28. Oktober 2010 0
Sprüche CIV: Sprüche 11,30
30 Der Gerechte isst vom Baum des Lebens, Unrecht aber raubt das Leben. (Sprüche 11,30 nach der Zürcher)
Der Baum des Lebens ist in der Bibel ein Thema für sich. Im ersten Buch Mose taucht er zum ersten Mal auf und wir lernen, dass er mitten im Paradies steht. Gott stellte extra deswegen einen Engel auf der die Menschen an der Rückkehr ins Paradies hindern sollte, damit sie nicht auch noch von diesem Baum äßen. Das ist reine Gnade, Gott wollte ihnen nicht den Zugang zum Paradies verwehren sondern sie davor bewahren, in ihrem sündigen Zustand auch noch unsterblich zu werden.
Am Ende der Bibel taucht er dann wieder auf. Johannes sieht ihn im Paradies. Er blüht, trägt zwölf Mal im Jahr Frucht und seine Blätter dienen zur Heilung der Nationen.
Ich meine nicht, dass der Schreiber hier ein Aussage über den Baum des Lebens im Sinne einer systematischen Theologie machen wollte. Der Ausdruck dürfte hier mehr metaphorisch gemeint sein – Gerechtigkeit hat mit Leben zu tun und so wird der Gerechte leben.
Als Christen mystifizieren wir solche Stellen leicht. Wir denken an ewiges Leben während der Fokus des Alten Testamentes mehr diesseitig ist. Sich gerecht zu verhalten hat Auswirkungen auf dieses Leben, es kann aber auch um ein inneres Leben im Sinne von innerem Wohlergehen gehen. Gerechtigkeit wird einen Menschen innerlich zufriedener machen.
Analog dazu raubt Unrecht inneres Leben. Es zerstört Vertrauen und Beziehungen, vereinsamt und macht letzten Endes Menschen krank und unglücklich.
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