Der Grundauftrag jeder Gemeinde ist die Verbreitung des Evangeliums und das Bauen des Gottesreiches. Dabei stehen wir immer in der Gefahr, wieder in alte Denkmuster zurückzufallen und statt Gottes Reich unsere Gemeinde in den Fokus der Aufmerksamkeit zu bekommen. 1902 prägte der französische Theologe und Historiker Alfred Loisy ein geflügeltes Wort: „Jesus kündete das Reich Gottes an und gekommen ist die Kirche.“
Wer sich das hinter die Ohren schreibt, wird nicht leicht ein eigenes Reich der eigenen Gemeinde bauen sondern sich auf Gottes Reich konzentrieren. Man erkennt Gottes Reich an einigen Merkmalen:

→ In Gottes Reich geht es um Menschen, nicht um Strukturen
→ In Gottes Reich investiert man unter Umständen in Menschen, von denen man nie
etwas wiederbekommt
→ Gottes Reich zeigt sich nicht in der Größe einer Gemeinde sondern in Bekehrungen,
Wiederherstellung, Heilung und Befreiung
→ Gottes Reich ist nicht an eine Denomination gebunden, es ist nicht evangelisch,
katholisch oder charismatisch. Es ist christlich.
→ Gottes Reich ist nicht von dieser Welt und es gelten ganz andere Maßstäbe als in
der Welt.

Es ist also Vorsicht geboten, wenn es bei uns anders aussieht
→ Wenn wir Erfolg in Zahlen messen
→ Wenn wir weniger Geschwister haben als unser himmlischer Vater Kinder
→ Wenn unsere Gemeinde gut läuft, aber niemand sich bekehrt oder frei wird oder geheilt wird.
→ Wenn wir nur da zu säen bereit sind, wo wir ernten

Gottes Reich ist ein so zentrales Thema in den Evangelien, dass es sich unbedingt lohnt, es in Tiefe zu studieren. Da es in diesem Kapitel nicht in erster Linie um eine Theologie des Reiches geht sondern um Konzepte zu evangelisieren und zu prägen, kann ich auf dieses spannende Thema allerdings nicht weiter eingehen.
Der Unterschied zwischen Evangelisation und dem Prägen einer Stadt, eines Landes oder sonst einer Gruppe von Menschen ist folgender:

Evangelisation bringt Menschen in Gottes Reich. Das Prägen einer Gesellschaft mit christlichen Werken bringt Gottes Reich zu den Menschen.

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