18 Der Frevler verschafft sich einen trügerischen Lohn, wer aber Gerechtigkeit sät, hat ein beständiges Einkommen. (Sprüche 11,18 nach der Zürcher)

„Trügerisch“ und „beständig“ bilden ein interessantes Gegensatzpaar. Alles, was keinen Bestand hat, also nicht langfristig und auf Nachhaltigkeit angelegt ist, ist letztlich trügerisch. Das ist moderne Denke im Gewand alter Weisheitsliteratur. Die moderne Weltordnung baut auf manchen Frevel auf, der letztlich nur trügerischen Lohn bringt, während er am eigenen Ast sägt.
Der Reichtum der Industriestaaten basiert auf Ausbeutung der dritten Welt und natürlicher Ressourcen, unser Lebensstandard auf Schulden die uns in immer größere Abhängigkeiten führen. Letztlich muss es jedem klar sein, dass unser Lebensstil auf Dauer nicht gut gehen kann. Er ist trügerisch. Die Lösung ist, auf Nachhaltigkeit zu setzen und Dinge beständig anzugehen.
Mir ist klar, dass ich einem uralten Text mit einer solchen „Auslegung“ Gewalt antue. Exegetisch ist das eine Katastrophe. Aber Sinn der Sprüche ist die Erziehung zur Weisheit und eine solche ist immer wieder zu kontextualisieren. Im Grunde erheben wir den Buchstaben über den Geist, wenn wir rein exegetisch an die Sprüche herangehen und nur versuchen herauszufinden, was sie den Menschen damals zu sagen hatten. Das mag ein interessanter Aspekt sein, aber eben nur ein Aspekt. Der wahre Grund ihrer Entstehung ist es, Menschen zu allen Zeiten zu dienen ein besseres Leben zu führen.

[systematisch durch die Bibel]

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