand einer Multiplikation
    eine spezielle von-Neumann-Algebra
    Teilgraph in der Graphentheorie, siehe Glossar Graphentheorie#F
    Werkmeister einer Buchdruckerei (veralteter Ausdruck), siehe Druckersprache #F
    Leiter einer Faktorei
    unabhängige Variable im psychologischen Experiment

    1.Hebr. 11,3: Durch Glauben verstehen wir, daß die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind,

    2. ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.“(5,8f.)

    Ich weiß, was Storch sagen will. Aber hier ist Strategie und Analyse so falsch wie bei dem Volk, das nach Kanaan sollte.
    "Hör auf zu quatschen, geh hinein!"

  7. Ich glaube, es weiß hier jeder, was ein Faktor ist. Ich kenne nur niemanden, der systematisch Faktoren untersucht hat, die zu gesellschaftlichen Veränderungen geführt haben. Streng genommen wissen wir kaum, was die Faktoren sind, die gesellschaftlichen Wandel auslösen oder beschleunigen.

    Auch Hudson Taylor und Moody haben ihre Länder nicht nachhaltig geprägt. Sie tauchen weder in der säkularen Geschichtsschreibung auf noch haben sie die Verweltlichung aufgehalten. Sie mögen zu ihrer Zeit große Männer Gottes gewesen sein, aber kaum hundert Jahre später sieht man nichts mehr von ihrem Erbe.
    Deshalb greift auch Deine Polemik am Ende zu kurz. Hinein gehen ohne zu wissen was man tut hilft nicht. Das wissen wir doch wohl alle, oder?

  8. Gut. Dann ist meine Frage:
    Ist das der Auftrag? „Gesellschaftsverändernde Gemeinde“
    In der „Geschichtsschreibung“ dieser Welt?
    Oder doch besser Reichtum in Gottes Reich sammeln und dann Jesus als Urheber des Vollbrachten Werkes alles zu Füssen legen?

    _________________
    Vielleicht kannst du „Gesellschaftsverändernde Gemeinde“ noch deutlicher Definieren.
    geschw. elli

  9. oder hat “Gesellschaftsverändernde Gemeinde” nicht damit etwas zu tun,
    dass Menschen den Blick auf Jesus Christus bekommen?

  10. Das ist eine gute Frage. Ich hadere etwas damit, dass Jesus nicht besonders viel in dieser Richtung gesagt hat. Allerdings hat er deutlich im Missionsbefehl gesagt, dass wir „Nationen zu Jüngern machen sollen“, das ist mehr als einzelne Menschen. Wenn wir das aus den Augen verlieren und uns (nur) auf den Einzelnen konzentrieren, gehen wir am Auftrag vorbei.
    Das Ziel ist sicher nicht, in die Geschichtsschreibung der Welt einzugehen, aber es ist auch nicht erfüllt wenn wir es nicht tut. Dann hatte die Gemeinde nicht den Effekt auf die Welt, dass diese ihren Einfluss erwähnenswert fand.
    Gesellschaftsveränderung hat für mich nicht in erster Linie damit zu tun, dass Menschen Jesus kennen lernen. Mehr damit, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Viele Christen leiden ja z.B. unter moralischen Fragen in der Welt und wünschen sich, dass manche Werte wieder mehr in der Gesellschaft gelebt werden. Das geht nur über die Veränderung der Gesellschaft. Es ist nicht Evangelisation wenn jemand gegen Abtreibung ist, aber es zielt auf die Veränderung der Gesellschaft in diesem konkreten Bereich und darauf, sie mit einem göttlichen Wert zu prägen. Gerade in solchen Bereichen versuchen viele Christen Deutschland zu prägen, aber oft benutzen sie die falschen Mittel. Deshalb meine ich, man sollte sich erst einmal darüber klar werden, welche Faktoren auf die Gesellschaft einwirken und wie man sie benutzt.

  11. Klasse Antwort! Danke Storch. geschw.Gruß elli

  12. Danke Dir, für diese wirklich anregende Frage. Wenn ich das Seminar noch mal halte, werde ich an der Stelle nachbessern und klarer machen, was Gesellschaftsveränderung ist. Besondern im Zusammenhang mit Evangelisation.

  13. Mir stellt sich bei dem Ganzen die Frage, ob uns menschliche Weisheiten der Welt wie z.B. Gesellschaftsmodelle hier wirklich weiterbringen?
    1. Korinther und auch Jakobus erzählen von der menschlichen, seelischen Weisheit und stellen diese der „Weisheit von oben“ gegenüber. Was eine Gesellschaft verändert ist doch, wenn die Herrschaft Christi in ALLEN Lebensbereichen aufgerichtet wird. Wenn Christus wiederkommt, werden alle Nationen ihn anbeten, sprich, seine Herrschaft wird aufgerichtet und jede Gesellschaft wird seiner Weisheit angepasst werden. Die Frage scheint also eher: Wie kann die Gemeinde verändert werden, so dass sie die Weisheit Gottes lebt? (wozu z.B. die Furcht Gottes der Anfang ist, also hassen was Gott hasst und lieben was er liebt) (siehe Sprüche 1,7) Wenn die Gemeinde in Gottes Weisheit lebt, kann es gar nicht anders sein, als dass sie die Gesellschaft um sich verändert. Das war es ja, was z.B. Martin Luther King in sich trug. Er hatte Furcht Gottes und damit die Qualifikation um „König“ zu sein, wie David anstelle seiner großen Brüder. Salomon hatte auch diese Weisheit und sein Reich beeindruckte jeden anderen Politiker bei weitem. Doch der Fürst der Welt wird solche Revolutionäre natürlich immer irgendwie beseitigen wollen, wenn sie auf sich allein gestellt sind. Daher denke ich, wir müssen jeder lernen, in diese Weisheit zu kommen, anstatt Weisheit von Menschen anzunehmen, die letztlich ein Versuch der Gesellschaft ist, sich selber an den eigenen Haaren aus dem Schlamm zu ziehen. Das kann ja nicht klappen. Man beachte nur einmal, wie viel hierzu in den Sprüchen steht oder in der Geschichte der Könige. Immer dann, wenn eine Gesellschaft sich dem Wort Gottes unterstellt hat, war sie quasi unbesiegbar. Aber immer, wenn diese Werte zerfielen, wurde sie besiegt. Das gilt im geistlichen auch für uns, die Gemeinde, die „Gesellschaft Gottes“.

    Liebe Grüße aus Bremen

  14. Hallo Thomas,

    herzlich willkommen!

    Deine Gedanken sind meinen so nahe, dass es mir schwer fällt zu widersprechen. Dennoch sehe ich eine Sache anders. Die Sprüche sprechen immer von zwei Seiten, die Furcht Gottes und generell das göttliche, aber auch sehr viel Lebensweisheit. Gerade die lebensweisen Sprüche sind teilweise sehr stark ägyptisch inspiriert, bis dahin, dass ganze Passagen einfach aus ägyptischen Quellen übernommen wurden. So ergibt sich für mich das Bild, dass die Sprüchedichter die sie umgebenden Weisheiten und Erkenntnisse geprüft übernommen und in ihr eigenes System übernommen haben.
    Gerhard von Rad schrieb in „Weisheit in Israel“ dazu:

    Im Unterschied zur Exklusivität seiner religiösen Überzeugungen hat Israel die Erkenntnisbemühungen anderer Völker nicht nur wahrgenommen, sondern auch danach gefragt, und war sich nicht zu gut, sich daraus anzueignen, was ihm brauchbar erschien. {Rad 1985, c1970 #5167: 81}

    Ebenso sollten wir das auch machen. Warum etwas ignorieren, was uns die umgebende Kultur als Werkzeug zur Verfügung stellt? Wir filtern alles in unserer Gotteserkenntnis und so kommt göttliche Weisheit in dem Prozess sicher nicht zu kurz.

  15. hallo Thomas!
    „Mir stellt sich bei dem Ganzen die Frage, ob uns menschliche Weisheiten der Welt wie z.B. Gesellschaftsmodelle hier wirklich weiterbringen?“
    Ist auch meine Frage. Brauchen wir mehr Wissen/Weisheit menschl. Natur?

    Wir genießen nicht, von den himml. Regionen ausgehend, die Regierung Gottes. Deswegen werden wir selbst prediger, Regenten in der Gemeinde, Lehrer, über eine Herrlichkeit, die wir selbst uns nur angelesen, studiert haben. Und so freuen wir uns uber den Zuspruch der ausgedörrten Christen, weil wir die Musik ihrer Seele besten spielen. Warum? Weil wir in uns selbst auch nur diese Melodie kennen.

  16. schön ausgedrückt 🙂 Aber seht Ihr das nicht etwas idealisiert? Gott arbeitet doch immer mit Menschen zusammen. Auch Jesus hat nicht reine „Himmelslehre“ gebracht sondern in Gleichnissen über das Reich gepredigt um überhaupt sprachliche Anknüpfungspunkte zu haben. Dennoch waren seine Worte Geist und Leben. Ich würde da nicht so eine klare Trennlinie ziehen. Hier wird es keine unvermischte Himmelsmelodie geben.

  17. „Jesus hat nicht reine “Himmelslehre” gebracht „

    die Gestalt Jesus Christi auf Erden ist die Himmelslehre
    parr Exelence. Was er erzählte, lehrte hatte die Sprache der Menschen, den Inhalt aber seiner selbst.

    Der Inhalt und Ziel war er selbst. Die Sprache der Verstehens hatte immer ihn selbst zum Ziel.
    Aus seinem Selbst nahm er, was dann zum Menschen kam. Er nahm nie vom Menschen, noch liess er sich beurteilen.
    Sein Modell war er selbst. Keine Anpassung an das Verstehen der Menschen, sondern als Original Orginale schaffend.
    Was „benutzt er dazu? Das Original!
    ER lebte sich selbst, und war ein Mensch!

  18. „Christsein ist unmöglich.“
    Ideal – ein als höchsten Wert erkanntes Ziel
    W. Ian Thomas: „Nur Christus ist ein bekennender Christ“ aus W. Ian Thomas
    Christus – Dynamik des Lebens

    Ein heutiger Prediger wurde von W. Ian Thomas angesprochen.
    „Christsein ist schwer“. Ja, dachte der Prediger.
    I. Thomas weiter: „Christsein ist leicht.“ Der Prediger sagte es nicht, er dachte: „Du hast keine Ahnung.“
    I. Thomas nochmal: „Christsein ist unmöglich.“
    Das brachte den Prediger zum Nachdenken.

    „Christsein ist unmöglich.“W. Ian Thomas

  19. Hi!

    Nur mal ein paar Fragen, da ich mir da auch so meine Gedanken mache.

    Die Gemeinde ist ja die Braut oder? Und wir alle sind dazu bestimmt Gott ehre zu machen (zu erfreuen). Heißt das nicht, dass ich die Gesellschaft dann am meisten „richtig“ veränderen werde, wenn ich bedingungslos das tue was er (Gott) für richtig hält.
    Und ich denke das ist schon bei uns, die wir uns Nachfolger Christi nennen, ein täglicher, harter kampf. Den wir nur mit dem Geist Gottes gewinnen können. Denn wir wissen was richtig ist und tuen es dennoch oft nicht. Wie wollen wir dann eine Welt, die Gott ablehnt, ob bewusst oder unbewusst, dahin bringen ohne seinen Geist das richtig zu tun? Wenn wir uns schon selber da schon wahnsinnig schwer tun?

    Kann das nicht nur in harter Gesetzlichkeit enden?

    Freude und Segen Heiko

  20. Hallo Heiko und herzlich willkommen hier!

    „Die Braut“ ist eines von etwa zehn Bildern die im Neuen Testament für die Gemeinde verwendet werden. Weitere wären z.B. Herde, Tempel, Volk, Armee usw. Dass wir Gott Ehre machen sollen stimmt, je nachdem wie man es auffasst, mal mehr und mal weniger. Es stimmt wenn ich es Gott durch mich machen lassen und es wird ein Krampf, wenn ich es in eigener Kraft zu machen versuche.
    Aber wenn ich das tue, was richtig ist muss das nicht die Gesellschaft um mich herum ändern. Von den meisten Christen nimmt die Gesellschaft nichts wahr, auch wenn sie sich jesusmäßig verhalten haben sie nahezu keinen Effekt auf ihre Stadt.
    Natürlich kann man ohne den Geist Gottes das richtige gut, auch das aus Gottes Sicht Richtige, das hat ja auch im Alten Testament geklappt. Es geht ja nicht darum Menschen zu zwingen sich so zu verhalten wie Christen das wollen. Das wäre dann ja ein Gottesstaat. Es geht darum eine Kultur zu prägen. Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn Du gerne möchtest, dass die Welt ein bisschen freundlicher wird, ist es der erste Schritt, selber freundlich zu sein. Aber damit hast Du noch nichts geprägt. Also fängst Du an mit Deinen Freunden darüber zu reden wie toll es wäre, wenn alle freundlich wären, dann lebst Du es mit einer Gruppe vor. Dann schreibst Du ein Buch und trittst im Fernsehen auf. Dann suchst Du Prominente, die Deine Philosophie vertreten. Irgendwann gibt es in der Grundschule ein Fach, das „Freundlichkeit“ heißt usw. So wird Stück für Stück die Gesellschaft geprägt.
    Aber wenn wir nie über den ersten Schritt unseres eigenen Verhaltens hinaus kommen, verändern wir nur uns.

    Insofern hat es auch nichts mit Gesetzlichkeit zu tun. Gesetzlichkeit bedeutet ja, dass man etwas tut um als Belohnung etwas von Gott zu bekommen. Man versucht, nicht aus Gnade sondern aus Werken mit Gott zu leben. Das würde eine Gesellschaft nicht tun.

  21. Hallo an euch!

    Ich erkenne, mein Denken war etwas zu schwarz-weiß im Kontext zum Thema. Was ich meine ist, wir sollten doch aufpassen, nicht die Welt zu imitieren sondern unser Denken verändern zu lassen von Gott, wie Römer 12,2 uns lehrt. Dann können wir erkennen, wie Gott sich das vorstellt, die Gesellschaft zu ändern. Was ja hier auch passiert denke ich.

    Ich war die letzen Tage auf Reise und da habe ich was erlebt, was vielleicht passt:

    Im Zug von Frankfurt/Main nach Hannover traf ich einen Mann und kam mit ihm ins Gespräch. Er meinte, er sei von dem Wetter und der Art wie sich die Frauen kleiden sehr „angereizt“. 🙂 Er fragte mich, ob es mir auch so ginge. Ich sagte, dass ich wahre Freiheit darin sehe, meiner Frau treu zu sein, denn wenn ich jeder Frau nach glotze und mir Sex mit ihr wünsche und dem auch noch nachgebe, bin ich letztlich ja gefangen. Er kam später auf mich zu und wollte mehr über meinen Glauben wissen und wie er sich ändern kann. Am Ende hab ich für ihn beten können und konnte ihm sogar eine Volxbibel schenken, die ich auf die Reise mitgenommen hatte, weil ich Bock hatte sie mal wieder zu lesen. Es war Hammer!

    Lange Geschichte aber mir zeigt sich hier, dass meine Weisheit, die aus dem Wort kam, für ihn attraktiv war und ihn zu Jesus gezogen hat. So ändert man nicht eine ganze Gesellschaft, aber wenn wir diese Weisheiten in Politik, Kunst, Erziehung etc. irgendwie einschleusen können, muss die Gesellschaft doch darauf reagieren irgendwie, oder?

    Grüße und Gottes Segen, Thomas

  22. P.S.: Storch, deine Reihe über Identität war EXTREM HILFREICH!! 🙂

  23. Thomas Schnatter schrieb „nicht die Welt zu imitieren“
    Das ist generell das Problem. Lat. imitatio ‚Nachahmung‘ oder ‚Nachbildung‘.
    Wir denken dies auch von der Bibel, von Christus ect.
    Es gibt alte Bücher der Kirchenväter die mit Nachahmung‘ oder ‚Nachbildung‘, Adaption (adoption) das Evangelium erklären.

  24. Kannst du deinen Beitrag noch einmal erklären, Elisabeth? Ich steige nicht vollkommen durch, was du sagen wolltest. 🙂
    Mit dem Christsein ist es für mich noch immer ein Mysterium. Wir sollen ja Christus schon praktisch nachahmen, auf der anderen Seite scheint es dann doch Christus in uns zu sein, der die wahren Werke vollbringt. Somit stehen wir im Spannungsfeld von „Selber machen“ und „ihn machen lassen“. Ich merke einfach, dass es am Ende wohl doch ganz anders läuft, im Geist zu wandeln, als ich jetzt denke. Oft sind es bewusste Entscheidungen, so wie Jesus oder wie die Bibel sagt zu handeln, die von Erfolg gekrönt sind, oft sind es aber auch Situationen in denen der Heilige Geist alles zu machen scheint und ich sozusagen nur zuschaue. Wie geht es euch damit und wie kann man auf dieser Grundlage eine Gesellschaft beeinflussen?

  25. @ Thomas:
    Ich meine auch, dass wir vorsichtig sein sollten die Welt zu imitieren, wir sollten sie lieber prägen. Wobei wir sicherlich mehr und unbewusster mit der Welt verknüpft (vermischt?) sind, als und bewusst ist.

    tolle Geschichte, die Du erlebt hast. Ich liebe so was: Ein vorbereitetes Werk des Herrn!

    Danke auch für das Kompliment wegen der Predigtreihe. Ich hoffe, die kommenden Teile werden auch noch hilfreich sein. Freitag geht es weiter.

  26. Gesellschaftsveränderung und Gesellschaftsverändernde Gemeinde ist zusammen gesehen ein Zentralpunkt der Lehre Jesus.

    Man beachte: Zusammen gesehen. Denn das eine , wie dass andere findet im Innern statt.

    Nun greifen aber alle Bücher und Prediger, Lehrer ect. nicht weit genug, wenn man die Gesellschaftsveränderung und Gesellschaftsveränderte Gemeinde nicht als das ansieht, was sie ist.

    Gerne wird die Aufschlüsselung des Menschen vorgenommen, wie man eine Beschreibung im Thess-Brief finden kann.
    1
    Thess 5,23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.

    Damit wurde aber nicht ein Sesziermodell angeboten, dass man separat bebeten oder ansprechen kann. Im Gegenteil!
    Sowenig wie Gott eine Dreiheit ist, sowenig ist es der Mensch.
    Unterscheiden wir hier nicht zwischen Dreiheit und Trinität beginnen wir gnostisch.
    Hier ist auch die Antwort auf die Frage: „Wie lebt man Christus?“
    Die Fragestellung findet ihre Antwort eben nicht in dem Erkennen oder im Fragestellen.

    Kümmert man sich so (also Erkenntnisorientiert= Gnosis) um das Verhalten oder die Werte der Gesellschaft oder der eigenen „Nachfolge“, wird die Zielorientierung übersehen.

    Wir verändern dann nicht die Gesellschaft, oder uns weil die Gemeinde, wie selbst nicht verändert ist/sind.

    Wir übersehen, wie die Schulen http://www.hamburger-schule.net/images/layout/logclaim_hh-schule.jpg aber auch die Bibelschulen des Landes, den gesamten Menschen und den gesamten Gott!

    Im Business-Coaching fragt man zwar nach Zielorientierung, meint aber die eigenen Ziele (auch wenn man im Christentum eigene Wünsche mit biblischer Umgangsbeschreibung) wertet.

    Aber in den Schulen und hier kommt das Vollbrachte Werk, das Angebot Jesu, selbst das Ziel zu sein, dass sich auf dem Weg als Weg und Zielbegleiter anbietet, nicht vor.

    In der Anthroposophie = Menschenkunde übersehen wir die Ziele Gottes!

    Offenbarung 22, Vers 13 : Ich bin das Alpha und das Omega. Das Alpha hat zwar im grichischen einen Nummerischen Wert, nämlich 1. Ist aber im biblischen Kontext eher als Urheber, und das Omega eher als Ziel zu sehen.

    Was gilt es also zu verstehen?

    Das Spannungsfeld gilt nur so lange, wie wir altseelisch vorhanden sind, uns selbst verändern wollen, wo wir unsere Seele verloren haben sollten.

    Jesus, lesen wir in der Bibel: Wer seine Seele retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert?

    Abschließen kann man nur mit Paulus Worten: „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“

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