23 Dem Dummen bereitet eine Schandtat Vergnügen, Weisheit aber dem einsichtigen Mann. (Sprüche 10,23 nach der Zürcher)

Vergnügen ist ein starker Motor. Jedem Menschen fällt es leicht etwas zu tun, was im Spaß macht. Disziplin braucht man nur, wenn man weiß dass es richtig etwas zu tun, aber man mag es nicht. Natürlich ist es clever, diesen Motor für sich zu nutzen indem man lernt, an etwas Gutem Spaß zu haben.
Motoren sind immer neutral, es kommt darauf an, was man mit ihnen antreibt. Einem Dummen machen Schandtaten Spaß. Er mag es, Mist zu bauen und freut sich darüber. Falls jemand meint, dass das nicht stimmt, sollte er einfach mal an das diebische Vergnügen denken, dass es macht Streiche zu spielen, wenn man jung ist. Das geht nicht nur Kindern und Jugendlichen so, es kann einfach Spaß machen, Schandtaten zu begehen.
Natürlich ist hier nicht von Aprilscherzen oder Klingelmännchen die Rede. Es geht um die Schandtaten von Erwachsenen. Auch diese können, wie die meisten Sünden, echt Spaß machen. Wir blicken oft mit dem Unverständnis und der Entrüstung der (Selbst)Gerechten auf Kriminelle, „Halbstarke“ und dergleichen herab. Aber damit werden wir der Sache nicht gerecht; in jedem von uns steckt etwas das an genau dem, was wir verachten, Gefallen haben.
Der Trick schlechtes Verhalten zu überwinden ist oft nicht, es „einfach zu lassen“ (was sich selten als so einfach erweist) oder die Freude daran zu verlieren. Es kann einfacher sein, an anderen Dingen Spaß zu entwickeln. Oft nimmt uns Gott nicht die Lust am Bösen sondern schenkt uns Lust am Guten.
Darin steckt ein zutiefst biblisches Prinzip, dass wir nämlich das Böse mit dem Guten überwinden und dass sich die Pädagogik Gottes mehr mit dem Guten beschäftigt als mit dem Schlechten. Wer versucht, das Schlechte zu lassen dreht sich meist gerade deswegen um das, was er eigentlich nicht mehr will. Damit gibt er ihm aber einen größeren Raum in seinen Gedanken als ihm eigentlich zustehen sollte. Wie viel besser ist es, sich stattdessen um Gutes zu drehen und seine Lust darin zu finden.

[systematisch durch die Bibel]

Be Sociable, Share!

3 Kommentare

  1. „Oft nimmt uns Gott nicht die Lust am Bösen sondern schenkt uns Lust am Guten.“

    Amen!

    Ein Gedanke noch dazu:
    Und indem Er uns die Lust am Guten schenkt, verlieren wir damit die Lust am Bösen.

  2. Da bin ich unsicher. irgendwie reden wir dann ja auch über „das fleisch“ und das bleibt wie es ist. wenn man sich nicht mehr um das Gute kümmert, kommt alles wieder.

  3. Klar, Fleisch bleibt Fleisch und Fisch bleibt Fisch. 🙂

    Ich meine auch nicht, dass die Fähigkeit zum Bösen weg wäre. Aber eben in der Fokussierung auf Gott habe ich weniger Lust zum Bösen.
    Bsp.: Wenn ich die Gegenwart des Heiligen Geistes körperlich erfahre, dann kommen mir viele Versuchungen widerlich vor, weil ich merke: Es gibt nix Besseres als Jesus Christus!

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>